Die Digitalisierung ist ein Job- und Wachstumsmotor. Bereits ein zehn Prozent höherer Digitalisierungsgrad eines Landes resultiert in einem um 0,75 Prozent erhöhten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Im gleichen Zuge schrumpft die Arbeitslosenquote des Landes um 1,02 Prozent. Damit hat die Digitalisierung einen vier Mal besseren Effekt auf die Wirtschaftsentwicklung als der Breitbandausbau. Er beeinflusst das Bruttoinlandsprodukt um 0,16 Prozent.
Das ist ein zentrales Ergebnis der diesjährigen Studie "Global Information Technology Report", die vom World Economic Forum (WEF), von der Business School INSEAD und von der Strategieberatung Booz & Company betrieben wurde. Unter der Digitalisierung verstehen die Autoren die Anwendung und Nutzung digitaler Services durch Bürger, Unternehmen und Behörden.
Sechs Millionen neue Arbeitsplätze weltweit
Dabei wirkt sich die Digitalisierung auf die diversen Volkswirtschaften unterschiedlich aus. Während entwickelte Länder von einem wirtschaftlichen Wachstum profitieren, gelingt es aufstrebenden Ländern in viel umfangreicherem Maße, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Den Berechnungen Experten zufolge lassen sich für das Jahr 2011 in Nordamerika und Westeuropa knapp 400.000 neue Stellen auf den Einsatz digitaler Techniken zurückführen. In den neuen Märkten (Afrika, Osteuropa, Latein-Amerika und die Karibik, Süd-Asien sowie die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) entstanden im gleichen Zeitraum über 5,5 Millionen neue Jobs. "Damit schuf die steigende Digitalisierung weltweit allein in 2011 rund sechs Millionen neue Arbeitsplätze und trug 193 Milliarden US-Dollar zur globalen Wirtschaftsleistung bei", sagt Roman Friedrich, Partner und Telekommunikationsexperte von Booz & Company.
Digitalisierung verbessert deutsches BIP spürbar
In Deutschland sind zwischen 2010 und 2011 rund 8,7 Prozent des Wachstums beim Bruttoinlandsprodukt und 7,7 Prozent der neu geschaffenen Arbeitsplätze auf den Ausbau von digitalen Infrastrukturen zurückführen. Im weltweiten Digitalisierungs-Ranking unter 144 Ländern belegt Deutschland den Platz 13 (Vorjahr Rang 16). Die Spitzenplätze gehen an Finnland (Vorjahr: 3), Singapur (2) und Schweden (1). Basis des Networked Readiness Index 2013 (NRI) ist eine Kombination aus öffentlich verfügbaren Datenquellen und ausführlichen wissenschaftlichen Interviews mit über 15.000 Managern weltweit