Den gewünschten Grad an Verfügbarkeit festlegen
Unterschiedliche Szenarien brauchen unterschiedliche Verfügbarkeitsniveaus. Wie entscheiden Sie, welches Level an Verfügbarkeit für Ihr Unternehmen das richtige ist? Dazu sollten Sie sich zunächst einmal die Frage stellen, wie viel Ausfallzeit Sie in Kauf nehmen können. Dabei gilt es, hinsichtlich der Wichtigkeit Ihrer Daten zu priorisieren und festzulegen, welche Daten geschäftskritisch sind, um dafür die adäquate Verfügbarkeitslösung zu wählen.
Für jede Anwendung, bei der mit sensiblen Daten gehandelt wird und beispielweise eine Rundum-Überwachung (Gebäudemanagement von Banken oder Versicherungen) zu den Compliance-Richtlinien des Unternehmens zählen, ist eine Always-On-Lösung unabdingbar. Folgendes Beispiel aus dem Bankensektor verdeutlicht das: Stellen Sie sich vor, Sie können eine Zahlung nicht fristgerecht leisten, weil das Online-Banking ausgefallen ist. Dies kostet Sie nicht nur Mahngebühren, sondern bedeutet unter Umständen auch einen Image-Verlust und eine Abstufung der Kreditwürdigkeit. Aber auch weniger sensible Geschäftsbereiche können auch nur von kurzen Ausfallzeiten betroffen sein.
- Checkliste Cloud-SLAs
Um zu beurteilen, ob ein Cloud-Provider kundenfreundliche SLAs anbietet, lassen sich folgende Kriterien anlegen und überprüfen: - Punkt 1:
Kurze und klare Gestaltung von Inhalt, Struktur und Formulierung. - Punkt 2:
Version in der Landessprache des Kunden. - Punkt 3:
Klare Definitionen von Fach- und Produktbegriffen zu Beginn. - Punkt 4:
Detaillierte Ankündigung und Planung der Wartungsfenster (Beispiel: "Viermal im Jahr an vorangemeldeten Wochenenden"). - Punkt 5:
Leistungsbeschreibung in Tabellenform (Übersicht!). - Punkt 6:
Klar definierte Bereitstellungszeiträume für neue Ressourcen (Beispiele: Bereitstellung virtueller Server bei Managed Cloud in maximal vier Stunden; Bereitstellung kompletter Umgebungen oder dedizierter Server in fünf bis zehn Tagen). - Punkt 7:
Bereitstellung von klar abgegrenzten Konfigurationsoptionen für Ressourcen (Beispiel: Konfiguration von Servern nach Gigahertz, Gigabyte). - Punkt 8:
Einfach unterscheidbare Service-Levels (Beispiel: Silber, Gold, Platin); Abgrenzungskriterien können sein: Verfügbarkeit, Bereitstellungszeiten, fest reservierte Kapazitäten ja/nein, Support-Level (Telefon, E-Mail). - Punkt 9:
Bei IaaS-Angeboten unbedingt auf Netzwerk-Konfigurationsmöglichkeiten und Bandbreite achten (Volumen? Im Preis inkludiert ja/nein?). - Punkt 10:
Kundenfreundlicher Reporting- beziehungsweise Gutschriftenprozess (am besten aktive Gutschriften auf Kundenkonto; kein bürokratischer, schriftlicher Prozess; möglichst einfache Beweis- und Nachweispflicht für Kunden). - Punkt 11:
Reaktionszeiten und Serviceverfügbarkeit klar beschreiben (zentrale Hotline; Reaktionszeiten auf Incidents in Stunden). - Punkt 12:
Nennung der Rechenzentrumsstandorte mit Adresse und sonstigen Informationen wie Zertifizierungen und Tier. - Punkt 13:
Definition der Verfügbarkeiten: Unterschiede hinsichtlich Verfügbarkeit Server/VM und Verfügbarkeit Admin-Konsole definieren. - Punkt 14:
Erläuterung zu Möglichkeiten der SLA-Überwachung beziehungsweise des Incident-Reportings für den Anwender (Beispiel: Link auf Monitoring-Dashboard).
Sind Sie beispielsweise Betreiber eines Online-Shopping Portals, kann der Ausfall Ihrer Webseite dazu führen, dass Sie Kunden und damit wichtige Einnahmen verlieren. Ein prominentes Beispiel ist Amazon. Serverausfälle legten im vorletzten Jahr mehrfach die Webseite beziehungsweise Cloud-Dienste des E-Commerce-Riesen lahm, weshalb Kunden Bestellvorgänge nicht abschließen konnten. Von diesem Ausfall betroffen waren auch in der Cloud gehostete Plattformen wie Instagram.
Besser ist es daher, vorzusorgen und Ausfälle von vornherein auszuschließen. Dafür ist eine Hochverfügbarkeitslösung der einfachste und sicherste Weg.