Zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland bevorzugen Online-Bewerbungen per E-Mail. E-Mail-Bewerbungen haben die klassische Bewerbungsmappe abgelöst. Doch was gilt es zu beachten? Welche Regeln gelten für eine professionelle Online-Bewerbung? Die zehn wichtigsten Tipps rund um das Thema hat die Online-Jobbörse Stepstone zusammengestellt:
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Schlamperei: Achten Sie auf höchste Sorgfalt! Rechtschreibfehler bedeuten immer das Aus - früher in einer postalischen Bewerbung genauso wie heute in einer Online-Bewerbung.
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Unseriöse Mailadressen: Nutzen Sie eine seriöse E-Mail-Adresse als Absender! Adressen wie Mausi1983@gmx.de sind in jedem Fall kontraproduktiv. Besser ist: vorname.nachname@gmx.de.
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Betreff: Nennen Sie einen eindeutigen Betreff! In die Betreffzeile Ihrer E-Mail gehören: die ausgeschriebene Position, der Standort und wenn möglich die Kennziffer aus der Stellenanzeige. So kann der Personaler Ihre Bewerbung leichter zuordnen.
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Größe des Anhangs: Achten Sie auf die Größe des Anhangs! Der E-Mail-Anhang einer Online-Bewerbung sollte nicht größer als drei MB sein. Verzichten Sie im Zweifel lieber auf ein Arbeitszeugnis und reichen Sie dieses stattdessen bei Bedarf nach.
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Viele Anhänge: Verschicken Sie nur eine Datei als Anhang! Speichern Sie alle Bewerbungsbestandteile im pdf-Format in einer Datei. Mehrere Dateien erschweren Personalern deren Arbeit.
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Anschreiben als Anhang: Schreiben Sie das Anschreiben direkt in das E-Mail-Fenster! Hängen Sie es nicht als eigene Datei an Ihre E-Mail. Hintergrund: Personaler bevorzugen - wie erwähnt - nur eine einzige Datei.
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Foto: Verwenden Sie ein professionelles Bewerbungsfoto. Das Online-Medium verführt dazu digitale Schnappschüsse zu nutzen. Falsch! Ihr Bewerbungsfoto sollte immer bei einem professionellen Fotografen gemacht werden.
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Massenanschreiben: Auf ein individuelles Anschreiben achten! Keine standardisierten Anschreiben nach Copy-Paste-Manier verschicken. Erfahrene Personaler erkennen das sofort.
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Sammeladressen: Recherchieren Sie immer die persönliche E-Mail-Adresse des zuständigen Personalers. Geht diese nicht aus der Stellenanzeige hervor, rufen Sie im Unternehmen an. E-Mails an Sammeladressen wie info@ oder bewerbung@ kommen oft nicht beim richtigen Ansprechpartner an.
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Zu wenig Information: Informieren Sie sich im Internet über Online-Bewerbungen. Die Bewerbung findet online statt - daher: Auch die Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie im Internet.
- Unternehmen: IBM (hier im Bild Martin Jetter, Chef von IBM Deutschland)
Online-Formular: eher ausführlich, man kann zwar Deutsch als Verkehrssprache einstellen, damit ändert sich aber die Sprache in der Maske nicht. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? 13 Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: am gleichen Tag: Eingangsbestätigung; am Folgetag: Bitte um echte Dokumente; Plus: Echter Mensch mit realer E-Mail-Adresse meldet sich. <br/><br/> Gesamtbewertung: befriedigend - Unternehmen: Microsoft (hier im Bild das neue Microsoft-Büro in Köln)
Online-Formular: Bewerbung nur bezogen auf bestimmte Ausschreibung möglich, keine Initiativbewerbung. Wir bewerben uns auf eine einigermaßen passende Einstiegsstelle <br/><br/> Sehr kurzes Formular, gut! <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Sechs Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Am gleichen Tag: Eingangsbestätigung <br/><br/> Absage nach 6 Kalendertagen (2 Arbeitstage), nachdem Unterlagen nicht kamen. <br/><br/> Gesamtbewertung: gut - Unternehmen: Atos Origin (hier im Bild Peter t´Jong, CEO von Atos Deutschland)
Online-Formular: Eher kurzes Formular; etwas merkwürdiges Sprachgemisch (mit Holländisch); sechs Bewerbungsversuche, dabei schlug die Übertragung jedes Mal fehl, inklusive kompletten Datenverlust. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Vier Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: keine Reaktion <br/><br/> Gesamtbewertung: mangelhaft - Unternehmen: IDS Scheer (hier die Zentrale in Saarbrücken)
Online-Formular: Extrem umständliches Formular, das auf die Angabe einer Gehaltsvorstellung und den Upload eines Fotos besteht. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? 20 Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: keine Reaktion. <br/><br/> Gesamtbewertung: mangelhaft - Unternehmen: CSC (hier im Bild Gerhard Fercho, Chef von CSC Deutschland)
Online-Formular: 6 Schritte nötig, zu viel; positiv fällt auf: Hier wird gefragt, ob man von einem Mitarbeiter empfohlen wurde, bei Ja erscheint ein Namensfeld; für Nicht-Deutsche merkwürdig: der Familienstand wird abgefragt. <br/><br/> Keine Bewerbung ohne Attachments möglich (gut!) <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Sechs Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Am gleichen Tag: Eingangsbestätigung; Nach 6 Kalendertagen (2 Arbeitstage): Bitte um echte Dokumente; Freundliche Absage, nachdem Unterlagen nicht nachgereicht werden; Sendet sogar Glückwünsche zum Geburtstag <br/><br/> Gesamtbewertung: sehr gut - Unternehmen: SAP (hier auf dem Bild der Messestand des Unternehmens auf der CeBIT)
Online-Formular: Sehr ausführlich, der Lebenslauf muss insgesamt noch einmal eingegeben werden (11 Schritte); Bewerbung nur bezogen auf bestimmte Ausschreibung möglich, keine Initiativbewerbung; Ganz nett: Ausdruck mit allen Angaben noch einmal möglich. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? 15 Minuten (mit echten Daten mehr) <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Am gleichen Tag: Eingangsbestätigung und Bitte um vollständige Unterlagen; Absage, nachdem Unterlagen nicht kamen; insgesamt sehr unpersönliche Vorgehensweise. <br/><br/> Gesamtbewertung: ausreichend - Unternehmen: Siemens (hier im Bild die Konzernzentrale in München)
Online-Formular: Deutschsprachige Maske in fünf Schritten; keine Bewerbung ohne Attachments möglich (gut!); offenbar gleiche Software wie CSC: ich habe es nicht geschafft, die Mobilnummer im angegebenen Format einzugeben (damit habe ich sie dann weggelassen), musste dank des Telefonnummern-Bugs Maske von vorne starten, da sich gar nichts mehr tat. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Sechs Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Am gleichen Tag: Eingangsbestätigung. Rückmeldung von application.autoresponse@siemens.com; so deutlich muss man nun nicht sagen, dass die Antwort vom Autoresponder kommt. <br/><br/> Gesamtbewertung: befriedigend - Unternehmen: AOL (hier im Bild Michael Gutsmann, neuer CEO von AOL Deutschland)
Online-Formular: neun Schritte nötig, zu viel; für Nicht-Deutsche sehr merkwürdig: der Familienstand wird explizit abgefragt; Übermittlung schlug vermutlich fehl (2 Versuche), aber keine Fehlermeldung oder Sendebestätigung. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? 15 Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: keine Reaktion. <br/><br/> Gesamtbewertung: mangelhaft - Unternehmen: Detecon (hier im Bild die Zentrale in Bonn)
Online-Formular: Keine Initiativbewerbung möglich. <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Fünf Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Am gleichen Tag: Bitte um echte Unterlagen; zwei Wochen später wird noch einmal freundlich nachgefasst. <br/><br/> Gesamtbewertung: gut - Unternehmen: Web.de
Online-Formular: Für die Bewerbung wird man umgeleitet auf www.united-internet.de, Korrespondenz läuft dann über 1&1. Etwas verwirrend für den Bewerber! <br/><br/> Wie lange dauert das Ausfüllen? Fünf Minuten. <br/><br/> Reaktion auf Testbewerbung: Nach 12 Kalendertagen (sechs Arbeitstage): Bitte um echte Dokumente (von 1&1!). Für den Bewerber, der sich bei Web.de vorgestellt hat, irritierend. <br/><br/> Gesamtbewertung: befriedigend - So haben wir getestet:
Pro Unternehmen haben wir zehn Punkte vergeben. Bis zu fünf gab es für ein kurzes, funktionierendes und verständliches Formular, weitere bis zu fünf Punkte für eine schnelle, freundliche und individuelle Reaktion. 10 Punkte = sehr gut; 9 und 8 Punkte = gut; 7 und 6 Punkte = befriedigend; 5 und 4 Punkte = ausreichend; darunter = mangelhaft. <br /><br /> Für unseren Test hatten wir einen Lebenslauf konstruiert. Die Testperson ist 28 Jahre, hat ein Studium der Informatik an der Universität Hamburg mit der Gesamtnote 1,2 abgeschlossen und sich auf IT-Sicherheit, Datenschutz und SAP spezialisiert. Sie hat erste Berufserfahrungen in der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe (DSAG). Absichtlich bauten wir eine "Falle" ein - wir luden keinen Lebenslauf hoch, um zu testen, ob dies überhaupt auffiel.
- Unternehmen: IBM (hier im Bild Martin Jetter, Chef von IBM Deutschland)