Cloud Computing

Die Krux mit der Integration

30.06.2010
Von 
Andreas Zilch ist als Vorstandsmitglied der Experton Group verantwortlich für den Bereich Consulting und Advisory Services. Sein Schwerpunkt liegt auf Anwender- und Anbieterberatung zu den Themen IT-Architektur und -Infrastruktur, Green IT, Cloud Computing, Client of the Future und allgemein in IT-Beschaffungs- und -Verhandlungsstrategien.

Integration einer SaaS-Lösung

Der zweite Fall handelt von einer Teileinführung von Salesforce als CRM-Tool für den Außendienst. Auch hierzulande wird die Mietsoftware nicht selten von Fachabteilungen oder Landesgesellschaften ohne Wissen beziehungsweise Rücksprache mit der zentralen IT genutzt. Zudem werden bestehende CRM-Systeme nicht ersetzt, sondern nur "ergänzt". Damit entstehen hybride Installationen.

Irgendwann stößt ein solcher autarker Betrieb an seine Grenzen, weil das SaaS-Tool eine Anbindung an andere, interne Applikationen (etwa CRM-, ERP-, BI- Systeme) oder an eine andere Cloud (zum Beispiel für Collaboration-Services) benötigt. Die Herausforderung ist dann, die Gesamt-Performance und -Verfügbarkeit aus Sicht des Endnutzers zu verwalten und sicherzustellen. Zudem müssen Daten ohne Qualitätsverluste portiert werden.

Dazu wäre ein übergreifendes Management-Tool auf Basis von Web-Services erforderlich, doch ein solches Werkzeug gibt es noch nicht. Die Verfügbarkeit und Performance der SaaS-Lösung muss also mit den Leistungsdaten der Client-Infrastruktur, der internen und externen Applikationen sowie der Netze verknüpft werden, so dass ein Gesamtbild entsteht.

Als Lösung bietet sich derzeit nur an, sich an den Vorgaben des SaaS-Providern zu orientieren. Die von ihm definierten SLAs, Prozeduren und gegebenenfalls Einschränkungen sind gesetzt. An sie müssen sämtliche anderen Systeme, deren Eckdaten der Anwender beeinflussen kann, angepasst werden. Bestehende System-Management-Werkzeuge müssen zudem um Cloud-Schnittstellen erweitert werden.

Checkliste Hybride Cloud

Um hybride Clouds verwalten zu können, sollten Sie

  • sicherstellen, dass die Cloud-Services Ihren Anforderungen entsprechen;

  • prüfen, ob geforderten Standardisierungen auch umsetzbar sind;

  • rechtzeitig den passenden Mix aus Public- und Private-Services definieren;

  • die SLAs des Gesamtsystems und der Komponenten realistisch festlegen;

  • Metriken definieren, um das System und die Management-Schicht zu überwachen;

  • das Gesamtsystem aktiv managen.