Die Top 3 Trends

Die Hannover Messe 2017 im Zeichen des Internet of Things

09.05.2017
Von  und
Die studierte Betriebswirtin Laura Hopp war bei der IDC Central Europe GmbH bis Oktober 2018 mit der Durchführung von kundenspezifischen Consulting-Projekten sowie der Erstellung von Studien betraut. Als Analystin konzentrierte Hopp sich insbesondere auf die Themen Internet of Things, Industrie 4.0 und Smart Cities. Ein weiterer Schwerpunkt war die Analyse des IT-Marktes nach vertikalen Märkten.
Mark Alexander Schulte ist Senior IT Vendor Manager bei der Lufthansa Group und Experte für Strategic IT Sourcing, IT Vendor Management und Innovationsthemen. Vor seiner derzeitigen Tätigkeit war er IT-Marktanalyst und Berater für IoT, Mobility und Future Workplace im Kontext der Digitalisierung.

Edge vs. Cloud vs. Enterprise DC

Je mehr Use Cases in den Unternehmen angewendet werden, desto wichtiger wird das Thema Daten und vor allem der richtige Umgang mit diesen. Es gibt im industriellen Umfeld häufig Situationen, die eine direkte Übertragung der Daten in ein Rechenzentrum schwierig machen, beispielsweise wenn eine Maschine oder ein Asset außerhalb der Fabrikmauern nicht permanent online ist und remote Daten sammelt.

Hinzu kommt, dass Sensordaten unstrukturiert oder fehlerhaft sein können. Eine Vor-Ort Verarbeitung kann etwa die unstrukturierten Daten bereinigen und diese dann in die Cloud oder ins Enterprise Datacenter übertragen. Auch strukturierte Daten können vorab intelligent analysiert werden und nur im Falle eines Fehlers erfolgt eine Meldung an das System. In diesen Szenarien kann durch die Verarbeitung der Daten am Entstehungsort Bandbreite eingespart werden. Edge Computing wird somit für viele Firmen ein wichtiges Thema – vor allem, weil viele Unternehmen ihre IoT-Daten nicht in die Cloud geben wollen.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) stellte in Hannover das HPE Micro Datacenter vor: ein kleines Datacenter, das von Unternehmen an beliebigen Standorten eingesetzt werden kann und die Rechenleistung direkt an die vernetzten Maschinen bzw. Assets im Feld bringt. OSIsoft positioniert sich im Bereich Edge Computing mit einer Lösung, die Analytics und Data Storage in der Nähe von Remote Assets ermöglicht.

Auch Microsoft bietet seinen Kunden Azure Stream Analytics neuerdings auch auf Edge Devices an. Damit tragen die Anbieter der Tatsache Rechnung, dass die Verarbeitung von Daten an oder in der Näher ihres Entstehungsortes zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wir erwarten, dass bis zum Jahr 2019 40 Prozent der durch das IoT entstehenden Informationen „at the edge“ verarbeitet, gespeichert und/oder analysiert werden. Dennoch muss auch weiterhin für jeden Use Case kritisch überprüft werden, welches Szenario das richtige ist.

Fazit

Die HMI17 zeigt: Das Internet of Things ist der elementare Faktor, ohne den die Industrie 4.0 nicht umgesetzt werden kann. Wir konnten in zwei Tagen Hannover eindrucksvoll beobachten, dass IT und OT weiter zusammenwachsen. Veränderungen sowohl auf technologischer als auch organisatorischer Seite sind bei den Unternehmen nicht zu übersehen. Und nicht nur die Industriebetriebe reorganisieren sich, auch bei den IT-Anbietern ist ein deutlicher Wandel sichtbar. Auch diese sind sichtlich bemüht, sich für Industrie 4.0 und IoT aufzustellen, um Innovationen im Markt weiter voranzutreiben. Es wird auch höchste Zeit.