Oracle Database 23c Free

Entwickler bekommen neue Oracle-Datenbank für lau

05.04.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Oracle bringt seine neue Datenbank 23c zunächst als Entwickler-Edition heraus. Developer sollen das Release kostenlos und ohne Einschränkungen nutzen können.
Entwickler sollen Oracles neue Datenbankversion 23c schnell und einfach nutzen können.
Entwickler sollen Oracles neue Datenbankversion 23c schnell und einfach nutzen können.
Foto: Oracle

Beim Debüt seiner neuen Datenbank 23c geht Oracle einen neuen Weg. Der Hersteller bringt das kommende Release zunächst als kostenlose Developer-Edition auf den Markt. Entwickler könnten die Software ohne Oracle.com-Account und Lizenz-Anforderungen aus dem Netz herunterladen, schreibt Gerald Venzl, Senior Director im Produktmanagement bei Oracle in einem Blog-Beitrag.

Die frei verfügbare Datenbank unterstütze sämtliche Datenmodelle und alle Arten von Workloads, hieß es. Das Developer-Release sei zudem in seiner Funktionalität gegenüber anderen Editionen nicht eingeschränkt und biete volle Kompatibilität zur Enterprise Edition und den Oracle-Cloud-Database-Releases. Anwender, die erste Schritte mit der kostenfreien Version von 23c unternehmen, könnten damit jederzeit auf ein anderes Datenbankangebot von Oracle wechseln. Das komplette Feature-Set von 23c will der Hersteller innerhalb der kommenden zwölf Monate sukzessive freischalten.

Oracle 23c - Container, VM oder Installations-File

Oracle 23c ist als Docker Image, in einer VirtualBox VM oder als Linux RPM Installations-File verfügbar. Dem Hersteller zufolge bietet es Entwicklern eine Reihe neuer Features - dazu zählen:

  • JSON Relational Duality: Entwickler können Anwendungen, die auf 23c aufsetzen, sowohl im relationalen als auch im JSON-Paradigma erstellen. Die Daten würden dabei nur einmal gespeichert, könnten aber mit beiden Ansätzen aufgerufen, geschrieben und geändert werden. Developer profitieren Oracle zufolge von den Vorteilen des JSON- wie auch des relationalen Modells, einschließlich ACID-konformen Transaktionen (ACID = Atomicity, Consistency, Isolation, Durability). So müssten keine Kompromisse mehr zwischen komplexen objektrelationalen Mappings oder wegen Dateninkonsistenz-Problemen eingegangen werden.

  • JavaScript Stored Procedures (unterstützt durch GraalVM): JavaScript-Code könne näher an den Daten ausgeführt werden, indem Entwickler JavaScript Stored Procedures schreiben oder vorhandene JavaScript-Bibliotheken in die Oracle-Datenbank laden, verspricht der Hersteller. Die Unterstützung von JavaScript-Code verbessere die Produktivität von Entwicklern, weil sie so zum Beispiel vorhandene Geschäftslogik direkt in der Datenebene wiederverwenden könnten. JavaScript-Codeaufrufe ließen sich zudem mit SQL und PL/SQL mischen, was eine polyglotte Programmiersprachenunterstützung ermögliche.

  • JSON-Schema: Entwickler könnten in 23c JSON-Dokumentstrukturen über JSON-Schematas nach Industriestandard sicherstellen und validieren. Das erlaube eine sichere und zuverlässige Verwendung des JSON-Datenformats.

  • Operational Property Graphs: Entwickler können mit dem neuen Database-Release transaktionale wie auch analytische Property-Graph-Anwendungen erstellen. Dafür hat Oracle eine SQL-Standardunterstützung für Property-Graph-Abfragen integriert, einschließlich der Ausführung von Graph-Analysen auf relationalen und JSON-Daten.

  • Oracle Kafka-APIs: Kafka-Anwendungen könnten Oracle zufolge mit minimalen Code-Änderungen auf transaktionalen Event-Schleifen der Datenbank ausgeführt werden. Dies ermögliche wesentlich robustere Microservices, verspricht der Hersteller.

  • Application Usage Domains: Mit dem neuen Domänenkonstrukt in 23c lasse sich eine durch die Anwendung beabsichtigte Datennutzung zentral dokumentieren. Die klassischen SQL-Standarddomänen würden erweitert und verbessert. Entwickler erhielten damit ein besseres Verständnis der Datennutzung sowie über die allgemeine Datenqualität, und müssten sich nicht mehr mit der Komplexität und Inkompatibilität von nutzungsspezifischen Datentypen oder benutzerdefinierten Typen herumschlagen.

  • Application Usage Annotations: Datenbank-Metadaten können in 23c mit einem neuen Annotationsmechanismus innerhalb der Oracle-Datenbank direkt neben den Daten gespeichert werden. Entwickler könnten so gemeinsame Datenmodellattribute für Tabellen, Spalten, Ansichten, Indizes usw. mit Anmerkungen versehen und damit eine zentrale Stelle zur Registrierung und zum Austausch von Nutzungseigenschaften über verschiedene Anwendungen hinweg einrichten und bereitstellen. Das Speichern von Metadaten zusammen mit den Daten garantiere Konsistenz und universelle Zugänglichkeit für alle Benutzer oder Anwendungen, die die Daten verwenden.