Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

Wohltätigkeit

Eine Plattform für den guten Zweck

01.07.2022
Auch wohltätige Organisationen sind besser aufgestellt, wenn sie digitale Technologie nutzen. Hier zwei Beispiele, wie ihnen die Now Platform dabei hilft.
Die südafrikanische NGO Ndlovu Care leistet medizinische Hilfe in der südafrikanischen Region Lempopo.
Die südafrikanische NGO Ndlovu Care leistet medizinische Hilfe in der südafrikanischen Region Lempopo.
Foto: Avatar_023 - shutterstock.com

Von der medizinischen Versorgung ganzer Regionen in der dritten Welt über die Armenhilfe hierzulande bis hin zur humanitären Hilfe in Krisengebieten wie in der Ukraine - wohltätige Nicht-Regierungs-Organisationen (non-governmental organisations, NGOs) spielen eine immer größere Rolle in unserer Wirtschaft wie auch im Leben vieler Menschen.

ServiceNow wiederum pflegt und fördert als Unternehmen seit langem eine Kultur des sozialen Engagements, die bis hin zu seinen Implementationspartnern ausstrahlt. So gesehen war es fast eine Selbstverständlichkeit, dass Kostya Bazanov bei Ausbruch des Kriegs in der Ukraine an die Now Platform dachte, um den Versand medizinischer Hilfsgüter an seine Heimat zu organisieren.

Bazanov ist Geschäftsführer des ServiceNow-Partners Teiva Systems in Deutschland und war bereits vor dem Krieg beim Blau-gelben Kreuz aktiv, einem in Köln ansässigen Verein für humanitäre Hilfe in der Ukraine. Als die Invasion begann, wandte er sich mit seinem Anliegen an ServiceNow und stieß auf viel Hilfsbereitschaft. "ServiceNow stellte innerhalb weniger Tage die Plattform zur Verfügung und eine Woche später war die Anwendung operativ", erzählt Bazanov.

Über die Now Platform wird seitdem die Lieferkette der medizinischen Hilfsgüter organisiert, die das Blau-gelbe Kreuz beschafft. die Pakete mit 50 verschiedenen medizinischen Produkten werden in Deutschland zusammengestellt, mit der Ukraine Air Rescue bis an die ukrainische Grenze geflogen und von dort aus an zehn verschiedene Krankenhäuser in der Ukraine geliefert, um verwundete Soldaten zu versorgen. Weit mehr als 10.000 Patienten wurde inzwischen auf diese Weise geholfen.

Eine Blaupause für andere Hilfsprojekte

Kostya Bazanov will die Funktionalität der App, mit der die Helfer arbeiten, in den kommenden Monaten weiter ausbauen. "Wir machen weiter, denn wir brauchen noch mehr Awareness und Unterstützung für das Blau-gelbe Kreuz und unsere Aktivitäten. Nicht nur Spenden sind willkommen, auch Equipment, Kontakte, Logistikhilfe und natürlich Medikamente", sagt Bazanov.

Bazanov schätzt, dass seine ServiceNow-App auch als Vorlage für andere Hilfsprojekte dienen könnte. Sollte es tatsächlich so kommen, dann wäre sie nicht die einzige. Denn auf der Knowledge 22 in Den Haag wurde ein weiteres Projekt vorgestellt, bei dem die Now Platform eine wichtige Rolle für eine NGO spielt und deren Anwendung ebenfalls als Blaupause für ähnliche Zwecke dienen könnte.

Die vom niederländischen Arzt Hugo Tempelman gegründete Ndlovu Care Group ist seit 1994 in der südafrikanischen Region Limpopo aktiv und betreibt inzwischen dort mehrere Gesundheitszentren sowie Infrastruktur- und Bildungsprogramme. Die Dienste von Ndlovu Care sind in Südafrika auch dringend nötig, denn die sozialen Rahmenbedingungen sind nach wie vor deprimierend. "Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 34 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit in der Region Limpopo sogar bei 60 Prozent", erklärt Hugo Tempelman. "Wegen der Armut gibt es für viele keinen gesicherten Zugang zu Lebensmitteln und sauberem Wasser. Hinzu kommt, dass die Verbreitung von AIDS sehr viele Waisenkinder hervorgebracht hat."

Ndlovu Care hat es immerhin geschafft, zu einer in Südafrika angesehenen Organisation mit etwa 300 Angestellten zu wachsen. Doch der Weg dorthin war steinig und die Sicherung neuer Fördergelder und Spenden ist nach wie vor ein Kampf. Das war es auch, was Hugo Tempelman mit ServiceNow zusammengebracht hat. ServiceNow hatte ursprünglich seine Organisation mit Spenden unterstützt, doch beide Seiten sahen recht bald das Potenzial für eine Partnerschaft, bei der sich ServiceNow auch mimt seinem Fachwissen einbringen kann.

Spenden als Investitionen betrachten

"Ich glaube nicht an Wohltätigkeit im traditionellen Sinn", sagt Hugo Tempelman. "Wohltätige Organisationen sollten wie Unternehmen geführt werden, die entsprechend ihrer Aktivitäten und Ergebnisse zu beurteilen sind. Denn, lassen Sie uns ehrlich sein: Sie geben Geld für wohltätige Zwecke nur dann aus, wenn die Aktivitäten zu Ergebnissen führen, die Menschenleben zum Besseren verändern. Unser Motto ist: 'Wenn Sie in Armut investieren, schaffen Sie Wohlstand.' Also müssen wir das auch in Form von konkreten Daten und Fakten zeigen."

Gerade bei medizinischer Hilfe und strukturellen Hilfsprogrammen sind solche Nachweise allerdings alles andere als trivial. Ergebnisse zeigen sich oft nur bei einer Langzeitbetrachtung und über Parameter, die schwer zu fassen sind.

Tempelman macht das am Beispiel von Gesundheit deutlich: "Gesundheit ist nicht einfach nur die Behandlung von Krankheiten. Mit unseren Entwicklungsprogrammen versuchen wir, die Voraussetzungen für nachhaltige Gesundheit zu schaffen, indem wir dazu beitragen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben, gesicherten Zugang zu Essen und sauberem Wasser, und auch eine Ausbildung machen können. Dazu tragen zum Beispiel unsere Jugendprogramme bei. Es geht darum, die Wirkung solcher Programme durch entsprechende Daten zu belegen."

Die Kooperation mit ServiceNow, über die finanzielle Unterstützung der Ndlovu-Projekte hinaus, kam laut Hugo Tempelman auf sehr natürliche Weise. "Wir haben sehr viel gemeinsam - wir teilen dieselben Werte, dieselben Arbeitsweisen, dieselbe Haltung bei der Zusammenarbeit. Also änderten wir unser Verhältnis: Wir sind nicht mehr Spender und Begünstigter, sondern Partner in einem gemeinsamen Projekt."

Ein Hackathon für die gute Sache

"Wo sollen wir anfangen?", fragte sich Hendrik-Jan de Jong, Senior Advisory Enterprise Architect bei ServiceNow in den Niederlanden, als Hugo Tempelman mit seinem Anliegen an ihn herantrat. Da eine technische Lösung gefragt war, bevorzugte er den üblichen Weg eines anspruchsvollen neuen Projekts - er organisierte ein Hackathon. Rund 40 Mitarbeitende konnte er für die halbtägige Veranstaltung begeistern, organisierte sie in sieben Teams und heraus kam der Entwurf für eine Lösung, die in den nächsten Monaten entstehen sollte.

"Es war inspirierend zu sehen, mit welcher Begeisterung die Aufgabe von den Beteiligten angegangen wurde", berichtet de Jong. "Natürlich war es nicht möglich, die Lösung innerhalb des Hackathons zu erstellen, aber wir konnten eine sehr konkrete Vorstellung erarbeiten, wie die fertige Anwendung aussehen sollte."

De Jong gab in der Folge das Projekt an das Team des hauseigenen Workflow Design Studios weiter, das auf Basis der im Hackathon erstellten Daten- und Prozessmodelle an der Lösung weiterarbeiten konnte. "Natürlich ist das eines der am besten ausgelasteten Teams bei ServiceNow und es dauerte ein bisschen, aber die App soll immerhin im Juli dieses Jahres live gehen", weiß de Jong zu berichten.

Auf Basis der Anwendung wird Hugo Tempelman künftig erkennen können, welche Programme besonders gut laufen, welche mehr Aufmerksamkeit brauchen, und vor allem, welche Ergebnisse sie jeweils bringen. "Letztendlich wollen wir beweisen, dass die Programme Wirkung zeigen, damit Hugo seinen Sponsoren zeigen kann, dass ihr Geld gut angelegt war", sagt de Jong.

Ob für kommerzielle oder für wohltätige Zwecke: Gut organisierte und transparente Lieferketten werden immer wichtiger, gerade in unruhigen Zeiten wie dieser. Wie T-Systems auf Basis der Now Platform die Supply Chain konform zum neuen Lieferkettengesetz macht, erfahren Sie hier.