Flache Hierarchien propagieren viele IT-Unternehment, schließlich will man begehrte IT-Fachkräfte mit modernen Unternehmensstrukturen locken. Doch diese stoßen beim Thema Dienstwagen immer noch schnell an Grenzen. Hier gilt nach wie vor die Regel: Wer einen Geschäftswagen bekommt, hat es geschafft - oder arbeitet im Außendienst. Je größer das Auto, desto größer sind Macht und Einfluss im Unternehmen.
Auf was die Bosse abfahren
In ihrem jährlichen Gehaltsvergleich erfasst die Unternehmensberatung Interconsult auch die beliebtesten Firmenwagen in der Hightech-Industrie: Die Auswertung der gut 10.000 Positionen in 129 Unternehmen ergab, dass den Bossen bei der Wahl ihres Firmenwagens zwei Dinge wichtig sind: Groß und deutsch muss er sein. Demnach fahren die Geschäftsführer der IT- und Elektronikhersteller am liebsten vor mit der E-Klasse von Mercedes, einem 5er BMW, und einem Audi A6 vor. Luxuslimousinen wie Audi A8 oder die Mercedes S-Klasse sind nur eine Randerscheinung. Die Gesamtvertriebsleiter sind am häufigsten mit einem 5er BMW, einem Mercedes der C-Klasse oder einem 3er BMW unterwegs.
Bei Vertrieblern ohne Leitungsfunktion sind dagegen der 5er BMW und die E-Klasse von Mercedes kaum beziehungsweise gar nicht zu finden. Sie fahren Audi A4 oder VW Passat. Beide Fahrzeugmodelle gehören auch zu den Top 3 der Firmenwagen der Regionalverkaufsleiter. Deren am häufig genutztes Auto ist aber der 3er BMW.
Arbeitsplatz Auto
Während für Manager ein Dienstwagen Statussymbol ist, ist er für andere Berufsgruppen Arbeitsplatz. Serviceingenieure und Kundendienstleiter sind darum auch häufig mit Kombis unterwegs, die im oberen Management verpönt sind. Mehr als jeder Vierte von ihnen fährt einen VW Passat oder Golf-Kombi. Weniger beliebt ist dagegen der Ford-Modelle Mondeo und Focus: Nur vier Prozent der Field Application Ingenieure fahren den Mondeo, ähnlich niedrig liegt der Prozentsatz der Serviceingenieure, die sich für einen Ford Focus entschieden haben.
- Die beliebtesten Firmenwagen 2015
In ihrem jährlichen Gehaltsvergleich erfasst die Unternehmensberatung Interconsult auch die beliebtesten Firmenwagen in der Hightech-Industrie. Die Auswertung basiert auf 10.198 Positionen in 129 Unternehmen der IT-Industrie. - Ein Mercedes der E-Klasse ...
... fährt jeder dritte Geschäftsführer der befragten IT-Hersteller. In der einfachsten Ausführung ist der Wagen ab 41.412 Euro zu haben. - Ein 5er BMW als Dienstwagen ...
... ist unter den Geschäftsführern ähnlich beliebt. Ihn fahren 31,6 Prozent der Befragten. ( Preis: ab 40.400 Euro). Für Gesamtverkaufsleiter ist der 5er BMW sogar der Firmenwagen der ersten Wahl. - Der Audi A6 (ab 39.000 Euro) ...
... liegt bei den Geschäftsführern auf dem dritten Platz. Unter den Vertriebschefs ist er dagegen weniger verbreitet. - Einen Audi A8 ( ab 81.000 Euro) ...
... findet man dagegen selbst unter Geschäftsführern kaum. Nur fünf Prozent leisten sich ihn. - Einen Mercedes der C-Klasse (ab 31.683 Euro) ...
... fahren auch nur sechs Prozent der Geschäftsführer, aber dagegen fast 17 Prozent der Vertriebsleiter. Für die Regionalverkaufsleiter ist die C-Klasse seltener eine Option. - Sie fahren einen BMW 3er oder ...
- ... einen Audi A4 (ab 33.150 Euro).
Der Audi A4 ist auch für Vertriebsbeauftragte ohne Leitungsfunktion der beliebteste Dienstwagen ( 22,4 Prozent). - Die kleinere Variante, der Audi A3 (ab 22.450 Euro) ...
... ist dagegen nur für 8,5 Prozent der Vertriebsexperten eine Alternative. - Dagegen steht der VW Passat ...
... bei Vertriebsprofis hoch im Kurs. Insgesamt 17,2 Prozent der Befragten sind mit ihm unterwegs. Der 3er BMW folgt mit 16,2 Prozent auf dem dritten Platz der beliebtesten Autos der Vertriebsprofis. - Ein Skoda Octavia (ab 16.990 Euro) ...
... findet sich im Fuhrpark des Vertriebs nur selten. Ihnen fahren nur drei Prozent der Vertriebsingenieure. - Field Application Ingenieure und Service Ingenieure sind am meisten ...
... mit einem VW Passat oder einem VW Golf ( ab 16.975 Euro) unterwegs. - Den Opel Insignia (ab 25.605 Euro) ...
... nutzen 9,4 Prozent aller Serviceingenieure. Damit liegt er nach Passat und Golf auf dem dritten Platz. - Ein Ford Mondeo (ab 21.490 Euro) ...
... steht bei den Field Application Ingenieuren dagegen nicht so hoch im Kurs. Nur 4,6 Prozent fahren ihn. - Auch der Ford Focus (ab 12.930 Euro) ...
... ist unter Service Inegnieuren nicht so beliebt. Nur vier Prozent sind mit ihm unterwegs.
Laut dem Gehaltsvergleich von Interconsult bieten Firmen auch verstärkt eine Alternative zum Dienstwagen an: Statt Auto erhalten die Mitarbeiter Geld, und zwar zwischen 7.212 und 12.222 Euro im Jahr - als Kompensation. Dienstfahrten werden dabei anhand der steuerlichen Regelung zusätzlich vergütet. Mit dem Modell können die Firmen sparen, und für so manchen Mitarbeiter zahlt sich die Cash-Variante mehr aus als ein Dienstwagen.
Was der Firmenwagen kostet
Die private Nutzung eines Firmenwagens hat der Mitarbeiter als geldwerten Vorteil durch den Arbeitgeber zusammen mit dem Gehalt zu versteuern. Die Höhe des geldwerten Vorteils errechnet sich
entweder anhand der anteiligen tatsächlichen Kosten, wobei die privaten Kosten beziehungsweise Fahrten in einem Fahrtenbuch nachzuweisen sind,
oder aus der Summe von ein Prozent des Listenpreises des Fahrzeuges und des pauschalen Nutzungswertes von 0,03 Prozent je Entfernungskilometer: Beispiel: Kostet das Fahrzeug 23.270 Euro und fährt man 30 Kilometer zur Arbeit, ist ein geldwerter Vorteil von monatlich 440,80 Euro zu versteuern.
Die erste Variante (mit Fahrtenbuch) kann sich vor allem dann lohnen, wenn es sich um einen sehr teuren Firmenwagen handelt und das Fahrzeug privat kaum genutzt wird. Darum rät der Bund der Steuerzahler dazu, ein Fahrtenbuch zu führen. Bei einem teuren Wagen könne man einige Hundert Euro im Jahr Steuern sparen.