Wer als IT-Chef über hohe Freiberuflerstundensätze klagt, kann jetzt ein wenig durchschnaufen: Die Leistungen von Technikern konnten im abgelaufenen dritten Quartal 2017 um neun Prozent billiger eingekauft werden als in den drei vorhergehenden Monaten April bis Juni. Gegenüber dem Vorjahr blieb das Niveau indes nahezu unverändert.
"Der Rückgang gegenüber dem vorhergehenden Quartal lässt sich damit erklären, dass aktuell vermehrt Experten aus dem digitalen Umfeld gefragt sind", kommentiert Markus Reefschläger, Geschäftsführer von Geco Deutschland, das Ergebnis. Berater profitierten derzeit stärker von der digitalen Transformation als Techniker.
Gefragtes Cloud- und Security-Wissen
Das belegen auch die Stundensätze der Berater, die im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent zulegten. Den Consultants spielt die starke Nachfrage nach Cloud- und Security-Know-how in die Karten. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels und der angespannten Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt versuchen Auftraggeber, Experten länger an sich zu binden, um sicherzustellen, dass sie Zugriff auf das wichtige Know-how haben. Projektlaufzeiten werden dabei künstlich ausgedehnt. Hier ist ein Anstieg um 29 Prozent auf 248 Punkte im Vergleich zum Vorjahresquartal zu verzeichnen. Gegenüber den ersten beiden Quartalen dieses Jahres beträgt das Plus jeweils 12,5 Prozent.
Stark nach oben gegangen sind auch die Projektanfragen. Diese erreichen mit 130 Punkten einen Höchstwert, was einem Zuwachs von 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2014 lag der Wert noch bei 101 Punkten.
Der Geco-Freiberufler-Index...
... wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht die einzelnen Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit den vergleichbaren Zeiträumen der vorangegangenen Jahre. Die Grundlage der neuen Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2009 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den vier Werten Berater-, Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten und Projektanfragen zusammen.