Die DB Systel GmbH ist der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn und ihrer Gesellschaften. Der Fokus der DB Systel lag auf der Weiterentwicklung und dem Betrieb von etwa 650 IT-Anwendungen für den Konzern. Das Selbstverständnis, aber auch die Wahrnehmung der DB Systel im Konzern, war nach eigenen Angaben vor einigen Jahren noch die eines klassischen IT-Dienstleisters und IT-Providers. In den Jahren 2014 und 2015 wurde das Unternehmen nicht als Treiber für Innovation oder Enabler für die Digitalisierung der Deutschen Bahn wahrgenommen.
Diese Erkenntnis führte dazu, dass die DB Systel in ihrer damaligen Form weitreichende Veränderungen vornahm. Wie genau diese Veränderungen aussehen, zeigt die Bewerbung zum DIGITAL LEADER AWARD 2020. Unter der neuen Geschäftsführung initiierte das Unternehmen ein Strategieprogramm namens "Code Zukunft", das in der Kategorie "CULTURE" mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde.
Das Programm stellte beispielsweise die Unternehmensaspekte Portfolio, Geschäftsmodelle, Operating Model, Kommunikation, Internationalisierung und Innovation auf den Prüfstand und führte zu maßgeblichen Veränderungen. Ein wesentliches Ziel der Veränderung war und ist es, die Haltung, Kultur und das Führungsverständnis in der DB Systel zu verändern.
Ebenso sollten die Kultur, Haltung und Handlungen der Mitarbeiter so verändert werden, dass sie Selbstorganisation und Eigenverantwortung leben. Dafür werden Hierarchien aufgelöst und jedem Mitarbeiter Aufgaben einer klassischen Führungskraft übertragen. 5.000 Mitarbeitern und Führungskräften wird im Zuge der Transformation ein neues Rollenmodell vermittelt. Um Geschwindigkeit und Flexibilität zu fördern, löst das Unternehmen zudem die klassische Bereichsstruktur auf und etabliert eine neue agile Netzwerkorganisation aus 550 agilen Teams.
Veränderungsprogramm Bottom-Up
Besonders an der Transformation von DB Systel ist die Art und Weise der Umsetzung des Strategieprogramms. Die elf definierten Handlungsfelder wurden für die gesamte Organisation geöffnet, mit dem Aufruf sich zu beteiligen und die Inhalte und Ergebnisse mitzugestalten. Zu Hochzeiten des Programms waren etwa 600 von damals 3.300 Mitarbeitern im Veränderungsprozess aktiv involviert. Damit setzte der DB-Systel-Weg auf Bottom-Up: Die Mitarbeiter merkten, dass sie bei der Ausrichtung der DB Systel mitentscheiden und etwas bewirken konnten.