Apple hat im Quartal von April bis Juni 2024 einen Gewinn von 21,45 Milliarden Dollar gemacht. Zum Vergleich betrug der Gewinn des Konzerns im gleichen Zeitraum 2023 19,88 Milliarden. Hierbei verhielten sich die verschiedenen Firmensegmente recht unterschiedlich.
Apples Service-Segment, das den App Store, Apple Music und die Apple TV-Produkte umfasst, verzeichnete z.B. einen Umsatzanstieg von 14,1 Prozent auf 24,21 Milliarden Dollar. Damit übertraf es die Erwartungen der Analysten von 24,01 Milliarden Dollar.
Um 2,5 Prozent auf 7,01 Milliarden Dollar stieg der Mac-Umsatz und lag damit leicht unter den Schätzungen von 7,02 Milliarden Dollar.
Das Segment der Wearables, das die Apple Watches und AirPods umfasst, verzeichnete sogar einen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent auf 8,10 Milliarden Dollar. Damit lag es aber immer noch über der Schätzung von 7,79 Milliarden Dollar.
Um das Wachstum aufrecht zu erhalten beziehungsweise zu steigern, wird erwartet, dass der Techkonzern in diesem Herbst das größte Software-Upgrade seit langem für das iPhone auf den Markt bringt. Es soll KI-Funktionen beinhalten, welche ein wichtiger Faktor sind, um mit der Konkurrenz schrittzuhalten. Firmen wie Samsung führen ähnliche Dienste jedoch schon jetzt schneller ein. So hat Samsung Electronics bereits ein konkurrierendes Gerät mit KI-Chatbots vorgestellt.
Im Reich der Mitte verliert der Apfel an Glanz
Apples Grund für diesen Fokus auf KI ist, dass die Verkaufszahlen der iPhones mit -0,9 Prozent weiterhin rückläufig sind, wenn auch nicht so stark wie mit -2,2 Prozent prognostiziert. Treibender Faktor für den Rückgang ist das verschlechterte Geschäft in der China - immerhin Apples drittgrößter Markt. Dort ist der Umsatz seit mehreren Monaten rückläufig, zuletzt um 6,5 Prozent. Um dem entgegenzuwirken und den viel günstigeren Alternativen lokaler Konkurrenten wie Huawei Paroli zu bieten, gewährt Apple dort seit geraumer Zeit Rabatte von bis zu 2.300 Yuan (295 Euro) auf ausgewählte Modelle. Zwischenzeitlich hat Apple in China sogar seinen zweiten Platz unter den Smartphone-Herstellern an Huawei verloren. Die unangefochtene Nummer eins bleibt weiterhin die ehemalige Huawei-Marke Honor.
Neues Glück im neuen Zyklus
Gleichzeitig erwarten Analysten einen starken Upgrade-Zyklus für die neue iPhone 16-Serie, die voraussichtlich im September auf den Markt kommen wird. Auf seiner Entwicklerkonferenz im Juni stellte Apple eine Reihe von KI-Produkten und -Diensten vor. Diese wurden auf den Namen Apple Intelligence getauft.
Um Apple Intelligence nutzen zu können, ist jedoch mindestens ein iPhone 15 Pro erforderlich, was die Verbraucher dazu bewegen könnte, ihre Geräte aufzurüsten. Apple-CEO Tim Cook sagte allerdings am 1. August gegenüber Investoren, dass es "zu früh sei, um zu sagen", ob dies zu Upgrades führen würde.
Diese Upgrades hat Apple sich allerdings einiges kosten lassen. So gab Cook bekannt, dass das Unternehmen in den letzten fünf Jahren mehr als 100 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung in dem Bereich ausgegeben habe.
Ungemach droht in der alten und neuen Welt
Ein Erfolg scheint nötig, denn neben weniger rosigen Absatzzahlen und langsamer KI-Entwicklung, gibt es noch weitere Hiobsbotschaften.
Obwohl Apple schon einige Änderungen in iOS, Safari und dem AppStore vorgenommen hat, lässt die Europäische Union das Unternehmen im Zusammenhang mit dem Digital Markets Act noch nicht vom Haken und untersucht Apple in drei Fällen. Hierbei wird von großen Technologieunternehmen verlangt, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Konkurrenten zu gewährleisten und den Nutzern mehr Auswahl zu bieten. In den Vereinigten Staaten warf das Justizministerium Apple bereits 2023 vor, den Smartphone-Markt zu monopolisieren und die Preise in die Höhe zu treiben.
Ein Silberstreifen am Horizont
Bei all diesen schlechten Nachrichten gibt es allerdings eine gute Nachricht: Die Performance des iPad-Segments ist nach zwei Jahren des Darbens überraschend um 23,7 Prozent auf 7,16 Milliarden Dollar Umsatz gestiegen. Damit liegt der Umsatz über den Erwartungen der Analysten von 6,61 Milliarden Dollar. Grund hierfür scheinen die im Mai erschienenen neuen, auf künstlicher Intelligenz fokussierten iPad Pro und ein größeres iPad Air zu sein.