Das in der Wahrnehmung vieler IT-Entscheider ursprünglich eher ein Nischendasein fristende Thema Enterprise Storage hat seit geraumer Zeit strategische Relevanz. Dies belegen eindrucksvoll die Ergebnisse der aktuellen Studie "Enterprise Storage" von IDG Research Services, COMPUTERWOCHE, CIO-Magazin, CHANNEL PARTNER und TECCHANNEL. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Weit über 90 Prozent der befragten Unternehmen haben inzwischen eine umfassende Digitalisierungsstrategie verabschiedet, zwei Drittel von ihnen haben eine solche bereits implementiert.
Cloud treibt den Wandel bei Storage
Der allgemeine Wandel bei IT- und Geschäftsprozessen blieb und bleibt jedoch nicht ohne Auswirkungen auf die jeweiligen Speicher-Strategien. Denn dort sind die Treiber der Veränderung dieselben: die zunehmende Nutzung der Cloud als IT-Bezugsmodell sowie die Notwendigkeit, sich stärker denn je auf datenbasierte Geschäftsmodelle zu fokussieren.
Bei über 40 Prozent der Studienteilnehmer genießt Storage daher einen hohen oder sogar sehr hohen Stellenwert. Für noch einmal weitere 43 Prozent hat das Thema eine zumindest ernst zu nehmende Bewandtnis. Dies zieht immer häufiger auch die Neubewertung von Daten-Assets und Speicherstrategien in den Unternehmen nach sich.
Storage wird zunehmend Chefsache
Drei weitere Kennzahlen der Studie belegen dies. So verorten rund 40 Prozent der Unternehmen die Zuständigkeit für Enterprise Storage sowohl in strategischer als auch technologischer Hinsicht beim IT-Leiter oder Verantwortlichen des zuständigen Fachbereichs. Für weitere 35 Prozent der Befragten ist sogar der CIO beziehungsweise CTO/Technik-Vorstand verantwortlich.
Ergebnisse wie diese lassen auch noch einen anderen Schluss zu: Storage-Strategie und der Speicherplatz per se haben sich von der Rolle des bloßen Kostenfaktors befreit - gewissermaßen qua Erkenntnis und Notwendigkeit. Denn die allerorten implementierten Digitalisierungs- und Datenstrategien schaffen neue Realitäten. Immer mehr Apps, immer mehr Anwendungen, denen Machine-Learning-Algorithmen zugrunde liegen, immer mehr APIs infolge einer containerisierten Applikationslandschaft sowie Analytics-Funktionen als Kern einzelner Geschäftsprozesse erfordern eine völlig neue Art des Datenzugriffs: direkt, lokal, flexibel und häufig in Echtzeit.
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Datenspeicherung Bestandteil einer Hybriden IT
Ein "modernes Storage" muss sich insofern mehr denn je an den Parametern Skalierbarkeit, Performance und Verfügbarkeit sowie Datenschutz und Datensicherheit orientieren. Dies kann nur gelingen, wenn die Speicherstrategie zum integralen Bestandteil einer Hybrid-IT- beziehungsweise Hybrid-Cloud-Strategie der Unternehmen wird.
In vielen Fällen ist dies bereits so. Fast die Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen nennt Cloud Storage als die von ihnen in Zukunft am meisten präferierte Technologie; Hybrid Storage und Flash Speicher folgen mit sehr deutlichem Abstand und wurden jeweils zu rund 26 Prozent genannt.
On-Premises-Storage verliert an Bedeutung
Auch beim grundsätzlichen Mix der aktuellen Speicherstrategie dominiert inzwischen die Cloud. Storage-as-a-Service und Public-Cloud-Storage beherrschen mit einem Anteil von 37 beziehungsweise 36 Prozent eindeutig das Portfolio bei der Datenspeicherung in den Firmen. Im Ranking folgt mit 34 Prozent Managed Storage als klassischer und immer noch etablierter Managed Service. Lokale Speicherung und On-Premises-Storage spielen mit jeweils rund 30 Prozent der Nennungen immer noch eine bedeutsame Rolle, sind aber bei Weitem nicht mehr die beherrschenden Konzepte.
Wie sehr hier momentan ein Paradigmenwechsel stattfindet, zeigt auch der Wert für das Hybrid-Cloud-Storage - dieser schlägt in der Befragung ebenfalls bereits mit einem Wert von knapp 30 Prozent zu Buche (Mehrfachnennungen möglich).
Mehr Daten bedeutet mehr Storage
Treiber dieser Entwicklung ist vor allem das schon erwähnte ungebrochene Datenwachstum. Im Hinblick auf den weiteren Anstieg ihrer Datenbestände geben sich die Unternehmen jedenfalls keinen Illusionen hin. Stichwort Kapazitätsengpässe: Fast 65 Prozent der Studienteilnehmer machen diese weitgehend an zu geringem Speichervolumen fest. Weitere 28 Prozent führen hier auch noch zu geringe Bandbreiten in die eigenen Netzinfrastruktur ins Feld.
Doch unabhängig davon: Aufschlussreich sind in jedem Fall die Maßnahmen, mit denen Firmen gegensteuern. Rund die Hälfte der Unternehmen versucht, unnötige Datentransfers zu vermeiden, mehr als 40 Prozent setzen auf die verstärkte Verlagerung von Workloads in die Cloud. Die meisten der befragten Anwender operieren hier mit einer Art internen Cloud, indem sie die Containerisierung von Anwendungen forcieren.
Interessant ist auch das Ranking der wichtigsten Ziele, die die Unternehmen mit der Nutzung von Storage aus der Private oder Public Cloud verfolgen. So ist eine hundertprozentige Verfügbarkeit für exakt die Hälfte der Befragten das mit Abstand wichtigste Kriterium. Es folgen mit 44 Prozent der Nennungen eine flexiblere Ressourcennutzung und mit deutlichem Abstand die Vermeidung weiterer Investitionen in das eigene Rechenzentrum.
Sicherheit wird immer wichtiger
Entscheidend ist aber auch, dass knapp ein Drittel der Unternehmen sich vom Storage aus der Cloud auch ein deutlich höheres Sicherheits- und Datenschutzniveau verspricht. Auch die Aspekte flexiblere Kosten (Pay as you go) sowie mehr Flexibilität und Geschwindigkeit bei Produktinnovationen werden vergleichsweise hoch gewichtet. Summa summarum zeigt sich also, dass bei der Entscheidung, Storage-Ressourcen aus der Cloud zu beziehen, dieselben Gründe ausschlaggebend sind, die generell bei einer Auslagerung von Workloads in die Cloud gelten: Geschwindigkeit, Agilität, möglichst wenig Kapitaleinsatz und ein Höchstmaß an Sicherheit.
Last, but not least ist noch ein weiterer "Randaspekt" der Studie bemerkenswert: Jenseits aller Cloud-Euphorie gibt es einen immer stärkeren Trend zur dezentralen Datenverarbeitung in Form von Edge Computing. Exakt 15 Prozent der Unternehmen sprechen hier schon von konkreten Anwendungsszenarien, ein weiteres Drittel sieht zumindest erste Perspektiven für die dezentrale Datenhaltung und -Verarbeitung am Rande eines Netzwerkes - Tendenz steigend! Marktbeobachter erwarten hier nicht ohne Grund einen steigenden Bedarf, insbesondere auch im Kontext moderner IoT-Szenarien, wo es nach vor gilt, eine Unmenge unstrukturierter Daten vorzuhalten und zu verarbeiten.
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Studiensteckbrief
Herausgeber: COMPUTERWOCHE, CIO, TecChannel und ChannelPartner
Gold-Partner: HUAWEI TECHNOLOGIES DeutschlandGmbH
Bronze-Partner: Fujitsu Technology Solutions GmbH
Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche von Unternehmen in der D-A-CH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich
Teilnehmergenerierung: Stichprobenziehung in der IT-Entscheider-Datenbank von IDG Business Media sowie zur Erfüllung von Quotenvorgaben über externe Online-Access-Panels; persönliche E-Mail-Einladungen zur Umfrage
Gesamtstichprobe: 339 abgeschlossene und qualifizierte Interviews
Untersuchungszeitraum: 10. bis 24. März 2021
Methode: Online-Umfrage (CAWI)
Fragebogenentwicklung: IDG Research Services in Abstimmung mit den Studienpartnern Durchführung: IDG Research Services