Pflegeleichte SSL-VPNs
Im mobilen Alltag, der von IPv4, NAT und dynamischen IP-Adressen unterschiedlichster Internet-Zugänge geprägt ist, erweist sich IPsec als suboptimal. Angesichts dessen greifen viele Unternehmen inzwischen gerne zu SSL-VPNs, die wesentlich pflegeleichter sind. Zwar können die technischen Implementierungen von Hersteller zu Hersteller differieren, doch wickeln diese VPN-Lösungen Übertragungen im Allgemeinen in verschlüsselter Form mittels SSL (Secure Sockets Layer) ab.
Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass dabei die Kommunikation über den TCP-Port 443 erfolgt, der für geschützte HTTPS-Web-Verbindungen ohnehin bereits Verwendung findet. Da dieser Port bei den meisten Firewalls von Mobil-Providern, Hotels, Cafés etc. ausdrücklich freigeschaltet ist, steht mit einem SSL-VPN einem Mobile Access auf Netzebene nichts im Wege.
SSL-VPN-Lösungen für den universellen Mobile-Access haben mehrere Anbieter im Programm. Zu den bekanntesten gehören "AnyConnect" von Cisco sowie "Junos Pulse" von Juniper, während "OpenSSL" aus dem Open-Source-Lager stammt. Darüber hinaus bieten Firmen wie Akamai, Check Point, NCP und SonicWall spezialisierte VPN-Lösungen an.
Heutzutage ist die erforderliche VPN-Client-Software in den verbreiteten Windows-, Linux- und Mac-OS-Betriebssystemen von Haus aus enthalten. Darüber hinaus offerieren die etablierten VPN-Lösungsanbieter die Client-Software für PCs und artverwandte Computer meist kostenlos zum Download auf ihren Web-Seiten.
Bei Smartphones und Tablets sieht die Situation etwas anders aus. Das iPhone kommt ebenso wie das iPad serienmäßig mit PPTP, L2TP/IPsec und einigen weiteren Varianten zurecht. Für andere verbreitete VPN-Lösungen wie Cisco AnyConnect kann die erforderliche Client-Software üblicherweise aus dem App Store geladen werden.
Windows Phone ohne VPN
Genauso gibt es VPN-Client-Software für Android, um diese Devices mit der passenden Funktionalität auszustatten. Abhängig vom spezifischen Gerät sowie der genutzten Android-Version gehört ein VPN-Client bereits zum Lieferumfang. Das ganz aktuelle Android 4.0 versteht sich zudem besser als seine Vorgänger mit SSL-VPN-Clients aus dem Android-Market.
Wer hingegen ein Smartphone mit modernem Microsoft-Betriebssystem sein Eigen nennt, kann sich nur wundern. Ausgerechnet Windows Phone fällt negativ auf, denn einen VPN-Client hat Microsofts Smartphone-Hoffnungsträger nicht mit an Bord. Sowohl der Erstling Windows Phone 7 als auch das taufrische Update Windows 7.5 (Mango) weist dieses Manko auf. Für Firmenanwender sind Windows Phones daher derzeit nur eingeschränkt zu empfehlen.