Digitales Fernsehen über Antenne

DVB-T2 HD: 10 Fakten, die Sie wissen müssen

11.02.2017
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Mittlerweile ist Markus Schelhorn mehr als nur Journalist für Print-Medien. Seine journalistischen Kenntnisse hat er ausgebaut in Richtung redaktionelles SEO sowie Themenfindung nach SEO-Relevanz. Zudem hat er Erfahrung im Social-Media-Management. Seine Leidenschaft für Fotografie und Filmen kann er gut in seine Arbeit integrieren. Obwohl er Technik-Geek ist - "typisch Mann eben" - interessiert ihn beim Fotografieren vor allem das Nicht-technische - denn das Spannende ist, wie man mit Fotos Geschichten erzählen kann. Mehr dazu finden Sie auf seiner Website www.gut-fotografieren.de
DVB-T2 bringt Fernsehen in HD-Qualität, Programmvielfalt gibt es allerdings nur gegen Gebühr. Alles zum Angebot, Sender, Betrieb am Mac und PC.
DVB-T2 HD
DVB-T2 HD
Foto: Media Broadcast

Die Übertragung des terrestrischen Fernsehens erhält dieses Jahr ein Update. Denn Ab Ende März 2017 wird man nur noch per DVB-T2 HD Fernsehen über die Antenne empfangen können. Das bisherige DVB-T-Signal wird dann abgeschaltet. Alte DVB-T-Geräte lassen sich dann nicht mehr weiterverwenden. DVB-T2 überträgt die Programme in Full-HD-Auflösung. Allerdings kostet das für den Empfang privater Sender extra.

So kann man freenet TV nutzen

Beim Kauf eines DVB-T2-Empfängers muss man auf das freenet TV Logo achten. Ähnlich wie mit einem Prepaid-Mobiltelefon lässt sich dann der freenet TV Dienst für 69 Euro pro Jahr freischalten. Zur Entschlüsselung kann man einen Gutschein kaufen, entweder direkt bei freenet TV oder im Handel. Der Gutschein lässt sich dann online oder telefonisch freischalten. Nach der Freischaltung dauert es zwischen 5 und 20 Minuten, bis man die privaten Sender empfangen kann.

Der Service freenet TV, der den HD-Empfang von privaten Sendern ermöglicht, startet am 1. Juli 2017 und wird 69 Euro pro Jahr kosten. Auf der Seite https://www.freenet.tv erfährt man, ob man an seinem Ort DVB-T2 empfangen kann und welche Fernsehprogramme dabei sind. Wir geben hier Antworten auf die wichtigsten zehn Fragen zu DVB-T2 HD:

1: Kann ich meinen alten DVB-T-Empfänger weiterverwenden?

Ab 29. März 2017 wird in den meisten Regionen Deutschlands das Signal für DVB-T abgeschaltet. Ein Empfang mit einem DVB-T-Empfänger ist ab dann nicht mehr möglich. In einigen Ballungsräumen des NDR-Sendegebiet, die schon mit DVB-T2 HD versorgt sind, kann man bis Ende Juni ARD (Das Erste), ZDF und NDR über DVB-T empfangen.

2: Gibt es eine Möglichkeit, alte DVB-T-Empfänger weiter zu verwenden?

In Deutschland lässt sich ein DVB-T-Stick nur noch bis Ende März verwenden. Ab da ist der Empfang nur noch im Ausland möglich. In Österreich wird DVB-T beispielsweise ebenfalls abgeschaltet, oder ist es bereits (Wien, Niederösterreich, Nordburgenland). Bis Oktober 2017 wird auch dort DVB-T nicht mehr empfangbar sein. Die Schweiz plant ebenfalls einen Umstieg auf DVB-T2, dieser wird aber erst im November 2017 starten. Eine Liste mit Ländern, die DVB-T ausstrahlen, finden Sie auf Wikipedia.

Diese Geräte gibt es

Während Receiver, die an mit dem Fernseher verbindet, alle mit einem CI-Slot ausgestattet sind und somit auch das kostenpflichtige Programmangebot nutzen können, ist dies mit Mac- und Windowsrechnern nicht möglich. Am Mac/Windows lohnt sich ein TV-Stick mit DVB T2 daher nur, wenn man lediglich das öffentlich-rechtliche Programm empfangen möchte. Folgend eine Liste mit einer Auswahl von Receivern für Desktop-Rechner und Fernseher:

Apple- und Windows-Rechner:

Geniatech GT-1T220160401 EyeTV (Mac und Windows) - 120 Euro

AVerMedia 61TD3100A0AC (Windows) - 50 Euro

Hauppauge Fernsehen-Tuner Win TV dual-HD (Windows) - 70 Euro

PCTV Systems tripleStick (292e) (Windows) - 70 Euro

TerraTec 195447 Micro USB DVB-T2 (Android-Smartphone, Windows) - 50 Euro

Receiver für Fernseher

freenet TV CI+ Modul – 79,95 Euro

COMAG SL60T2, Single Tuner, USB, Scart – 78,98 Euro

XORO HRT8720, Single Tuner, USB – 68,28 Euro

TechniSat DigiPal ISIO HD, SingleTuner, USB, Scart – 159,95

Euro TechniSat DigiPal T2 HD, SingleTuner, USB – 109,00 Euro

Schwaiger DTR700HD, Single Tuner,USB, Scart – 121,53 Euro

3: Warum kann ich DVB-T nicht mehr weiterverwenden?

Die Sendekosten sind den Betreibern schlicht zu hoch, daher setzen sie auf die neueste Übertragungstechnik. Ähnlich ist es bei dem digitalen Radio DAB+, der Vorgänger DAB lässt sich ebenfalls nicht mehr empfangen.

4: Welche Auflösung bietet DVB-T2 HD?

Die Fernsehprogramme werden in Full-HD-Auflösung mit 50 Vollbildern pro Sekunde übertragen (1080p50). Für diese Datenmenge verwendet DVB-T2 HD den Codec H.265, der eine rund doppelt so hohe Übertragungsrate gegenüber seinem Vorgänger H.264 bietet, der von DVB-T genutzt wird.

5: Kann ich mit einem DVB-T2 HD Receiver auch DVB-T empfangen?

Ja, DVB-T2 HD ist abwärtskompatibel zu DVB-T. Einen Nutzen davon hat man indes nur, wenn man in der Übergangszeit alle Programme empfangen möchte oder den Receiver auch in Ländern betreiben möchte, die noch das DVB-T-Signal senden.

Das Sendegebiet von DVB-T2 HD umfasst noch lange nicht die gesammte Fläche von Deutschland. Gerade die strukturschwachen Randbgebiete müssen auf DVB-T2 verzichten.
Das Sendegebiet von DVB-T2 HD umfasst noch lange nicht die gesammte Fläche von Deutschland. Gerade die strukturschwachen Randbgebiete müssen auf DVB-T2 verzichten.
Foto: Media Broadcast
Bis Ende 2017 wird der Ausbau des Sendenetzes von DVB-T2 HD nicht wesentlich vorangeschritten sein.
Bis Ende 2017 wird der Ausbau des Sendenetzes von DVB-T2 HD nicht wesentlich vorangeschritten sein.
Foto: Media Broadcast

6: Muss ich ab Ende März sofort für ein größeres Programmangebot bezahlen?

Bis Ende März 2017 kann man über DVB-T2 neben ARD und ZDF die freenet-TV-Programme RTL, Pro 7, VOX und SAT 1 kostenlos empfangen, alle in HD-Qualität. Ab März 2017 kommen die freenet-TV-Angebote RTL II, Kabel 1, RTL Nitro, Super RTL, 7Maxx, Sixx, N-TV und Sat1 Gold dazu. Ab diesen Zeitpunkt lassen sich die privaten HD-Programme noch drei Monate kostenlos nutzen. Nach dem Ende dieser dreimonatigen Testphase, also Ende Juni 2017, wird der Empfang der privaten Sender kostenpflichtig.