Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

Vancouver Release

Die Now Platform als Motor der Automatisierung

28.09.2023
Generative KI gilt als Antriebsmotor für mehr Automatisierung, Effizienz und Produktivität, doch sie braucht einen geeigneten Unterbau – wie die Now Platform.
Third Party Risk Management verbessert die Visualisierung der Risiken durch externe Organisationen, indem sie Unternehmen eine zentrale Informationsquelle zur Verfügung stellt.
Third Party Risk Management verbessert die Visualisierung der Risiken durch externe Organisationen, indem sie Unternehmen eine zentrale Informationsquelle zur Verfügung stellt.
Foto: ServiceNow

"Generative KI ist nur so leistungsfähig wie die Plattform, auf der sie aufsetzt", sagte Jon Sigler, Senior Vice President of Platform bei ServiceNow, letzte Woche bei der Vorstellung des Vancouver Release. Zwar stand die Verankerung von generativer KI in praktisch allen ServiceNow-Workflows im Mittelpunkt der Präsentation, doch es war bei weitem nicht die einzige Neuerung des Vancouver Release. Hinzu kommen zahlreiche andere, die für eine Weichenstellung für eine noch stärkere Automatisierung von Geschäftsprozessen essenziell sind.

So hat ServiceNow nach dem Motto "Safety first" die Security-Funktionalität der Now Platform weiter ausgebaut - obwohl sie bereits seit Jahren die strengsten Vorschriften erfüllt und zuletzt auch eine Zertifizierung nach dem TISAX-Standard der Automobilindustrie bekommen hatte. Doch die Investitionen von ServiceNow in die Plattformsicherheit sind absolut notwendig, denn die allgemeine Sicherheitslage verschlechtert sich weiterhin. Laut einer Erhebung des Security-Anbieters Check Point gab es 2022 etwa 38 Prozent mehr Cyberangriffe als im Jahr davor.

Ein eigenes Zero-Trust-Netzwerk aufbauen

Die Now Platform bietet im neuen Release intelligente Automatisierungsmechanismen, die die Identifizierung und Management von Vorfällen effizienter noch gestalten. Das bringt Unternehmen einen umfassenderen Überblick über kritische Risiken, einschließlich Schwachstellen, Probleme und Ausfälle, und ermöglicht ihnen, vertrauliche Daten auf einer einzigen Plattform zu konzentrieren und sie dort im ServiceNow Vault mit nativer Verschlüsselung zu schützen.

Das Vault wurde im neuen Release mit dem ServiceNow Zero Trust Access aufgewertet und ermöglicht nun Unternehmen, ein eigenes Zero-Trust-Framework für die Now Platform mit granularen Authentifizierungsrichtlinien aufzubauen. Das Zero-Trust-Verfahren sichert dabei den Zugriff auf die Plattform je nach Berechtigungsgrad des jeweiligen Nutzers. Basierend auf verschiedenen Risikoparametern wie Standort, Netzwerk, Benutzerrisiko oder Geräte-ID lässt sich dadurch das Netzwerk autorisierter ServiceNow-Benutzer erweitern und gleichzeitig sensitive Informationen wie Kundendaten besser schützen.

Ganzheitliches Risikomanagement

Eine besonders sinnvolle Erweiterung ist das neue Third-Party Risk Management, denn laut einer Untersuchung des Cyentia Institute hat praktisch jedes Unternehmen weltweit (98 Prozent) in den letzten zwei Jahren einen Sicherheitsvorfall über einen externen Partner erlebt. Die neue Funktion verbessert die Visualisierung und das Management von Sicherheitsbedrohungen durch externe Organisationen, indem sie Unternehmen eine zentrale Informationsquelle über alle Risiken zur Verfügung stellt. Das neue Modul bietet eine umfassende Visualisierung der Risiken durch Anwendungen von Drittanbietern und trägt damit zu einem ganzheitlichen Risikomanagement bei.

Apropos externe Risiken: Open-Source-Software ist mittlerweile ein fester Bestandteil jeder Anwendungsentwicklung, doch sie kann auch Sicherheitsrisiken mit sich bringen. ServiceNow hat zur Abwendung solcher Risiken das Software Bill of Materials (SBOM)-Management eingeführt. Damit lässt sich ein Inventar der verwendeten Softwarekomponenten erstellen, das eine umfassende Übersicht über deren Verwendung in Geschäftsanwendungen bietet. Über das Tool lassen sich Sicherheitsrisiken einfacher bewerten sowie Reaktionsworkflows entwerfen und steuern. Durch die Sichtbarkeit von Drittanbieter-Software und die Abgrenzung von eigenem Code gibt SBOM Unternehmen die Möglichkeit, Cyberrisiken, die mit Open-Source-Software einhergehen, einfacher zu verwalten.

Das Software Bill of Materials (SBOM) erstellt ein Inventar der verwendeten Softwarekomponenten und bietet eine umfassende Übersicht über deren Verwendung in Geschäftsanwendungen.
Das Software Bill of Materials (SBOM) erstellt ein Inventar der verwendeten Softwarekomponenten und bietet eine umfassende Übersicht über deren Verwendung in Geschäftsanwendungen.
Foto: ServiceNow

Vereinfachung und Automatisierung kritischer Prozesse

Rund 30 Prozent der für heutige Geschäftsprozesse aufgewendeten Arbeitsstunden könnten Unternehmen branchenübergreifend durch Automatisierung einsparen, fand eine Untersuchung von McKinsey heraus. Das Gros dieser Arbeiten besteht aus repetitiven Prozessen, die zwar notwendig sind, aber nicht unbedingt zur Wertschöpfung beitragen. Mit den Neuerungen im Vancouver Release, insbesondere durch die KI-Funktionalität, können Unternehmen genau das tun. Das Automatisieren manueller Prozesse führt dazu, dass sich die Mitarbeiter auf komplexere Aufgaben konzentrieren können. Die daraus resultierenden Effizienzsteigerungen tragen denn auch zu einem erheblich besseren ROI von digitalen Investitionen bei.

Ein gutes Beispiel hierfür liefert die Verwaltung klinischer Geräte im Sinne der Wartung, Sicherheit und Compliance. Das ist eine absolut notwendige Aufgabe, doch sie lenkt das Klinikpersonal von der Patientenversorgung ab und belegt sie mit weit weniger produktiven administrativen Tätigkeiten. Um dem zu kontern, hat ServiceNow jetzt die Lösung Clinical Device Management (CDM) vorgestellt.

Die neue Lösung vereinfacht die Art und Weise, wie MRT- oder Röntgengeräte installiert, gewartet und verwaltet werden. CDM automatisiert die Verwaltung dieser Geräte, unterstützt das Personal bei der Bestellung von Ersatzteilen und ermittelt rechtzeitig die besten Techniker zur Gerätewartung. Das führt letztendlich zu einer verbesserten Patientensicherheit und -versorgung sowie zu einer längeren Lebensdauer der Geräte. Darüber hinaus lässt sich auf diese Weise einiges an Wartungskosten einsparen.

Einsparungen von 80 Prozent in der Buchhaltung

Ein weiteres Beispiel liefert die Kreditorenbuchhaltung. Accounts Payable Operations (APO) ist eine Erweiterung für das existierende Source to Pay Operations, einem Teil der Finanz- und Lieferketten-Workflows von ServiceNow. APO automatisiert weitgehend die Kreditorenbuchhaltung und ermöglicht es Teams, den Rechnungseingang, -abgleich und -zahlungsprozess zu digitalisieren. Das wirkt sich nachweislich positiv auf den Cashflow und die Lieferantenbeziehungen aus und bringt darüber hinaus erhebliche Einsparungen. So konnte Amy Lokey, SVP, Product Experience bei ServiceNow, bei der Vorstellung des Vancouver Release von einem Kundenunternehmen berichten, das dank APO die typischen Bearbeitungskosten von etwa 16 US-Dollar pro Rechnung auf etwa 3 Dollar senken konnte, was eine Einsparung von rund 80 Prozent darstellt.

Accounts Payable Operations (APO) automatisiert weitgehend die Kreditorenbuchhaltung und hilft, Einsparung von bis zu 80 Prozent zu erzielen.
Accounts Payable Operations (APO) automatisiert weitgehend die Kreditorenbuchhaltung und hilft, Einsparung von bis zu 80 Prozent zu erzielen.
Foto: ServiceNow

Darüber hinaus ist mit dem Vancouver Release auch die Erweiterung Employee Growth and Development (EGD) allgemein verfügbar geworden, über die wir im Sommer berichtet hatten. Die KI-gestützte Lösung analysiert Daten aus mehreren HR-Anwendungen im Unternehmen, reichert sie mit Daten aus dem Arbeitsmarkt an und zeigt Mitarbeitern und ihren Managern Karrierechancen und Entwicklungsziele auf. Auf diese Weise können einzelnen Mitarbeitern individuell zugeschnittene Trainings, Fortbildungen und Schulungen angeboten werden, über die sie ihre Karriere weiterentwickeln können.

Alle Informationen über die Neuerungen des Vancouver Release finden Sie hier.