CIO des Jahres

CIO des Jahres 2020 – Transformation of Work Award

Die IT-Strategie von DB-Schenker-CIO Sontheimer

26.11.2020
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
DB-Schenker-CIO Sontheimer stellte früh die Weichen, um den Logistikdienstleister in der Coronakrise aus dem Home Office betreiben zu können. Für seinen Beitrag zur neuen Arbeitswelt verleiht die Jury den "Transformation of Work Award".
DB-Schenker-CIO Markus Sontheimer und sein Team sorgten dafür, dass der Logistikdienstleister nicht nur für die Coronakrise gut aufgestellt war.
DB-Schenker-CIO Markus Sontheimer und sein Team sorgten dafür, dass der Logistikdienstleister nicht nur für die Coronakrise gut aufgestellt war.
Foto: DB Schenker

Das Projekt Global Workplace Management (GWM) hat DB Schenker im März 2017 als drittes wichtiges Transformationsprojekt der IT-Infrastruktur verabschiedet. Ziel war es, alle zirka 2.000 Schenker-Niederlassungen in rund 130 Ländern "serverfrei" zu gestalten. Das Projekt knüpfte an zwei frühere Initiativen zur Vereinheitlichung der globalen TK-Infrastruktur und zur Effizienzsteigerung im Betrieb von breitbandigen Internet-Zugängen an. Laut Markus Sontheimer, CIO/CDO des Logistikdienstleisters, schufen diese Maßnahmen die Voraussetzung dafür, dass heute etwa 65.000 Mitarbeiter weitestgehend ortsunabhängige und einheitliche IT-Arbeitsplätze vorfinden.

Die Jury sagt:

"Sontheimer versetzte sein Unternehmen durch das früh gestartete Projekt 'Global Workplace Management' technisch und organisatorisch in die Lage, einheitlich, flexibel und ortsunabhängig zu arbeiten. Für den Stresstest Corona war DB Schenker bestens gerüstet."

Es galt, bis Juni 2019 den First Line Support neu aufzustellen, ein Security Operations Center zu gründen, über zentrale Kanäle globale Anwendungen und Inhalte bereitzustellen sowie einen cloudbasierten Identitäts-und Zugriffsverwaltungsdienst (Azure AD) einzuführen. Zudem stellte DB Schenker standardisierte Hard- und Software bereit. Dafür vereinheitlichte der Konzern das Hardware-Portfolio, definierte fixe Lebenszyklen und implementierte Windows 10 als globales Betriebssystem.

Schenkers Logistik bestand den Corona-Stresstest: 20.000 Disponenten, Service Manager und Außendienstmitarbeiter wurden aus den Logistic-Centern ins Home Office geschickt.
Schenkers Logistik bestand den Corona-Stresstest: 20.000 Disponenten, Service Manager und Außendienstmitarbeiter wurden aus den Logistic-Centern ins Home Office geschickt.
Foto: DB Schenker

Als vielleicht wichtigster Baustein stellte sich der Rollout von Office 365 heraus, da die Lösung den ortsunabhängigen Zugriff auf Word, Excel und PowerPoint sowie auf die gespeicherten Daten ermöglicht; Microsoft Teams etablierte sich als Tool zur effektiven Individual- und Gruppenkommunikation. Begleitet wurde der Rollout durch umfassende IT-Security-Maßnahmen wie eine Multi-Faktor-Authentifizierung und den Schutz der Datenverbindungen zur GWM-Plattform.

In der Pandemie-bedingten späteren Projektphase "Krisenprävention" mussten Sontheimer und sein Team im Februar 2020 die Verfügbarkeit von IT-Arbeitsplätzen dann "nur noch" durch gezielte Erweiterungen sicherstellen. Dazu wurden unter anderem Alt- und Lagergeräte sowie private Laptops und Computer bedarfsgerecht verteilt, um den längeren Lieferzeiten für neue Hardware entgegenzuwirken. Zudem implementierte Schenker Zscaler Private Access für einen stabilen Fernzugriff auf die Schenker-Netze.

Die heutige GWM-Umgebung ermöglichte es, dass Schenker-Mitarbeiter weltweit während der Coronakrise ununterbrochen ihrer Tätigkeit nachgehen konnten. Zeitweise gingen bis zu 20.000 Disponenten, Service Manager und Außendienstmitarbeiter ihrer Arbeit von zuhause aus nach und sorgten so dafür, dass vor allem systemkritische Lieferketten für Konsum- und Medizingüter aufrechterhalten werden konnten. Im Gegensatz zu direkten Wettbewerbern konnten so schwerwiegende wirtschaftliche Verluste und Personalmaßnahmen verhindert werden, berichtet Sontheimer stolz.

Return on Investment

Mit der Umsetzung des Projekts wurden nicht nur jährliche Einsparungen von ca. acht Millionen Euro realisiert. Es erlaubt zudem, weltweit alle Rechner auf dem aktuellen Release- und Patch-Level zu halten und sorgt so für mehr Stabilität und Sicherheit.