Eine Datenbank für alle Anforderungen – das ist Oracles Entwicklungsziel. Anlässlich der Openworld Europe 2020 Mitte Februar in London stellte Executive Vice President Juan Loaiza neue Features für Oracles Cloud-Datenbank vor, die diesen Anspruch untermauern sollen. Im Kern geht es dabei darum, dass Kunden unterschiedlichste Arten von Workloads auf einer gemeinsamen Datenbasis laufen lassen können. Je nach Anwendung oder App soll die Datenbank das passende Datenmodell bereitstellen.
Andere Cloud-Anbieter würden unterschiedliche Spezialdatenbanken bereitstellen, um mit verschiedenen Datentypen hantieren zu können, schreibt Jenny Tsai-Smith, Vice President für Produktmanagement bei Oracle, in einem Blog-Beitrag. Mit verschiedenen Datenbank-Engines stiegen für Anwender jedoch Komplexität, Risiko und Kosten. Jede Datenbank benötige schließlich einen eigenen Security-Ansatz und eigene Features, um Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit zu sichern, sowie besondere Skillsets.
Openworld 2020 - Machine Learning verschmilzt mit Datenbank
Zu den neuen Features zählt Oracle "Machine Learning for Python" (OML4Py). Damit ließen sich ML-Algorithmen direkt neben den Daten platzieren und darauf trainieren. Data-Scientists müssten die Daten nicht erst aus der Datenbank holen und in einem separaten Tool mit ihren Algorithmen verknüpfen. Die auf OML4Py basierende AutoML-Funktion solle es darüber hinaus weniger erfahrenen Anwendern erlauben, ML zu nutzen. Das Tool schlägt automatisch passende Algorithmen vor und tunt die Parameter für das Training der Modelle.
Zur Zukunft der Datenbanken:
Mit integriert in der Datenbank ist künftig ein "Native Persistent Memory Store". SQL-Abfragen können direkt auf den dort abgelegten Daten laufen. Die aufwendige Entwicklung von Input-/Output-(IO)-Pfaden entfällt damit. Darüber hinaus bekommt Oracles Datenbank ein "Automatic In-Memory Management". Das Feature analysiert automatisch, welche Daten am besten in einer In-Memory-Umgebung verarbeitet werden sollten. Dazu untersucht das Tool laufend, wie Anwender bestimmte Datensets nutzen. Fest eingebaut in die Datenbank werden außerdem "Native Blockchain Tables". Das soll die Nutzung der Blockchain-Technik vereinfachen. Entsprechende Datentabellen sollen sich einfach mit Anwendungen verknüpfen und klassisch per SQL-Abfragen ansprechen lassen.
Oracle Openworld Europe - Datafox sammelt Firmeninformationen
Neben den neuen Features der Datenbank hat Oracle in London den Ausbau seines 2018 zugekauften Datendienstes "Datafox" angekündigt. Aktuell seien hier Daten von über einer Million europäischen Unternehmen verfügbar – von Mitarbeiterzahlen, über Umsätze bis hin zu Wachstumsaussichten. Mit Hilfe einer integrierten KI-Engine aktualisiert und erweitert Datafox Oracle zufolge laufend diese Datensätze.
Integriert in Marketing- und Kundenmanagement-Anwendungen wie "Oracle Eloqua", "Oracle Sales Cloud" oder von Drittanbietern könnten Anwender ihre Kunden gezielt ansprechen. Beispielsweise ließen sich auf Basis der laufenden Datenbeobachtung Real-Time-Alarme setzen, die signalisierten, wann Kunden möglicherweise am ehesten bereit sind, neue Produkte oder Services zu kaufen.
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Oracle baut zudem seine weltweite Cloud-Infrastruktur aus. Gerade erst sind fünf neue Regionen in Saudi-Arabien, Australien, Japan, Kanada und den Niederlanden (Amsterdam) hinzugekommen. Damit sei Oracles "Generation 2 Cloud" in 21 Regionen verfügbar. Bis Jahresende sollen es 36 werden.