Computacenter-Studie

Die Generation Digital findet Informatik langweilig

10.09.2008

Fehlendes Wissen führt zu falschen Vorstellungen

Dieses Image überträgt sich scheinbar auf die gesamte Branche. "Die negativen Imagefaktoren überwiegen offenbar im Entscheidungsprozess pro oder kontra IT-Beruf", erklärt Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH. "Zudem hat nur eine Minderheit der Befragten eine genaue Vorstellung, was sich hinter den oft kryptischen Berufsbezeichnungen in der ITK-Branche verbirgt. Dies führt dazu, dass sich die meisten Jugendlichen gegen eine Karriere in der IT entscheiden."

Ein weiterer Grund für das mangelnde Interesse an IT-Berufen sind die Einschätzungen der Jugendlichen hinsichtlich der Anforderungen einer IT-Karriere. So halten mehr als drei Viertel der Befragten vorhandene Programmierkenntnisse (78 Prozent) für wichtig, um einen IT-Beruf ergreifen zu können. Für 74 Prozent sind gute Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften Einstiegsvoraussetzung in die IT, über die Hälfte der Jugendlichen glaubt, ein abgeschlossenes Informatikstudium nachweisen zu müssen. Dazu kommt, dass über 80 Prozent der Befragten der Meinung sind, die Informationstechnologie sei nur etwas für Männer.

"Diese Zahlen zeigen, dass kaum jemand eigentlich weiß, was die Leute in der ITK-Branche so treiben", sagt Oliver Tuszik, Vorstandsvorsitzender und CEO von Computacenter Deutschland. "Unter unseren rund 4.000 Mitarbeitern in Deutschland gibt es sehr viele Quereinsteiger in die IT, die wenigsten sind von Haus aus Informatiker. Unsere Branche bietet spannende berufliche Möglichkeiten für eine Vielzahl von Berufsgruppen wie Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Kaufleute, Physiker oder Geisteswissenschaftler."

Dabei ist die grundsätzliche Affinität der Jugendlichen zur Informationstechnologie sehr hoch. Unabhängig von Geschlecht und Altersgruppe nutzt nahezu jeder (94 Prozent) einen Computer. Der PC ist auch im Beruf oder in der Ausbildung eine tägliche Selbstverständlichkeit. Die meisten Befragten haben bereits in der Schule den Computer für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation (86 Prozent) und/oder Internet-Recherche (77 Prozent) genutzt. Zwei Drittel der Jugendlichen schreiben oder empfangen täglich oder mehrmals in der Woche E-Mails, jeweils 58 Prozent verwenden den Computer ebenso häufig zum Chatten oder zur Informationsbeschaffung. Fast jeder Zweite nutzt mindestens mehrmals in der Woche virtuelle soziale Netzwerke oder Office-Programme. (ajf)