Den größeren Schaden sieht der Informatica-Chef aber nicht in der IT-Infrastruktur, sondern in der ineffizienten Arbeit der Fachabteilungen, die mit inkonsistenten und veralteten Daten umgehen müssen. "Hier geht es um Informationen, die eigentlich im Gesamtkontext zur Verfügung stehen müssten", meint Neuer und ergänzt, das sei leichter gesagt, als getan.
Rundumsicht auf alle Daten unmöglich
"In der Praxis liegen solche Daten gerne in unterschiedlichen Datenbanken, so dass eine Rundumsicht durch die Abteilungen eines Unternehmens überhaupt nicht möglich ist." Der Schaden bei den so verpassten Gelegenheiten sei unter dem Strich viel größer als die Kosten für Hardware und Infrastruktur.
Die IT-Abteilung spielt im Datenkonzert großer Unternehmen sowieso eine tendenziell an Bedeutung abnehmende Rolle: Die Umfrage von Informatica zeige, dass Vertriebs- und Marketingabteilungen die Tendenz hätten, die IT-Abteilung bei der Beschaffung neuer Software und der Erweiterung bestehender Systeme zu umgehen.
Das mag auch mit der weit verbreiteten Skepsis den IT-Abteilungen gegenüber zusammen hängen: Fast die Hälfte der befragten Manager (46 Prozent) beklagt einen Mangel an IT-Ressourcen. Der hindere sie daran, das Volumen der Anfragen an die Datenbestände in der geforderten Zeit zu erledigen. Weitere 40 Prozent bemängeln "zu stark fragmentierte Datenbanken über die gesamte Organisation hinweg", und die gleiche Anzahl kritisiert Inkompatibilitäten der Ressourcen.
Jenseits dieser technischen Probleme spricht sich Informatica-Geschäftsführer Otto Neuer aber für ein stärkeres Business-IT-Alignment aus. Die Verantwortung für die Konsistenz und Aktualität der Daten liegt für ihn eindeutig in den Fachbereichen. Die kennen die Daten und ihre Anforderungen. Die IT ist für die Infrastruktur zuständig. "Ganz klar: Eine Verbesserung der Datenqualität erreiche ich nur im Zusammenspiel."