Mark Rodmell ist ein großer, schlaksiger Brite mit krausen roten Haaren und spärlichem Bart, dem Aussehen nach ein Twenty-Something, der jederzeit noch als Student durchgehen könnte. Nach Prag, sagt der Informatiker, hat es ihn verschlagen, weil seine Frau Tschechin ist. Und was macht er nun hier in der tschechischen Hauptstadt? Rodmell lächelt verschmitzt: "Ich programmiere Software für Mainframes."
Das überrascht - stellt man sich Mainframe-Programmierer doch eher als grauhaarige Zeitgenossen vor, die gemütlich auf die Rente zustiefeln und zwischendurch bei einem Kaffee gerne von ihren Computeranfängen ("Wir hatten damals noch Lochkarten!") und den goldenen Zeiten erzählen, als noch gestandene DV-Profis im Rechenzentrum das Sagen hatten und nicht diese Business-Alignment-Yuppies.
In diese Fußstapfen ist nun also Mark Rodmell getreten, statt sich wie so viele seiner Mitzwanziger auf Google Apps, Flash und Adobe Air zu stürzen. "Die meisten Leute wissen gar nicht, dass das Internet-Geschäft hochgradig von Mainframes abhängt", erläutert der junge Brite seine Entscheidung.
Die Zahlen geben ihm Recht: Laut Erhebungen von CA sind Großrechner an über 60 Prozent aller Internet-Transaktionen beteiligt. "Unternehmen auf der ganzen Welt setzen unvermindert auf Mainframes”, so Thomas Leitner, Senior Vice President Solution Sales Mainframe Emea bei CA. "Gründe dafür sind die Kostenvorteile durch hohe Performance und zentrale Verwaltung." Dies sei gerade im heutigen Geschäftsumfeld wichtig, das IT-Abteilungen zu Effizienz und Kostensenkungen zwinge.