Freiberufler-Index bleibt insgesamt stabil

Firmen setzen weniger auf Service- und Admin-Mitarbeiter

17.08.2016
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Mit einem Wert von 129 verliert der Geco-Freiberufler-Index 1,5 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Jahres (131). Dieses leichte Minus war fast ausschließlich dem Rückgang der Nachfrage nach Technikern, Service-Desk-Mitarbeitern und Junior-Administratoren geschuldet.
  • Geco-Freiberufler-Index fällt im zweiten Quartal 2016 leicht um 1,5 Prozent
  • Die Projektlaufzeiten bleiben in ihrem Wert stabil
  • Die Projektanfragen verlieren rund sechs Prozent

"Die Stimmung am Freiberuflerhimmel ist nach wie vor positiv", gibt Geco-Vorstand Günter Hilger Entwarnung. Denn vergleiche man dieses zweite Quartal mit dem des Vorjahres, so legte der Index um knapp fünf Prozent zu. Fast alle Einzelwerte behaupteten oder verbesserten sich sogar.

Der Geco-Freiberufler-Index verliert im Vergleich zum ersten Quartal 2016 1,5 Prozent und liegt bei 129.
Der Geco-Freiberufler-Index verliert im Vergleich zum ersten Quartal 2016 1,5 Prozent und liegt bei 129.
Foto: LOFTFLOW - shutterstock.com

So stiegen die Beraterstundensätze nach vier rückläufigen Quartalen des Vorjahres auf 122 Punkte im ersten Quartal dieses Jahres und stabilisierten sich bei 121 Punkt im aktuellen. Vor allem die Stundensätze für SAP-Berater, Softwareentwickler oder solche Experten, die neue Themen wie Cloud-Computing oder Mobile beherrschen, haben sich laut Hilger innerhalb dieser Stichprobe deutlich positiv entwickelt als der Durchschnitt.

Scheinselbständigkeit bleibt Thema

Mit einem Wert von 114 Punkten konnten die Technikerstundensätze um knapp zwei Prozent im Vergleich zum ersten Jahresquartal leicht zulegen. Zu beobachten sei allerdings, so der Geco-Chef, dass aufgrund der Diskussion um das Thema Scheinselbständigkeit die Anfragen nach Arbeitnehmerüberlassung stiegen. Halte dieser Trend an, so könnte laut Geco-Analyse dieser Einzelwert im Jahresverlauf sinken.

Mit einem Wert von 184 Punkten blieben die Projektlaufzeiten gegenüber dem ersten Jahresquartal (183) weiterhin stabil. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal (180) legten sie sogar um zwei Prozent zu. "Hier zeigt sich, dass Unternehmen nach wie vor gerne längerfristige Verträge vergeben, um Freiberufler an sich zu binden", meint Hilger.

Verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres legt der Index in fast allen bereichen zu.
Verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres legt der Index in fast allen bereichen zu.
Foto: Geco

Einzig die Projektanfragen gaben im zweiten Jahresquartal mit einem Wert von 99 Punkten gegenüber dem ersten Quartal (105) um knapp sechs Prozent nach, liegen aber immerhin 16 Prozent höher (83 Punkte) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Eine Ursache des rückläufigen Wertes lag nach Hilgers Analyse in der schwächeren Nachfrage nach Freiberuflern aus dem Admin- und Support-Umfeld. Hilgers Fazit: "Die positive Entwicklung der Einzelwerte deutet auf einen positiven Geschäftsverlauf in der zweiten Jahreshälfte hin."

Der Geco-Freiberufler-Index ...

... untersucht die durchschnittlichen Stundensätze für freiberufliche Berater und Techniker, die Laufzeiten der Projekte und die Zahl der Projektanfragen. Grundlage der Berechnungen ist das Geschäftsjahr 2009, das die "Basis 100" bildet. Der Index wird vom Hamburger Personaldienstleister Geco erhoben.