Banken und Finanzdienstleister (BFD) sind schon seit längerem Vorreiter, wenn es darum geht, neue Technologietrends vorherzusagen und sich diesen anzupassen. Digitale Geschäftsmodelle sind jedoch inzwischen in fast allen Branchen angekommen. Deshalb haben Banken und Finanzdienstleister ihre Prioritäten neu gesetzt: Weg von der Verwaltung, hin zur eigenen Entwicklung und Einführung von neuen Systemen, die ein stärkeres Profitwachstum ermöglichen. Durch die Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen können Kunden außerdem auch auf neuen Kanälen angesprochen werden.
Beispielsweise können Nutzer in der aktuellen Version der "Deutschen Bank Mobile"-App Konten, Bankkarten und Depots von anderen Finanzdienstleistern hinzufügen und sich dadurch mit einem Blick über ihren aktuellen Finanzstatus informieren. Generell können Kunden über immer mehr Kanäle - mobil, online oder über die Cloud - auf ihre Bankdaten zugreifen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Sicherheit auf all diesen Kanälen gewährleistet wird.
Um dies sicherzustellen, benötigen Banken und Finanzdienstleister eine IT-Abteilung mit fundierten Fachkenntnissen. Eine wichtige Zielsetzung ist deshalb, die Mitarbeiter hinsichtlich automatisierter Abläufe und neuer Geschäftsmodelle im Bereich DevOps zu schulen.
Nahtlose Benutzerfreundlichkeit durch Cloud-Testing
Die Integration von Cloud Services bringt einige Vorteile für den BFD-Sektor mit sich, wie etwa rationalisierte Abläufe und flexiblere Infrastruktur und Dienstleistungen. Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Windows 10 sind Beispiele für einen sehr hohen Automatisierungsgrad, wodurch Cloud-basierte Anwendungen ermöglicht werden. Weil die Cloud die digitale Transformation des BFD-Sektors vorantreibt und eine wichtige Rolle darin einnimmt, ist auch das Cloud-Testing unerlässlich für erfolgreiche Geschäftsprozesse.
Der wachsende Einsatz von Cloud-Testing im BFD-Sektor wird drei wichtige Bereiche entscheidend beeinflussen: Nutzer, Prozesse und Technologien. Um mit diesen neuen Entwicklungen Schritt zu halten, sollten Unternehmen aus dem BFD-Sektor folgendes beachten:
Die Fähigkeiten der internen Testing-Teams sollten geschult werden. Auch sind hybride Team-Strukturen im digitalen Bereich zu empfehlen. Zusätzlich bieten virtuelle Dienstleistungen wie Crowd- und Cloud-Sourcing eine gute Möglichkeit, auf externe Talente mit vielfältigen Kenntnissen zuzugreifen.
Individuelle Infrastructure- und Platform-as-a-service-Modelle (IaaS/PaaS) sollten in gesicherten Private-Cloud-Umgebungen angewendet werden, um das Cloud-Testing zu unterstützen.
Die Einrichtung von Cloud-basierten Test-Umgebungen und die Bereitstellung von Testing-Tools ermöglichen das einfache und sichere Nutzen von gemeinsamen Ressourcen. Dadurch werden sowohl die Skalierbarkeit als auch die Interoperabilität und Sicherheit verbessert. Auch ermöglicht dieses Modell kostengünstigere Prozesse.
Digitale Qualitätssicherung im mobilen Bereich
Wie bereits erwähnt, müssen die Banken auf den verschiedenen Kanälen wie IVR (Interactive Voice Response, interaktive Sprachansage), Mobilgeräte, Internet und Filialen ein nahtloses und konsistentes Nutzererlebnis gewährleisten. Die digitale Qualitätssicherung sollte dieses nahtlose Omni-Channel-Erlebnis mit Hilfe der verschiedenen Tests sicherstellen.
Im Mittelpunkt einer digitalen Qualitätssicherungs-Strategie sollten unbedingt Sicherheit, Leistung und die Kompatibilität von Anwendungen auf digitalen Plattformen stehen. Entscheidend sind ebenfalls Funktionsprüfungen und das Testing von Nutzerschnittstellen bei mobilen Anwendungen.
- Was ist was bei Mobile Payment?
Mobile-Payment ist in Deutschland noch gar nicht so richtig angelaufen, wirft aber technologisch und mit Kürzeln wie BLE oder HCE einige Fragen auf. Die Computerwoche erklärt die wichtigsten Begriffe. - BLE vs. NFC
NFC galt einige Zeit als abgeschrieben, aber mit Unterstützung im neuen iPhone für Apple Pay soll sich die Zahl der Nutzer bis 2019 auf 516 Millionen mehr als verfünffachen, sagt Juniper Research. Pyrim Technologies hat in dieser Infografik Bluetooth Low Energy (z.B. Apples iBeacons) mit NFC verglichen. - Wer war nochmal Bluetooth?
Bluetooth-Namensgeber ist der dänische Wikingerkönig Harald Gormson Blåtand (Blauzahn, um 910 bis 987 n.Chr.), dem es gelungen ist, sein Land mit den benachbarten Norwegern zu versöhnen. Seine Initiale H (wie ein x mit einem senkrechten Strich in der Mitte)... - Wer war nochmal Bluetooth?
... und B schmücken als zusammengeführte Runenzeichen auch das Bluetooth-Logo. - Bluetooth 4.2 soll sicherer und schneller sein
Bluetooth 4.2 wurde im Dezember 2014 vorgestellt und soll BLE noch sicherer, stromsparender und schneller machen. - Bluetooth-Varianten im Vergleich
Was es mit Bluetooth Classic, Bluetooth smart und Bluetooth smart ready auf sich hat, ob und wie sich die verschiedenen Versionen beziehungsweise Varianten miteinander vertragen, zeigt diese Ansicht. - Beacons kommen meist kieselartig daher
Beacons wie die iBeacons von Apple oder wie dieses hier auseinandergenommene von Estimote sehen oft aus wie farbige große Kiesel, aber sie können auch beliebige andere Formen annehmen. - Starke Enterprise Beacons
Nicht alle Beacons sind kieselförmig. Die der Enterprise Beacons der Onys Beacon GmbH aus Friedrichshafen, hier als technische Zeichnung, sollen besonders robust, leistungsstark und sicher sein. - Wirecard Card Reader
In Vietnam mit der dortigen Im- und Exportbank Eximbank unter dem Namen "Eximbank's mPOS" eingeführt, bietet Wirecard einen Card-Reader fürs Smartphone oder Tablet an. Denn gerade viele kleine Händler oder Betreiber von Essständen können sich die Anschaffung eines Kartenterminals nicht leisten. Die Kunden verlangen aber danach. Akzeptiert werden Kreditkarten von VISA, MasterCard und JCB. - Das NFC-Logo
Das NFC-Logo schmückt einfach ein geschwungenes N auf blauem Hintergrund. Die mit RFID verwandte Technologie wurde unter anderem speziell im Hinblick auf Mobile-Payment oder Micropayment entwickelt, weshalb die kurze Reichweite von meist unter 10 cm durchaus gewollt ist. - NFC bittet zum Druck
Die von Canon, HP, Samsung und Xerox (hier im Bild) gegründete MOPRA Alliance hat einen auf NFC basierenden mobilen Print-Service entwickelt, der es erlaubt, vom Android-Smartphone (ab Version 4.4) einen Print-Befehl an einen entsprechend vorbereiteten Drucker auszugeben. - RFID-Label für vertikale Märkte
Die Schreiner Group beziehungsweise die Tochter Schreiner LogiData bietet RFID-Etiketten für verschiedene vertikale Märkte an. - RFID-Label für die Kfz-Auslieferung
Für die Verladeprozesse nach der Kfz-Produktion hat Schreiner LogiData dieses Windshield RFID-Label entwickelt. Darauf können sich zum Beispiel Daten befinden, ob das fertige Fahrzeug per Bahn, LKW oder per Schiff verladen werden soll. - QR-Code - eine rätselhafte Matrix
QR-Codes bestehen in der Regel aus einer quadratischen Matrix mit 177 x 177 schwarzen und weißen Elementen, die wie hier zum Beispiel das ganze Vaterunser und mehr Informationen enthalten können.(Quelle: Jobo aus Wikipedia)
Banken und Finanzinstitute müssen also verstärkt mobile Anwendungen testen, besonders auch weil immer mehr Kunden Bankdienstleistungen von unterwegs aus nutzen, wie etwa das Bezahlen mit dem Handy. Effiziente Mobile-Banking-Anwendungen locken deshalb technikaffine Kunden an - eine immer größere Zielgruppe. Außerdem werden dadurch auch B2B-Transaktionen ermöglicht und nicht zuletzt kann die Omni-Channel-Experience auch auf neue Technologien wie Wearables und Beacons ausgeweitet werden. Diese umfassenden Möglichkeiten gewinnen immer mehr an Bedeutung, weil Kunden jederzeit einen Zugriff auf ihr komplettes Portfolio haben möchten, auch wenn es auf verschiedene Banken verteilt ist.