IT-Champions 2021

Diesen SAP-Beratern vertrauen die Anwender

29.10.2021
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Welche SAP-Berater haben hierzulande den besten Ruf? Eine Social-Listening-Analyse von IMWF und der COMPUTERWOCHE bringt es ans Licht.
Wer als SAP-Berater glänzen möchte, braucht heutzutage mehr als technische Kompetenz.
Wer als SAP-Berater glänzen möchte, braucht heutzutage mehr als technische Kompetenz.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

SAP-Beratung ist Vertrauenssache. Schließlich bilden SAP-Systeme in vielen Unternehmen das Rückgrat des Geschäftsbetriebs: Hier werden Aufträge gebucht, Rechnungen geschrieben, die Logistik geplant, Material- und Kundendaten gepflegt und vieles mehr. Kein Wunder also, dass, wenn Veränderungen und Eingriffe anstehen, die Verantwortlichen nur wirklich vertrauenswürdige Dienstleister an Bord holen.

Derzeit sind diese besonders gefragt: Der Umstieg auf SAPs neue Produktgeneration S/4HANA steht an. Doch dabei geht es längst nicht nur um das Einspielen eines neuen Software-Release. Vielmehr ist mit diesem Schritt auch eine grundlegende digitale Transformation von Prozessen und Geschäftsmodellen verbunden. Das stellt Anwenderunternehmen vor große Herausforderungen.

Gleiches gilt für Berater und IT-Dienstleister, die den Betrieben zur Seite stehen. In den Projekten dreht es sich nicht mehr nur um Technik und Software. Gefordert sind darüber hinaus das Eingehen auf die Besonderheiten des Kunden, fundiertes Prozesswissen, Branchen-Know-how sowie Erfahrung in Sachen Projekt- und Change-Management. Diese Kompetenzen sind heute ein Muss für jeden SAP-Berater, will er das Vertrauen seiner Kunden gewinnen und vor allem auch bewahren.

Das Ranking: Die beliebtesten SAP-Berater

Wie sich die SAP-Berater in Deutschland schlagen, hat die Studie "IT-Champions: SAP-Berater" von COMPUTERWOCHE und dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) nun bereits zum zweiten Mal untersucht. Analysiert wurde die Anbieterreputation von mehr als 100 SAP-Beratern anhand eines Social Listenings. Dafür wurden 438 Millionen Online-Quellen untersucht. Für die Bewertung relevant waren letztendlich gut 5,9 Millionen Nennungen zu den jeweiligen Anbietern. Der Untersuchungszeitraum reichte von Anfang Oktober 2020 bis Ende September 2021.

IT-Champions-Siegel: SAP-Berater 2021
IT-Champions-Siegel: SAP-Berater 2021
Foto: IMWF

Am besten abgeschnitten hat die NTT Data Group. Mit 100 Punkten setzte der Dienstleister, der den Vorjahressieger Itelligence im Frühjahr 2021 noch stärker eingebunden und in NTT Data Business Solutions umfirmiert hatte, den Benchmark der aktuellen Analyse. Auf den Plätzen folgen Conet Technologies (90,0) und T.CON (83,5). Beide Berater sind Newcomer und waren im vergangenen Jahr noch nicht platziert. Auf den nachfolgenden Rängen ging es teilweise sehr eng zu. So trennen den Viertplatzierten Adesso (81,6) und den Zehnten Camelot Management Consultants (79,0) gerade einmal 2,6 Zähler. Hier das Ranking der für 2021 ausgezeichneten SAP-Berater:

  • NTT Data Group: 100

  • ConetTechnologies: 90,0

  • T.CON: 83,5

  • Adesso: 81,6

  • Cpro Industry Projects & Solutions: 81,1

  • Valantic: 80,6

  • USU Software: 80,3

  • SoftwareONE: 80,1

  • IBsolution: 79,4

  • Camelot Management Consultants: 79,0

  • All for One Group: 75,1

  • Zalaris: 74,7

  • Wipro: 71,5

  • Apsolut: 69,5

  • K & P Computer-Service und Vertriebsgesellschaft: 68,9

  • Sycor: 67,7

  • Sybit: 64,2

  • Arvato Systems: 62,6

  • Convista Consulting: 61,1

IT-Champions SAP-Berater: Auswertungsmethodik

Für das Ranking gingen die Analysten in einem mehrstufigen Verfahren vor.

Crawling: Zunächst sammelte der IMWF-Partner Ubermetrics Technologies sämtliche Texte mit relevanten Suchbegriffen aus dem Netz in einer Datenbank. Basis bildeten Millionen Webseiten, Online-Nachrichten, Foren, Social-Media-Kanäle, Blogs und Pressemitteilungen. Dabei wurden ausschließlich Webseiten mit einer .de-Domain herangezogen. Außen vor blieben Inhalte, die sich hinter einer Bezahlschranke oder einem zugriffsgeschützten Bereich befinden.

Processing: Für die Analyse kam der IMWF-Partner Beck et al. (gehört inzwischen zu Skaylink) ins Spiel, der den großen Datentopf in Textfragmente aufsplittete und mit KI-Verfahren (neuronale Netze) in mehreren Stufen untersuchte. Dabei ging es um Fragen, welches Unternehmen erwähnt wird, welches Thema zur Sprache kommen und welche Tonalität das jeweilige Textfragment aufweist. So geordnet, ging es an die Bewertung. Dabei wurden folgende Kriterien sogenannte "Eventtypen" berücksichtigt:

  • Produkt & Service,

  • Innovation,

  • Nachhaltigkeit,

  • Preis-Leistungsverhältnis,

  • Management und

  • Performance als Arbeitgeber.

Die Messung der Performance beruhte zu 50 Prozent auf dem Eventtyp Produkt und Service. Die Eventtypen Innovation, Nachhaltigkeit, Preis-Leistungsverhältnis, Management und Performance als Arbeitgeber flossen zu jeweils zehn Prozent in die Berechnung ein.

Ergebnis: Zur Berechnung der einzelnen Punktwerte wurden für jeden SAP-Berater und jeden Eventtyp folgende zwei Werte ermittelt:

  • Tonalitätssaldo: Differenz aus positiven und negativen Nennungen geteilt durch die Gesamtzahl der Nennungen;

  • Reichweite: Anzahl der Gesamtnennungen im Verhältnis zum Mittelwert der Branche.

Anschließend wurden beide Werte zu einem ersten Punktwert verrechnet. Je reichweitenstärker ein Unternehmen ist, desto stärker wirkt sich die Tonalität aus, also ob die Kommunikation überwiegend positiv oder negativ gefärbt ist.

Die so gewichtete Punktzahl jedes Eventtyps wurde anschließend zu einer Gesamtpunktzahl für jedes Unternehmen zusammengefasst und für die gesamte Branche normiert. Das beste Unternehmen bildet immer mit 100 Punkten den Benchmark der Branche, die weiteren Wettbewerber werden anhand ihres Punktwerts abgetragen. Eine Auszeichnung als IT-Champion erhalten diejenigen Unternehmen, die mindestens 60 Punkte in der Gesamtwertung erreichen.