Shell-Tipps und -Tricks

Die Linux-Konsole im Griff

28.01.2016
Von David Wolski

Konfiguration

Wunsch-Editor einrichten: Eine Umgebungsvariable in der Datei „.bashrc“ legt fest, welcher Text-Editor in der Shell als Standard dienen soll.
Wunsch-Editor einrichten: Eine Umgebungsvariable in der Datei „.bashrc“ legt fest, welcher Text-Editor in der Shell als Standard dienen soll.

Standard-Editor auf der Konsole
Wer mit unterschiedlichen Distributionen hantiert, merkt schnell, dass es bei den festgelegten Standardprogrammen auf der Konsole kleine, aber gravierende Unterschiede gibt: Ubuntu und Debian nutzen als Standard-Editor beispielsweise nano, Fedora dagegen setzt auf vim. Immer, wenn ein anderes Kommandozeilenprogramm einen Editor aufruft, etwa der Dateimanager Midnight Commander, oder crontab, kommt der festgelegte Standard-Editor zum Einsatz.

TIPP: Gerade vi und vim wirken auf Linux-Einsteiger wie Dinosaurier aus grauer Unix-Vorzeit, die sich anscheinend nur mit einem extra Finger an jeder Hand bedienen lassen. Den bevorzugten Standard-Editor in der Shell können Sie auf aber jedem Linux-System aber selbst festlegen – sofern mehrere installiert sind. Der einfachste Weg ist, dafür die benutzerspezifische Umgebungsvariable $EDITOR zu definieren. Der geeignete Ort für die Definition ist die Konfigurationsdatei „.bashrc“ im Home-Verzeichnis, in der Sie am Ende die Zeile

export EDITOR=[/Pfad/zum/Editor]

eintragen. Damit machen Sie den so eingetragenen Editor zum Shell-Standard. Für nano tragen Sie statt dem Platzhalter beispielsweise /usr/bin/nanoein. Beachten Sie, dass diese Einstellung immer für nur den jeweiligen Benutzer gültig ist. Um beispielsweise für root den Editor festzulegen, tragen Sie die Definition in der Datei „/root/. bashrc“ ein. Ein Spezialfall ist sudo, denn beim Ausführen von Programmen setzt sudo zunächst alle Umgebungsvariablen zurück. Damit auch sudoden Standard-Editor des Benutzers aus der Variablen $EDITOR übernimmt, starten Sie den Befehl mit diesem Parameter:

sudo -E [Befehl/Programme]

Mit Schalter -E berücksichtigt sudo die benutzerspezifischen Umgebungsvariablen.