Schwebestative
Freefly Movi
Der erste Blick auf den Movi offenbart schon seine Einzigartigkeit. Während alle Mitbewerber auf einen Griff in Form einer Stange setzten, auf dessen Spitze die Ausgleichsarme montiert sind, hat Freefly das Gimbal komplett neu gedacht.
Der Griff an der Seite hat so einige Vorteile. Zum einen wackelt man nicht so schnell, da das Gewicht näher an dem Armen liegt und man kann einfach mit der rechten Hand das Gimbal stabilisieren. Auf diese Weise bekommt man bessere Schwenks zu Stande. Ein anderer Vorteil ist total banal, man kann den Movi einfach hinstellen und benötigt kein extra Stativ. Automatisierte Schwenks mit Zeitlupe oder Zeitraffer sind so einfach möglich. Und so ganz nebenbei, ist der Einsatz einfach auf den Boden gestellt perfekt für spannende Blickwinkel. Natürlich kann man auch ein Stativ nutzen, ein entsprechendes Gewinde ist vorhanden. Der letzte Vorteil ist die dadurch entstehende Fototaschen freundliche Bauweise.
Wer schon mit einem Gimbal gefilmt hat, wird eines schmerzlich vermisst haben: Die Möglichkeit, ein Mikrophon zu nutzen. Ein Film ohne einen guten Ton, das ist kein guter Film.
Das Movi gehört zu den seltenen Gimbals, bei denen man ein Mikrophon nutzen kann. Dank der besonderen Konstruktion ist der Lightning-Anschluss des iPhone frei zugänglich. Damit man das Mikrophon auch am Movi befestigen kann, gibt es als Zubehör für 34,99 Euro das Hoodie Accessory Mount. Auf dem Handgriff montiert, kann auf der Schraube das Mikrophon befestigt werden. Wer das Mikrophon nicht direkt festschrauben möchte, kann auch einen Blitzschuh montieren und das Mikrophon darauf fixieren.
Durch die breite Klemme ist es nicht nur für kleine, sondern auch für große iPhones geeignet. Gerade Filmer die gerne draußen in der Natur unterwegs sind, schützen ihr iPhone auch gerne mit einer Schutzhülle. Die Klemme ist so gestaltet, dass sie auch mit den meisten Schutzhüllen klarkommt.
Geladen wird der Movi über einen modernen USB-C Anschluss. Das bietet nicht nur die Möglichkeit einer Schnellladung, sondern auch den Einsatz von mobilen Akkus.
Immer beliebter und vor allem besser werden Zusatzlinsen wie die Wolffilms Anamorphic Lens. Ein Gimbal hat hier normalerweise Problem mit dem zusätzlichen Gewicht klar zu kommen. Aber auch hierfür hat Freefly eine Lösung parat, ein Set an Gegengewichten. Die Gewichte werden zum Ausgleich an einem der Ausgleichsarmen befestigt.
Steuerung mit der App
Die Movi App ist sehr einfach und übersichtlich gehalten, keine überfrachteten Menüs oder viele Funktionen stören einen. Direkt auf dem Hauptbildschirm hat man beispielsweise einen Zugriff auf die Bildrate von 25 bis 240 fps und der Auflösungswahl zwischen 1080 und 4K. Wer mehr möchte oder auch Einfluss auf den Codec (Kompressionsqualität) haben möchte, der kann auch zur speziellen App Filmic Pro greifen. Filmic Pro unterstützt den Movi direkt, so dass man auch alle Tasten am Handgriff nutzen kann.
Über die Tasten am Handgriff lässt sich beispielsweise die Belichtung steuern, zwischen Front- und Backkamera umschalten, den Fokus sperren und natürlich die Filmaufnahme starten.
Das Filmen ist aber nicht die einzige Aufgabe der App. Es lässt sich hierüber den Movi in speziellen Modi nutzen. Der Standard Modus ist der Majestic Modus, in dem der Movi die Bewegungen des Filmers ausgleicht und ihr folgt. Das ist der normale Modus.
Beim Echo Modus legt man zwei Punkte für einen automatischen Schwenk fest. Der dritte Modus Timelapse funktioniert genauso wie Echo, nur das hier ein Zeitraffervideo zwischen den zwei Punkten gemacht wird.
Der Movilapse Modus ist etwas ganz Besonderes. Hier läuft man während der Aufzeichnung und die App zeichnet ein Zeitraffer Video auf. Der Orbit Modus ist ideal, wenn man sich um ein Objekt herum bewegt und der letzte Modus Barell roll ist für Videos bei denen sich das Video einmal komplett über den Kopf drehen soll. Super für Überblendungen.
Das Schöne ist, dass Freefly sehr einfach gemachte Tutorial-Videos anbietet, in denen man sehr gut die Modi erklärt bekommt.
Empfehlung
Das Movi hat nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, die es ganz besonders interessant machen. Da ist zum einen die Position des Handgriffs an der Seite, die ruhigere Kamerabewegungen ermöglichen. Dann der frei zugängliche Lightning-Anschluss, zum Beispiel für ein Mikrophon. Das Hoodie Accessory Mount zur Befestigung des Mikrophons darf dann als Zubehör natürlich nicht fehlen. Weiter geht es mit dem optionalen Gegengewicht um schwere Objektive wie die Anamorphic Lens von Wolffilms verwenden zu können. Und last-but-not lease die große Auflagefläche, womit man das Movi auch ohne Stativ einfach zum Filmen hinstellen kann.
Alles in allem ist das Movi eine sehr durchdachte Konstruktion, die es zum derzeit besten Smartphone Gimbal auf dem Markt machen. Bei allem Lob gibt es aber auch Kritik, so ist die Movi App noch nicht ganz ausgereift und bleibt gelegentlich hängen. Dann hilft es nur das Movi komplett auszuschalten und die App hart zu beenden. Wer mit der App Filmic Pro filmt, kennt diese Probleme nicht. (Macwelt)