Festplatten, SSDs, USB-Sticks, Flash-Speicher, Handys & DVDs
Daten können natürlich nicht nur auf Festplatten, sondern auch auf allen anderen Speichermedien verloren gehen, das heißt auf Solid State Disks (SSDs), USB-Sticks, Flash-Speicher, Mobilgeräten, CDs und DVDs. Treten beim Auslesen von optischen Medien Fehler auf, so hilft unter Umständen schon das Säubern mit einem Tuch oder das Beseitigen von Kratzern mit einem Polierset. Nützlich sind außerdem die Tools Isobuster und Unstoppable Copier. Von Bedeutung ist jedoch auch das Laufwerk: Probieren Sie das Auslesen einer beschädigten CD oder DVD deshalb auch bei Freunden oder Bekannten.
SSDs verhalten sich hinsichtlich der Datenrettung ganz anders als magnetische Datenträger, weil Windows seit der Version 7 über den TRIM-Befehl (TRends & Indices for Monitoring data) dem Speichermedium beim Löschen ausdrücklich signalisiert, dass der Platz wirklich gelöscht werden kann. Die Daten sind dann nicht nur nicht mehr sichtbar, sondern tatsächlich weg. Schalten Sie deshalb über den Befehl
fsutil behavior set disabledeletenotify 1 |
in der Windows-Ausführenzeile das Trimmen sofort ab, wenn Daten gelöscht wurden.
Ist die Hardware einer SSD defekt, bleibt ohnehin lediglich der - zumeist deutlich schwierigere - Versuch, die Daten im Labor zu retten. Ansonsten können Sie das Wiederherstellen wie bei Festplatten mit einem der Tools von der Heft-DVD versuchen. Testdisk & Photorec hilft auch beim Retten von USB-Sticks und anderen Flash-Speichern wie SD-Karten et cetera. Mehr zur Datenrettung unter Linux lesen Sie in unserem Ratgeber: Festplatte defekt - Datenrettung wie die Profis.
Smartphones und Tablet-PCs stellen insofern eine weitere und ebenfalls schwierige Kategorie dar, weil die Mobilgeräte in aller Regel nur über das Media Transfer Protocol (MTP) am PC sichtbar sind. Nicht jedoch als USB-Massenspeicher, wie es für die Rettungs-Tools für Windows-PCs erforderlich wäre. Liegen die (gelöschten) Daten auf einer Micro-SD-Karte, kann man diese natürlich über einen Kartenleser als Laufwerk am Rechner sichtbar machen. Einfacher ist die Wiederherstellung gelöschter Dateien vom internen Speicher bei gerooteten Android-Geräten, hier leisten Apps wie Diskdigger undelete und Undelete for root users gute Dienste.
Vorsorge: Daten-Backup, SMART-Überwachung und mehr
Zum Schluss noch ein paar Fakten: Systematische Untersuchungen von Festplatten zeigen, dass innerhalb von drei Jahren bis zu einem Viertel der Datenträger kaputtgeht. Während Sie nahezu jedes PC-Bauteil bei einem Defekt einfach und preisgünstig austauschen können, kommt es beim Datenträger ja nicht auf die Hardware an, sondern auf die darauf befindlichen Daten. Unser Rat lautet daher: Sorgen Sie vor und sichern Sie regelmäßig wichtige Daten, zum Beispiel mit Paragon Backup & Recovery 14 oder Toucan. Bei Mobilgeräten (Android, iOS und Windows Phone) empfiehlt sich ein Backup in der Cloud, dann haben Sie auch bei einem Hardware-Verlust oder -Defekt weiter Zugriff auf Ihre Daten.
Hilfreich sind auch Acronis Drive Monitor und Crystaldiskinfo zum Auslesen der SMART-Festplattenwerte (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology). Die Tools schlagen Alarm, wenn die Selbstüberwachung kritische Werte feststellt und warnen so vor bevorstehenden Defekten. Für SSDs heißt das Pendant SSDlife.
Schließlich kommt es auf den "richtigen" Datenträger an, insbesondere in einer Netzwerkfestplatte oder in Rechnern, die ständig laufen. Wählen Sie ein Modell, das sich für den 24-Stunden-Dauerbetrieb eignet. Es kostet ein paar Euro mehr, erspart Ihnen jedoch unter Umständen jede Menge Ärger. Denn stets gilt: Datenrettung ist teuer, zudem gibt es keinerlei Garantie für den Erfolg.
Download-Galerie - Die besten Datenrettungs-Tools
In unserem Download-Spezial präsentieren wir Ihnen zahlreiche Tools zur Datenrettung, die nur darauf warten eingesetzt zu werden.
Ein Wort der Warnung: Der Einsatz von Software zur Datenrettung kann dazu führen, dass Sie einen Komplettverlust Ihrer Daten erleiden. Viele Tools greifen direkt auf defekte Sektoren im Speichermedium zu und arbeiten darauf. Dies kann bei beschädigten Festplatten und Speichersticks zu irreparablen Schäden führen. In den meisten Fällen läuft die Datenrettung jedoch ohne Probleme ab und liefert gute Ergebnisse.
(PC-Welt)