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Doorline Pro und Fritzbox - Intelligente Türsprechanlage im Test

25.09.2016
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Konfiguration der Doorline Exklusive Pro

Jetzt geht es an die Konfiguration der Klingel, dabei bietet die Doorline Pro dem Anwender gleich vier Möglichkeiten, um das System individuell an die Bedürfnisse des Anwenders anzupassen: Der einfachste Weg ist per Bluetooth-Verbindung über den PC. Dabei muss zuvor ein Tool installiert werden, das die Verbindung zur Türklingel herstellt und die Programmierung durchführt.

Der zweite Weg erfolgt direkt über das Türklingeldisplay selbst. Und die dritte Möglichkeit erlaubt per Tastenkombinationen am Telefon Einstellungen am Gerät vorzunehmen. Darüber hinaus und relativ neu ist die Konfiguration über ein Smartphone. Eine erste App (Version 1.0.0) für das Android-Betriebssystem ist im Google Play Store bereits verfügbar.

Wir haben uns für die bequeme und anschauliche Konfiguration der Anlage über den Computer entschieden. Die Software kann der Anwender auf der Herstellerseite beziehen. Nach der Installation der Software öffnet sich eine leicht zu bedienende Benutzeroberfläche die den Nutzer sowohl schriftlich als auch grafisch bei der Konfiguration unterstützt. So sieht der Anwender jederzeit wie seine künftige Klingellayout aussehen wird.

Allerdings stießen wir bei der Installation der Software gleich auf die erste Hürde. Das notwendige Tool unterstützt in der aktuellen Version 1.2.0 noch kein Windows-10-Betriebssystem, im speziellen die korrekte Bluetooth Kommunikation, sodass wir auf ein PC mit Windows 7 zurückgreifen mussten.

Update: Nach einer Aktualisierung unseres Testsystems bestehend aus dem Asus Ultrabook UX303L und dem Windows Betriebssystem Windows 10 Home funktioniert auch die Doorline-Konfiguration mit der PC-Software Version 1.2.0 einwandfrei.

Wichtig: Bei der Erstkonfiguration der Doorline Pro über die PC-Software muss die Default-Konfigurations-PIN "0000" zuerst zwingend geändert werden. Dies geschieht, wenn die Konfigurationsparameter das erste Mal zur (blauer Pfeil) beziehungsweise von (roter Pfeil) der Türsprechanlage geladen werden. Die Länge des PIN-Codes kann zwischen 4 und 12 Ziffern variieren.

Damit jede Änderung der PC-Konfiguration auch in der Türsprechanlage wirksam ist, muss diese erst mit der roten Pfeiltaste hochgeladen werden. Umgekehrt, will man die Konfiguration der Türsprechanlage überprüfen, muss diese erst mit der blauen Pfeiltaste heruntergeladen werden.

Der PC-Konfigurator

Die Konfiguration per PC-Tool ist dem Hersteller gut gelungen, da diese nahezu intuitiv ist. Das Programm bietet dem Anwender nach der Installation acht Funktions-Reiter an, auf die wir in unserem Test aber nicht alle explizit eingehen.

Im ersten Schritt haben wir das Erscheinungsbild der Doorline Pro Exclusive festgelegt. Hier hat man die Möglichkeit, verschieden Lichtszenarien für die Türsprechanlage wie Rahmenfarbe, Helligkeit, Displayhintergrundfarbe oder Hintergrundbild zu definieren. Beim Hintergrundbild kann der Anwender per Zeichenprogramm seine eigenen Kreationen erstellen. Leider gibt es dazu keine Hilfsprogramme. Die maximale Pixelgröße der Bilder liegt bei 480 x 272 Bildpunkten. Innerhalb dieser Parameter kann der Anwender sich beliebig austoben, um sein individuelles "Türklingelschild" zu erstellen".

Im zweiten Schritt unter Klingeltasten geht es darum die Tastenbeschriftung festzulegen. Hier kann man sich in puncto Schriftarten, Farben austoben. Bei den Tasten-Designs stehen maximal 8 Vorlagen zur Verfügung, beim Klang leider nur eine. Hier hätten wir uns mehr Auswahlmöglichkeiten gewünscht. Gut ist die Möglichkeit das ganze Display als Klingeltaste zu nutzen.

Mit der Zugangskontrolle lässt sich per Wischgeste von links nach rechts ein Pin-Pad aktivieren, so dass ein Besucher auch die Möglichkeit hat, per individuell definierter vierstelliger PIN, den Türöffner zu aktivieren. Bei mehrmaliger Falscheingabe wird die Funktion für einen gewissen Zeitraum gesperrt.

Unter Betriebsarten ist es möglich eine Grafik für den Standby-Betreib zu definieren. So kann man etwa die Hausnummer als Standby-Bild und Orientierung erscheinen lassen und wenn sich der Besucher dem Türsystem nähert, aktiviert der Bewegungssensor die vom Anwender gewünschte Klingelknopfgrafik. In unserem Test funktionierten sowohl das Pin-Pad als auch alle definierbaren Betriebsarten inklusive Standby-Grafikumschaltung perfekt.

Hinter dem Reiter Tür-auf-Taste verbirgt sich die Konfiguration des Türöffners, der hier den einzelnen Tasten zugeordnet werden. Der Anwender hat dabei die Wahl zischen Ein, Aus und Zeiten festlegen… Unter der letzten Option lassen sich bis zu sieben Aktivierungszeiten des Türöffners in Abhängigkeit der Wochentage festlegen. So kann man zum Beispiel in einem Mehrparteienhaus die Türöffnung während der Besuchszeiten einer Arztpraxis für das Personal und den Patienten vereinfachen: Das betätigen eines entsprechenden Klingelknopfes löst dann sofort den Türöffnerkontakt aus. Ist dem Klingelknopf eine Rufnummer zugeordnet, wird diese bei aktiver "Tür-auf-Taste" ignoriert. Eine Simulation dieses Szenarios gelang in unserem Test fehlerfrei.

Unter dem Kartenreiter Rufnummern lassen sich pro Klingeltaste zwei Rufnummern festlegen, die abhängig von der eingestellten Rufumleitung direkt oder indirekt angesteuert werden. Vorausgesetzt ein entsprechender DSL-Router wie die Fritzbox 7490 ist installiert. So kann per Klingelknopf direkt ein internes oder externes Telefon angewählt oder sogar ein Gruppenruf initiiert werden. Nimmt die Gegenstelle zum Beispiel ein Smartphone ab, erfolgt die Kommunikation direkt über die Türsprechanlage.

Bei der Eingabe der Rufnummer (Rufweiterleitung) gilt es, jedoch anders als in der Fritzbox-Konfiguration einiges zu beachten. So bewirkt "*" ein Wählpause von einer Sekunde und nicht die Wahl dieses Zeichens sondern eine Wählpause. "**" löst ein einmaliges Wählen eines "*"Zeichens. Ein gewünschtes internes Telefon lässt sich zum Beispiel über die Rufnummer "****621" bei der Rufnummerneingabe der Türsprechanlage erreichen. Mit dem "#"-Zeichen erzeugt die Türsprechanlage einen Flash-Impuls von 100 ms und "##" bewirkt das einmalige Wählen eines "#"Zeichens. Trägt man zum Beispiel, wie in unserem Test, die Zeichenfolge "#621" als Rufnummer ein, kann die Türsprechanlage ebenfalls ein internes Telefon direkt erreichen. Darüber hinaus ist für die Wahl externer Rufnummern eine vorangestellte "0" als quasi Amtsholungszeichen zwingen notwendig.

Die Audioqualität der Telefoniefunktion zwischen der Türsprechanlage und den internen Telefonen Apple iPad, FritzFon C5 oder Gigaset 4000 sowie dem externen Gerät Apple iPhone 5s ergab in unserem Test keinen Grund zur Kritik.