Entscheidend: Investitionen in IT-Fachkräfte
Die meisten Entscheider wissen, dass die immensen Vorteile und Chancen der digitalen Transformation nur dann nachhaltig Früchte tragen können, wenn ein motivierter und hochqualifizierter IT-Support mit ausreichenden Ressourcen im Zentrum des Veränderungsprozesses steht. Investitionen in IT-Fachkräfte sind daher entscheidend für den unternehmerischen Erfolg.
Kenner der Branche sehen die Zukunft der IT-Supporter kritisch und prognostizieren eine stagnierende Zahl von Fachkräften - nicht zuletzt bedingt durch den demographischen Wandel. Dies heißt aber auch, dass Support-Experten dank einer erhöhten Nachfrage mit sehr guten Jobchancen rechnen dürfen. 13.000 Stellen für IT-Experten sind nach Angaben des Bitkom allein bei mittelständischen IT-Firmen derzeit unbesetzt. Unternehmen sind gut beraten, ihre knappen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und vorhandene qualifizierte Fachkräfte zu halten. Regelmäßige Weiterbildungen und die Unterstützung durch das Management sind Grundvoraussetzungen, um den internen IT-Support für seine anspruchsvollen Aufgaben fit zu machen.
Lohnende Investition: mehr Digital- und IT-Know-how
Nicht nur für die Mitarbeiter der IT-Abteilung ist aktuelles Know-how entscheidend. Das ganze Team sollte motiviert werden, sich regelmäßig schlau zu machen. Gutes Informationsmaterial zum Thema Digitalisierung sollte daher stets intern weitergeleitet und allen zugänglich gemacht werden.
Denn wer an externen Weiterbildungen für sich und seine Mitarbeiter spart, spart am falschen Ende, nämlich an der Zukunft. Eine hervorragende Informationsquelle für kleine und mittelgroße Unternehmen aller Branchen ist zum Beispiel der Digitalverband Bitkom mit seiner Landingpage zum Thema Mittelstand. Hier findet sich viel Nützliches, wie etwa der kostenlose Leitfaden "In zehn Schritten digital".
Wettbewerber auch auf IT-Ebene beobachten
Das Umfeld, also den Markt, die Kunden und die Konkurrenz, haben Unternehmer ohnehin im Blick. Im Bereich IT lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Was macht die Konkurrenz auf der IT-Ebene richtig, was falsch? Wie weit sind Wettbewerber bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die für mehr Effizienz und Produktivität sorgen? Haben sie vielleicht bessere, schnellere Systeme? Es lohnt sich, zu beobachten, mit welchen digitalen Prozessen die Wettbewerber erfolgreich sind oder auch, welche Versuche gescheitert sind. Das kann Unternehmen davor bewahren, in die falschen Systeme zu investieren.
Jemand muss den "IT-Hut" aufhaben
Eine Person im Unternehmen muss sich verantwortlich fühlen für das Thema IT. Dies gilt auch für Unternehmen, die keine eigenen IT-Spezialisten an Bord haben. Ein Mitarbeiter sollte sich den "IT-Hut" aufsetzen und als Ansprechpartner für die Themen IT und IT-Sicherheit fungieren. Vorzugsweise fällt die Wahl auf eine Person, die eine Affinität zum Thema Digitalisierung und IT hat und zugleich einen guten Überblick über die Geschäftsprozesse. Es geht vor allem darum, intern einen klaren IT-Ansprechpartner zu benennen, an den sich andere Mitarbeitende wenden können und der auch für die Kommunikation mit externen IT-Dienstleistern verantwortlich ist.
Regelmäßiger Austausch mit IT-Fachleuten im Unternehmen
Die IT im eigenen Unternehmen auf ein stabiles Fundament zu stellen, ist für die Verantwortlichen ein Marathon, kein Sprint. Gemeint ist ein kontinuierlicher Prozess, der stets überprüft, hinterfragt und angepasst wird. Dazu gehört es durchaus auch, die internen IT-Fachleute und externen IT-Dienstleister zu hinterfragen.
Gab es in letzter Zeit vermehrt Probleme mit der IT? Ist die EDV wirklich auf dem neusten Stand? Ist uns der Wettbewerb, was die IT angeht, voraus? Kein Unternehmen, das wettbewerbsfähig bleiben will, kann es hinnehmen, dass Systeme nicht effektiv laufen, wie sie sollen, oder nicht auf dem neuesten Stand sind. Dies bedeutet keineswegs, den internen oder externen IT-Experten die Fähigkeiten abzusprechen. Im Gegenteil: Ein kontinuierliches Monitoring der internen IT-Prozesse sichert langfristig den Erfolg Ihres Unternehmens.
Externe IT-Spezialisten können unterstützen
Unternehmen sollten sich auf regelmäßiger Basis externe IT-Unterstützung ins Boot holen. Experten mit dem objektiven Blick von außen beraten dazu, wie digitale geschäftliche Prozesse sicher und effizient gestaltet werden. Es kann sich auch lohnen, bei einzelnen Projekten mit verschiedenen Dienstleistern zusammen zu arbeiten. Dies ist nicht als klassisches Outsourcing gemeint, um Geld zu sparen, sondern als sinnvolle Investition und Ergänzung zur internen IT-Kompetenz. So kommt nicht nur mehr IT-Know-how ins Unternehmen, sondern auch eine wertvolle zweite Meinung.
- Digitalisierung und ihre Auswirkungen
Die Berater von Ernst&Young üben sich in Dramatik: ob die digitale Arbeitswelt Chance sei oder „Jobkiller“, stellen sie ihrer Befragung von mehr als 1.000 deutschen Arbeitnehmern voran. Teilgenommen haben sowohl Abteilungs- und Teamleiter als auch Sachbearbeiter. - Definition
Nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) weiß mit dem Begriff Industrie 4.0 etwas anzufangen. - Bedeutung
Diese 23 Prozent verbinden mit Industrie 4.0 vor allem Digitalisierung/Informatisierung sowie Vernetzung von Maschinen und Anlagen und intelligente, selbstlernende Systeme beziehungsweise computergesteuerte Produktion und Prozesse. - Attraktiverer Job
Die Frage, ob die Digitalisierung den Arbeitsplatz attraktiver macht, hängt vom Alter ab. - Mehr Stress - oder weniger
Die Einschätzung der Auswirkungen von Digitalisierung weichen deutlich voneinander ab. Manche Befragte verspüren mehr Stress, andere dagegen weniger. - Information
Die Befragten fühlen sich innerhalb der Unternehmen nicht gut über die anstehenden Veränderungen informiert. - Qualifizierung
Nicht alle Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Digitalisierung bereit.
Oft übersehen: die Schwachstelle Mensch
Eine Schwachstelle wird oft übersehen: Der beschriebene Entwicklungsdruck führt auch dazu, dass Menschen, die über ein relativ geringes IT-Know-how verfügen, tagtäglich privat und beruflich mit einer zunehmend komplexer werdenden IT umgehen müssen. Schatten-IT sowie der Gebrauch von privaten Geräten durch die Mitarbeiter bergen realistische Gefährdungsszenarien.
Dabei braucht es nicht viel, um hier gegenzusteuern: Wer seine Mitarbeiter für Daten- und Informationssicherheit sensibilisiert und deutlich macht, dass dieses Thema alle etwas angeht und maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt, hat schon viel erreicht. Denn immer häufiger gerät Schadsoftware in Umlauf und mobile Endgeräte wie Laptop, Smartphone oder Tablet, sind nicht nur anfällig für Abhör- und Ausspähaktionen, sondern gehen auch schnell mal verloren. Ohne Backup sind wichtige Daten dann weg oder geraten sogar in falsche Hände.
Umstellungsphasen langfristig planen
Innovationen sind immer mit strukturellen und organisatorischen Veränderungen verbunden. Und wir kennen das alle: Hat man sich einmal an ein System gewöhnt, fällt die Umstellung schwer. Deswegen sollten Unternehmen bei IT-Change-Prozessen ihre Mitarbeiter frühzeitig an Bord holen, sie umfassend informieren und die Vorteile der Umstellung vermitteln. Es ist wahrscheinlich, dass eine Umstellung von IT-Prozessen das Tagesgeschäft zeitweise bremsen wird. Auch darauf sollte man sich frühzeitig einstellen und Veränderungsprozesse beispielsweise nicht in Zeiten legen, die erfahrungsgemäß viele Ressourcen im Unternehmen beanspruchen.