Zugleich eröffnen diese Veränderungen aber die Chance auf Umsatzsteigerungen. Das sind die die fünf wichtigsten E-Payment-Trends, und das sollte Online-Händler beachten:
1. Internationalisierung
Der E-Commerce in Deutschland hat sich neben dem stationären Handel in den vergangenen Jahren als Verkaufskanal etabliert. Für viele Unternehmen - ganz gleich ob Global Player, Mittelständler oder Start-up - ist es inzwischen selbstverständlich, Produkte und Dienstleistungen im Internet anzubieten. Laut "Europe B2C Ecommerce Report 2013" von Ecommerce Europe wuchs der Umsatz im europäischen Online-Handel im Jahr 2012 um 19 Prozent auf über 310 Milliarden Euro. Die größten Wachstumsmärkte sind dabei die Türkei und Ost-Europa, insbesondere Russland. Vor diesem Hintergrund sollten Online-Händler, deren Webshops bislang auf den deutschen Markt beschränkt waren, ernsthaft in Betracht ziehen, ihre Präsenz 2014 auf das europäische und internationale Ausland zu erweitern.
- 1. Paymill
Die Paymill GmbH aus München bietet eine Komplettlösung für Software-Entwickler, die verspricht, schnell und unkompliziert Online-Zahlungen akzeptieren zu können. Davon können in erster Linie Anwender profitieren, die viel Wert auf Individualisierung legen und eine vollständige Integration der Payment-Lösung über eine API in ihre eigene Seite wünschen. - 2. Braintree
Bei “Braintree” handelt es sich um eine umfassende und weit verbreitete Lösung aus den USA, die von namhaften Internet-Firmen wie 37Signals, Github und Angry Birds eingesetzt wird. Sie bietet die Flexibilität bei Online-Zahlungen, von der man in den USA gewohnt ist, nun auch für europäische Firmen – und das nicht nur im Web, sondern auch für Mobile. - 3. Fastspring
“Fastspring”, ebenfalls aus den USA, punktet mit der Unterstützung mehrerer gängigen Zahlungsverfahren und bietet dem Kunden einen Standard-Check-Out-Prozess, der in vielen Sprachen und Währungen verfügbar ist. Damit eignet sich die Lösung optimal für kleinere Firmen, die internationale Kunden bedienen möchten, ohne sich um komplizierte rechtliche Fragen kümmern zu müssen. - 4. Recurly
“Recurly” ist ideal für Software-Anbieter, die mit SaaS- beziehungsweise Cloud-Lösungen am Markt vertreten sind und hohe Ansprüche an ein Recurring Billing-System stellen. Dass der Service von namhaften Playern der Branche wie Groupon, LinkedIn oder Adobe genutzt wird, spricht für die hohe Qualität dieses Dienstes. - 5. Sage Pay
“Sage Pay” stellt eine interessante Alternative für Online-Shop-Betreiber dar, die vor allem mit einer großen Integrationsflexibilität punkten kann. Ein weiterer Pluspunkt: Das Payment-Gateway unterstützt viele Zahlungssysteme, die hierzulande beliebt sind und man bei vielen anderen Payment-Providern vergeblich sucht. - 6. WorldPay
“Worldpay” gehört zu den marktführenden Providern im E-Payment-Sektor und bietet eine attraktive Komplettlösung für kleinere Firmen, egal ob Shop-Betreiber oder Softwareanbieter, die möglichst unkompliziert und schnell in den E-Commerce einsteigen möchten.
Einen Online-Shop nur in verschiedenen Sprachversionen zu offerieren, ist für eine Internationalisierung des Geschäfts aber noch nicht ausreichend. Neben der Sprache und entsprechender Logistik ist auch das Angebot landesspezifischer Zahlungsmittel ein bedeutendes Erfolgskriterium. Aufgrund der Komplexität dieses Vorhabens empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen Zahlungsinstitut.
Ein solches Zahlungsinstitut kann sämtliche Zahlungsmethoden über eine einzige Schnittstelle an einen Webshop anbinden, ohne dass Händler bei einer Bank vor Ort ein Konto eröffnen müssen. Vielmehr wickelt das Zahlungsinstitut europaweite Transaktionen über eigens eingerichtete Treuhandkonten sicher ab.Wichtigstes Zahlungsmittel im internationalen E-Commerce ist und bleibt die Kreditkarte. Daneben gibt es in jedem europäischen Land gewisse Vorlieben für eine bestimmte Bezahlart. Während beispielsweise Schecks in Deutschland im Grunde nicht mehr eingesetzt werden, lösen immer noch rund zwölf Prozent der Franzosen Schecks ein - sogar im E-Commerce. Und in Italien ist es gang und gäbe, dass Endkunden die Rechnung für Waren, die sie online bestellt haben, am Postschalter mittels Bareinzahlung begleichen.
Darum sollten ins europäische Ausland expandierende Online-Händler neben der Kreditkarte weitere landesspezifische Zahlungsverfahren im Portfolio haben: MAESTRO in Großbritannien, EPS in Österreich, IDEAL in den Niederlanden, Dankort in Dänemark, Carte Bleue in Frankreich, Carta postepay in Italien, 4B in Spanien etc. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für die unterschiedlichen Bezahlarten mitunter stark variieren. Denn die Höhe der Kosten ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Branche, dem Umsatz des Händlers oder auch seinem Firmensitz. Auch fallen ohne ein Zahlungsinstitut als Partner zusätzliche Kontoführungsgebühren der Bank vor Ort an.