Devil Linux: von Admins für Admins
Laut den Entwicklern von Devil Linux wurde die Distribution von Administratoren für Administratoren entwickelt. Entsprechend bedient sie sich auch: Im Gegensatz zur soeben vorgestellten Endian-Firewall bringt sie keine eigens erstellte Weboberfläche mit, sondern muss über die Kommandozeile konfiguriert werden. Auch der Grundansatz ist ein anderer, denn Devil Linux wird als Live-CD betrieben, um maximalen Schutz vor einer Veränderung der Systemdaten zu bieten. Die Konfiguration speichert man auf einem Wechselmedium, also zum Beispiel auf einem USB-Stick. Dafür ist keine Installation notwendig, Updates sind mit einem Wechsel der CD erledigt, und der Nutzer ist wenige Sekunden nach dem Start des Rechners mit einer umfangreichen Firewall ausgerüstet.
- Devil Linux
Flexibel: Devil Linux bietet verschiedene grafische Ausgabemodi an, unter "Other" finden sich noch einige weitere. - Devil Linux
Verwirrend: Nach dem Start zeigt Devil Linux zuerst einmal nur eine Konsole an. Ohne Login kommt man hier nicht weiter, allerdings ist für root kein Passwort vergeben. - Devil Linux
Die Lösung: Gibt man auf der Kommandozeile "setup" ein, so öffnet sich ein rudimentäres Konfigurationsmenü. Dank ncurses-Ausgabe kann es auch aus der Ferne verwendet werden. - Devil Linux
Vielfältig: Unter anderem finden sich in diesem Menü eine Vielzahl von Diensten, die bereits in der über 400 MByte großen Distribution mitgeliefert werden. Devil Linux kann also auch als Server verwendet werden. - Devil Linux
Konnektivität: Auch die Netzwerkschnittstellen werden im setup-Menü eingerichtet. Hier kann auch ein DHCP-Server aktiviert werden, ... - Devil Linux
Eingeschränkt: ..., für den hier allerdings nur die wichtigsten Optionen zur Verfügung stehen. Auch der Rest des Menüs geht nicht besonders weit in die Tiefe des Systems. - Devil Linux
Handarbeit: So können die Systemdienste hier beispielsweise nur mit anderen Kommandozeilenoptionen versehen werden, einen Wrapper für die Konfigurationsdateien sucht man vergeblich. - Devil Linux
Zur Sicherheit: Devil Linux soll von einem nicht schreibbaren Medium betrieben werden, Änderungen an der Grundkonfiguration muss man also auf einen externen Dateiträger sichern.
Doch Devil Linux kann mehr als das, denn ausgehend von einer reinen Firewall-Distribution entwickelte sich das System über die Jahre zum Server. Die Liste der mitgelieferten Dienste ist enorm: Proxys, DNS, Mail mit TLS-Unterstützung, Spamfilter, Virenfilter, Apache, MySQL, FTP, VPN mit X.509-Unterstützung, NTP, SNORT, Samba und NFS sind nur einige Beispiele aus der langen Liste. Die Aktivierung erfolgt über ein recht schmal gehaltenes Konfigurationsprogramm, das nach einem Login als root mit leerem Passwort und der Eingabe von "setup" auf der Kommandozeile zu erreichen ist. Hier finden sich auch die Optionen zu den Netzwerkkarten, dem DHCP-Server, der Zeitzone und einigen weiteren Grundeinstellungen. Als Alternative zur manuellen Konfiguration wird im Übrigen das bekannte Administrations-Front-End webmin mitgeliefert, das ebenfalls im Menüpunkt "Services" gestartet werden kann.
Bei Bedarf lässt sich Devil Linux auch so konfigurieren, dass es eine verbaute Festplatte für die Bereitstellung von Daten nutzt. Hierfür kommt der Logical Volume Manager zum Einsatz, die flexible Handhabung von Partitionen fällt also leicht. Aufgrund der Verteilung als Live-CD sind tiefere Eingriffe ins System allerdings trotz der LFS-Basis nicht gerade trivial. Daher werden sich mit Devil Linux insbesondere jene Administratoren wohlfühlen, die mit der umfangreichen Softwaresammlung zufrieden sind, sich nicht vor der Kommandozeile scheuen und die durch den Ansatz gewährleistete zusätzliche Sicherheit besonders zu schätzen wissen.