Elf Probleme mit SAP BW

24.06.2005
Von 
Gründer und Geschäftsführer des Business Application Research Center (BARC)
Worauf Unternehmen beim Einsatz der Data-Warehouse-Software achten sollten.

Das "SAP Business Information Warehouse" (SAP BW) gehört zum Business-Intelligence-Portfolio der SAP und ist mittlerweile weit verbreitet. Viele Unternehmen berichten indes von hohen Projektkosten, langen Einführungszeiten und unzufriedenen Anwendern. Schuld daran ist nicht allein die Software, sondern oft liegen die Ursachen in der IT-Strategie, der Projektorganisation sowie in der Art der Implementierung und Nutzung von SAP BW. Im Einzelnen lassen sich elf grundsätzliche Probleme in der Praxis ausmachen, die zum Teil auch in anderen Data-Warehouse-Projekten auftreten können:

1. Falsche Positionierung

Das SAP BW dient vor allem der Datenlogistik und als Basis eines Standardberichtswesen im Customer-Relationship-Management, Supply-Chain-Management und Business Intelligence (BI). Für überschaubare und abgeschlossene Aufgaben in Fachabteilungen, die beispielsweise nur ein Controlling-Werkzeug für Datenanalyse, Simulation und Planung suchen, kann die Software zu groß und zu teuer sein. Unternehmen sollten dies in ihrer IT-Strategie berücksichtigen und Werkzeuge je nach Komplexität, Funktionen und Anwendergruppen einführen, statt von vornherein auf eine zentrale Einheitslösung eines Herstellers zu setzen.

2. Unklare Strategie

SAP BW muss als relativ neues Produkt oft in eine bestehende BI-Landschaft eingebunden werden, in der Data-Warehouse-Lösungen mit anderen Techniken vorherrschen. Das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Systemen sollte daher klar definiert sein, um zu einer integrierten, einheitlichen Sicht auf die Unternehmenskennzahlen zu gelangen. Wo dies aus politischen oder organisatorischen Gründen nicht geschieht, wird es eine ständige Diskussion über die Richtigkeit von Zahlen geben und der administrative Aufwand zu hoch sein. Fehlt es an Fachwissen zur Umsetzung einer konsistenten Strategie, sollten Anwender externe Hilfe in Anspruch nehmen, zumal bei den unternehmensintern Beteiligten in der Regel Macht, Karrieren und Eitelkeiten auf dem Spiel stehen, die eine neutrale und für das Gesamtunternehmen optimale Strategiefindung behindern.

3. IT-getriebener Ansatz