Cloud-Katastrophen 1 und 2
Cloud-Katastrophe Nummer 1: Amazon Web Services
Ein falsch ausgeführtes Netzwerk-Upgrade sorgte im April in einem Rechenzentrum in Northern Virginia zu einem Störfall. Die Folge war, dass sich Datensätze von Amazons Elastic Block Store (EBS) verselbstständigten und nach geeigneten Backup-Platz für sich selbst suchten. Die Reparatur nahm vier Tage in Anspruch, an denen der Service für einen Großteil der Kunden nicht erreichbar war. Ein Teil der gespeicherten Daten konnte zudem gar nicht mehr wiederhergestellt werden.
Wenn Sie daher einen Teil ihrer IT in die Cloud verlagern wollen, sollten sie bei der System-Planung solche Verluste von Anfang an berücksichtigen. Der IT-Dienstleister Twilio beispielsweise erlitt keine nennenswerten Schäden, obwohl das Unternehmen seine Infrastruktur bei Amazon EC2 gehostet hatte. "Wir haben beim Aufbau unsere Infrastruktur berücksichtigt, dass ein Host Pannen haben kann und auch wird", sagt Twilio-CTO Evan Cooke. "Deshalb vertrauen wir bei unserer Kernarchitektur auch nicht nur auf eine einzelne Maschine oder Komponente."
Cloud-Katastrophe Nummer 2: Sidekick
Die Besonderheit des Sidekick-Dienstes: Persönliche Daten, Adressen oder Kalendereinträge, können direkt in einer Cloud gesichert werden. So sollen alle Daten auch bei Geräteverlust schnell wiederhergestellt werden. Das versprach zumindest die Werbung.
Doch gerade dieser Cloud Service hatte im Herbst 2009 einen Ausfall. Als Folge konnten alle Nutzer eine Woche lang nicht mehr auf Kontakte, Termine und andere Daten zugreifen, die auf Servern gespeichert waren, die von Microsoft betrieben wurden. Schlimmer noch, es waren nicht einmal Backups angelegt worden. Somit gingen alle persönlichen Daten für immer verloren, sofern sie der Nutzer nicht zusätzlich lokal gesichert hatte.
Wenn es um ihre Daten geht, sollte Sie nicht auf andere vertrauen, sondern sich selber darum kümmern. Sorgen Sie selbst für ein Backup und überprüfen sie das Disaster Recovery-Setup Ihres Cloud-Providers.