In der Regel ist es nur ein unüberlegter Klick auf eine Datei oder einen Ordner, manchmal aber auch eine ganz bewusste Entscheidung, weil ein Nutzer ganz sicher ist, dass er die entsprechende Information nicht mehr benötigt: Eine Datei, eine Mail oder auch ein ganzes Verzeichnis wurden gelöscht. Hat der Anwender die Daten nur mit Hilfe des Windows-Papierkorbs gelöscht, hält sich der Schaden in Grenzen - die Informationen können einfach wieder hergestellt werden.
Leider verwenden viele Nutzer häufig gerade bei Dateien, die sich dann im Nachhinein als besonders wichtig herausstellen, das "richtige Löschen", indem sie beispielsweise die Entfernen-Taste in Kombination mit der Shift-Taste einsetzen. IT-Profis wissen natürlich, dass sich die eigentlichen Nutzdaten auch bei dieser Löschmethode immer noch auf der Festplatte befinden: Sie sind nur mit den Mitteln eines Datei-Explorers nicht mehr zu finden. Diese Tatsache machen sich viele Softwarelösungen zunutze, die ein Finden und Wiederherstellen von bereits gelöschten Dateien anbieten. Wir stellen hier einige dieser Lösungen und ihre Möglichkeiten zur Datenrettung vor.
- Gehen wirklich so viele Daten durch Hacker-Angriffe oder Viren verloren?
IT-Profis werden das bestätigen, aber auch darauf hinweisen, dass eine weitaus größere Anzahl von Informationen durch versehentlich gelöschte Dateien oder defekte Hardware "verschwindet". Wir stellen Tools vor, die bei einer solchen Datenkatastrophe helfen können. - Tools zur Datenrettung
Datenrettung integriert: Über den Reiter „Vorgängerversion“ des Windows-Systems können auch zuvor bereits gelöschte Versionen einzelner Dateien und Ordner unter Windows 7 wiederhergestellt werden. - Tools zur Datenrettung
Die wichtigste Voraussetzung, damit Anwender unter Windows 7 vorherige Dateiversionen wiederherstellen können: Der Systemschutz muss für den jeweiligen Datenträger konfiguriert und aktiviert sein. - Tools zur Datenrettung
Microsofts Lösung zu Wiederherstellung von Dateien unter Windows 8/8.1: Der Dateiversionsverlauf erlaubt es dem Betriebssystem, auf einem externen Datenträger automatisch verschiedene Versionen der Dateien abzulegen. - Tools zur Datenrettung
Die eigentliche gute Idee des Dateiversionsverlaufs ist in der Praxis eingeschränkt: Obwohl die Nutzer unter Windows 8.x direkt aus dem Explorer darauf zugreifen können, kann das Betriebssystem so nur Dateien sichern und wiederherstellen, die sich in Windows-Bibliotheken befinden. - Tools zur Datenrettung
Weitgehende Unterstützung auch in deutscher Sprache: Die Freeware Recuva aus dem bekannten Softwarehaus Piriform hilft mittels Assistenten auch wenig erfahrenen Nutzern bei der Wiederherstellung der Daten. - Tools zur Datenrettung
Sieben Festplattenbereiche und viele Dateien: Das Einlesen der Daten kann auch bei einer schnellen Anwendung, wie hier die Software Recuva, doch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. - Tools zur Datenrettung
Gefunden – das heißt aber noch nicht gerettet. Die Software sagt es in diesem Fall eindeutig: Diese Datei ist so nicht wiederherzustellen, da Teile von ihr bereits wieder mit einem anderem Programm überschrieben wurden. - Tools zur Datenrettung
Wenn die Suche weitergehen soll oder muss: Mit der freien Lösung Recuva können Nutzer auch nach bestimmen Begriffen in den Dateien suchen und dabei zuvor, die Zahl der zu durchsuchenden Dateien via Filter reduzieren. - Tools zur Datenrettung
Unfreiwillig komisch: Grundsätzlich ist der Gedanke immer gut, eine lokalisierte Version der Software anzubieten. Allerdings kann das bei Einsatz von Übersetzungs-Software leicht schiefgehen, wie dieses Beispiel der Software „Easy Data Recovery Wizard“ aus China zeigt. - Tools zur Datenrettung
Moderne stringente Oberfläche: Der „Easy Data Recovery Wizard“ ist schlicht und übersichtlich aufgebaut, stört allerdings mit häufiger Werbung. - Tools zur Datenrettung
Rettung abgeschlossen: Als eine der wenigen Testversionen, kann der „Easy Data Recovery Wizard“ die geretteten Dateien auch wirklich abspeichern. Allerdings nur bis zu einer Grenze von 1024 MByte. - Tools zur Datenrettung
Vollständig an das Windows-8-Design angepasst: Die Datenrettungslösung „GetDataBack Simple“ verlangt etwas Gewöhnung bei der Oberfläche. Auch gelang es den Testern bis zum Schluss nicht zu klären, wie und warum die Software die Hintergrundfarbe zwischen „Blau“ und „Grün“ wechselte… - Tools zur Datenrettung
Bereits während des Scan-Vorgangs sehen, was gefunden wurde: Wählt der Nutzer nicht explizit die Option „Silent“ aus, so kann er bei „GetDataBack Simple“ bereits einen Blick darauf bekommen, welche Bilder beispielsweise auf der Platte zu finden waren. - Tools zur Datenrettung
Der Cursor bringt es an den Tag: Der Begriff „Sophistication“ wird den wenigsten Anwender von „GetBackData“ viel sagen – so wissen sie, dass sie dahinter ein Tiefen-Scan des Laufwerks verbirgt. - Tools zur Datenrettung
Etwas gewöhnungsbedürftig: Die Oberfläche der Datenrettungssoftware von Stellar Data Recovery folgt nicht den gängigen Windows-Konventionen. - Tools zur Datenrettung
Daten gefunden: „Stellar Phoenix Windows Data Recovery“ zeigt hier die gefundenen Textdateien und gibt eine Vorschau auf deren Inhalt. - Tools zur Datenrettung
Sehr praktische Funktion, wenn bereits ein größeres Unglück geschehen ist: Die Instant-Version von „O&O DiskRecovery“ kann durchgeführt werden, ohne das wichtige Datenbereiche überschrieben werden. - Tools zur Datenrettung
Drei Suchmethoden mit unterschiedlichen Ansätzen: Dadurch kann die „DiskRecovery“-Software sehr viele Dateien und Partitionen wiederfinden und häufig auch wiederherstellen. - Tools zur Datenrettung
Übersichtlich dargestellt: Nach dem Durchsuchen der Laufwerke und Partitionen kann der Nutzer auch bei „O&O DiskRecovery“ leicht auswählen, welche der gefundenen Dateien wiederhergestellt werden sollen. - Tools zur Datenrettung
Das neue Server-Dateisystem ReFS von Microsoft wird zwar von Windows 8.1 richtig erkannt und kann auch beschrieben werden – die Software zur Datenrettung kann aber zumeist nichts damit anfangen.
Dateiwiederherstellung: Bei Windows 7 und 8 integriert
Grundsätzlich bieten bereits die Windows-Systeme standardmäßig einige Möglichkeiten, die es den Anwendern erlauben, versehentlich gelöschte Dateien wiederherzustellen.
Windows 7: Microsoft hat bereits die Windows-7-Systeme mit der Möglichkeit ausgestattet, über die Wiederherstellungspunkte Dateien und Ordner wiederherzustellen, die gelöscht oder beschädigt wurden. Anwender erreichen diese Option unter Windows durch einen Rechtsklick auf die Datei beziehungsweise den Ordner und der anschließenden Auswahl der Eigenschaften aus dem Kontextmenü gefolgt von der Wahl des Reiters "Vorgängerversion". Damit diese Technik funktionieren kann, muss der Nutzer zuvor jedoch in den Systemeinstellungen im Bereich "Computerschutz" die Wiederherstellungseinstellungen für das entsprechende Laufwerk konfiguriert und aktiviert haben.
Windows 8.x: Bei den aktuellen Windows-8/8.1-Systemen hat Microsoft sich Microsoft dann wieder etwas Neues ausgedacht: Mit dem Dateiversionsverlauf haben die Entwickler eine Möglichkeit integriert, um verschiedene Generationen von Dateien und Verzeichnisse vom Betriebssystem automatisch auf ein externes Laufwerk sichern zu lassen. Diese kann der Nutzer dann von dort in den verschiedenen Versionen wiederherstellen. Dieser Ansatz besitzt allerdings Einschränkungen: Dazu zählt unter anderem die Tatsache, dass der Dateiversionsverlauf nur für Daten in den Windows-Bibliotheken funktioniert. Wer also seine regulären Dateien auf diese Weise schützen und im Zweifelsfall in einer älteren Version wiederherstellen will, der muss seine Dateien immer in einer selbstangelegten oder in einer der Standard Windows-Bibliothek abspeichern.