"It’s a Linux world" - der Rest der IT-Welt lebt lediglich in ihr. Dank der Containerisierung oft sogar wortwörtlich. Das Internet der Dinge in all seinen Ausformungen macht dabei keine Ausnahme. Die Linux Foundation sieht die folgenden sieben IoT-Projekte derzeit als Speerspitze der Hoffnung, wenn es um vernetzte Open-Source-Systeme geht.
Automotive Grade Linux
Gestartet: 2012
Wichtige Beteiligte: Etliche große Autohersteller, namentlich Mazda, Suzuki, Toyota, Honda, Nissan und Ford. Darüber hinaus auch zahlreiche ITK-Riesen - darunter sowohl Netzbetreiber wie China Mobile und NTT als auch Chiphersteller wie Intel, ARM und Nvidia und Elektronik-Giganten wie LG, Samsung und Panasonic.
Die Idee: Der Plan ist - wie unschwer aus der illustren Liste der Beteiligten geschlossen werden kann - eine übergreifende Lösung für den gesamten Automotive-IoT-Bereich. Diese soll sowohl Telematik, als auch Systeme für autonomes Fahren und das Streaming via Netflix erledigen. Automotive Grade Linux ist laut Aussage der Projektverantwortlichen das einzige derartige Ökosystem, das alle Bereiche gleichermaßen abdecken will.
EdgeX Foundry
Gestartet: 2017
Wichtige Beteiligte: Zu den bedeutenden Mitgliedern des EdgeX-Foundry-Projekts zählen neben AMD, Dell/EMC und VMware auch die Betriebssystem-Spezialisten von Canonical und Linaro, sowie einige kleinere Unternehmen, die im Cloud-Umfeld unterwegs sind.
Die Idee: Die Bezeichnung Foundry (dt. Gießerei) wird in der Technologie-Branche derzeit geradezu inflationär verwendet - vielleicht auch weil der Begriff einen Hauch von industrieller Schwerstarbeit transportiert. Im Fall von EdgeX ist die Bezeichnung allerdings vergleichsweise angebracht. Das Projekt hat sich der Entwicklung von offenen Standards für das Industrial Internet of Things (IIoT) verschrieben. Dabei will man zwar nicht bis auf die Sensor-Ebene gehen, aber sicherstellen, dass die Hubs, Router und die Server, die alles verbinden, dieselbe Sprache sprechen.
Tizen
Gestartet: 2012
Wichtige Beteiligte: Originär handelte es sich bei Tizen um ein Projekt von Samsung, allerdings sind inzwischen diverse Tech-Riesen Mitglieder im Vorstand und Verwaltungsrat, etwa SK Telecom, LG, Huawei, KT und NTT. Intel, Orange und Vodafone sollte man auch nicht vergessen.
Die Idee: Tizen war anfangs so etwas wie ein Faustpfand für Samsung - schließlich war die Beziehung zu Googles Android-Betriebssystem des Öfteren etwas belastet. Inzwischen steht man gemeinsam an der Spitze des Smartphone-Markts. Hätte das nicht geklappt, wäre Tizen Samsungs Ersatz-Betriebssystem gewesen. Inzwischen begegnet man Tizen allerdings eher im Smartwatch- und Smart-TV-Bereich. Doch auch hier ziehen dunkle Wolken auf: Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass in Tizen eine ganze Reihe von ernsthaften Sicherheitslücken klaffen.