Foto, SLR & Camcorder

Die besten Dashcams für Ihr Auto

01.09.2018
Von  und
Mario Zeltwanger ist Junior Projektmanager bei IDG.
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Nextbase 112

Tech-Advisor-Bewertung: 3,5/5

Die Nextbase 112 ist der Nachfolger des 102er-Modells. Die günstige Kamera hat die gleiche, schnell anzubringende Halterung wie die 412GW. Sie lässt sich also schnell abnehmen, um Videodateien zu übertragen oder Fotos zu schießen.

Die 112 ist die einzige Dashcam in unserem Vergleich, die nur mit 1.280 x 720 Pixel aufnimmt, was sich natürlich in detailärmeren Aufnahmen widerspiegelt. Dabei ist die Qualität der Aufnahmen tagsüber durchaus brauchbar. Nachts nimmt der Detailgrad jedoch merklich ab und Sie müssen wirklich Glück haben, relevante Details zu erkennen.

Extra-Funktionen wie WLAN oder GPS bietet die Cam nicht. Genauso wenig können Sie Ihre Aufnahmen auf dem 2 Zoll großem Display betrachten. Doch die Nextbase 112 ist eine ordentliche und kompakte Dashcam, die einfach zu bedienen ist.

Wir empfehlen Ihnen jedoch, etwas mehr Geld für eine 1080p-Cam in die Hand zu nehmen. Ist Ihr Budget begrenzt, dann können Sie hier aber ruhigen Gewissen zugreifen.

Nextbase 112
Nextbase 112
Foto: Nextbase

SJCAM SJ5000X Elite

Tech-Advisor-Bewertung: 4/5

Die SJCAM SJ5000X Elite ist nicht für jeden das Richtige, doch wenn Sie kein GPS brauchen und eine Kamera bevorzugen, die sowohl als Actionkamera als auch als Dashcam verwendet werden kann, ist die SJCAM SJ5000X Elite eine gute Wahl. Leider nimmt die Cam Videos nicht in 4K auf, dafür müssten Sie deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.

SJCAM SJ5000X Elite
SJCAM SJ5000X Elite

Vantrue X3

Vantrue verkauft auf Amazon eine Reihe verschiedener Dashcams, wovon die X3 eine der besten ist. Die X3 bietet eine ganze Reihe toller Features, darunter WLAN und hochauflösende Videoaufnahmen mit 1440p bei 30 fps. Die Videos der 170-Grad-Weitwinkel-Kamera sind ausgesprochen scharf, Details aus dem Straßenverkehr lassen sich so mühelos erkennen.

Wenn der erweiterbare interne Speicher voll ist, werden alte Aufnahmen dank Loop Recording überschrieben. Die Vantrue X3 verfügt über ein eingebautes WLAN-Modul, so können Sie die Cam direkt von Ihrem Smartphone aus bedienen.

Wenn Sie parken, schaltet die X3 automatisch in den Parkmodus. Videoaufnahmen werden durch die Motion-Detection-Technologie automatisch gestartet, sobald sich etwas vor Ihrem Auto bewegt.

Mit ca. 130 Euro ist die X3 zwar nicht gerade die günstigste Cam, doch in Punkto Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Vantrue-Cam eine sehr gute Wahl.

Vantrue X3
Vantrue X3
Foto: Vantrue

Wissenswertes zu Dashcams: Recht, Tipps und Tricks

Bei Dashcams handelt es sich um kleine Kameras, die an der Windschutzscheibe oder am Armaturenbrett angebracht werden und das Geschehen auf der Straße aufzeichnen. Eher selten bringen Autofahrer Dashcams auch an der Heckscheibe an, um das Verkehrsgeschehen hinter sich zu filmen.

Erlaubt: Dashcam-Videos als Beweismittel vor Gericht...

Viele erhoffen sich dadurch im Falle eines Unfalls einen Vorteil in der Beweisführung. Doch Vorsicht: die Verwendung von Dashcams ist in Deutschland rechtlich nicht unproblematisch. In jedem Fall müssen die Persönlichkeitsrechte und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung von Verkehrsteilnehmern berücksichtigt werden; das generelle dauerhafte Speichern der Videoaufzeichnungen ohne konkreten Anlass i st verboten. Der Bundesgerichtshof hat im Mai 2018 aber festgestellt, dass die Videoaufzeichnungen von Dashcams vor Gericht verwendet werden dürfen. Konkreter Anlass für diese höchstrichterlicher Entscheidung war ein Verkehrsunfall mit Sachschaden, bei dem sich die Aussagen der beiden Streitparteien widersprachen .

...verboten: Videos im Internet veröffentlichen

Laut Bundesdatenschutzgesetz verstößt ein Verkehrsteilnehmer aber gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, wenn er einen anderen Verkehrsteilnehmer ohne dessen Wissen filmt und die Aufnahmen anschließend ins Internet stellt oder der Öffentlichkeit zugänglich macht. Ebenfalls nicht erlaubt sind Aufzeichnungen, die dazu dienen sollen, das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer bei der Polizei anzuzeigen.

Private Aufnahmen sind grundsätzlich erlaubt, jedoch muss beachtet werden, dass im Falle einer Kontrolle nicht unbedingt klar ist, welchem Zweck die Aufnahmen dienen.

In diesem Ratgeber erläutern wir, wie Sie Dashcams nutzen können, worauf Sie beim Kauf achten sollten und stellen Ihnen schließlich die neuesten und besten Modelle vor.

Wie viel kostet eine Dashcam?

Die Preise bewegen sich in der Großenordnung von 20 Euro bis zirka 300 Euro, es ist also für jeden Geldbeutel etwas dabei. In den günstigsten Modellen sind jedoch oft qualitativ minderwertige Linsen eingebaut. Außerdem ist deren Auflösung oft so niedrig, dass Sie Details in den Aufnahmen kaum erkennen können. In diesen Youtbube-Dashcam-Videos aus Großbritannien können Sie sehen, wie sehr die Qualität der Aufnahmen variiert.

Es lohnt sich daher, etwas mehr Geld auszugeben. Für rund 100 Euro erhalten Sie eine ordentliche Dashcam mit GPS. Wenn Sie Wert auf zusätzliche Funktionen wie eine rückwärtige Kamera legen, müssen Sie noch etwas mehr Geld auf den Tisch legen. Bis zu 300 Euro kosten Navigationsgeräte mit integrierter Dashcam wie Garmin DriveAssist oder dessen Vorgänger, die Garmin Nüvicam.

Auf welche Funktionen sollte ich achten?

Die meisten Modelle haben einen kleinen Akku verbaut, so dass Sie nach Ausschalten des Motors eine Datei fertig abspeichern können.

Auf die folgenden Dinge sollten Sie beim Kauf achten:

GPS

Mit dem GPS-Signal wird Ihr Standort und Ihre Geschwindigkeit aufgezeichnet. Wenn Sie Ihre Aufnahmen mit der mitgelieferten Software abspielen, sehen Sie so immer den jeweiligen Standort auf einer Karte eingeblendet.

Beschleunigungssensor

Der Beschleunigungssensor registriert Zusammenstöße und Aufpralle. Das aufgenommene Videomaterial wird dabei gesichert und kann so nicht mehr verloren gehen. Im Gegensatz zu Actioncams haben Dashcams den Beschleunigungssensor eigentlich immer mit an Bord.

Parkmodus

Der Parkmodus nutzt häufig den Beschleunigungssensor und dient speziell dazu, Zusammenstöße aufzuzeichnen, wenn Ihr Auto geparkt ist. Das ist aber noch keine Garantie, dass Sie erkennen können, was Ihrem Fahrzeug zugestoßen ist. Daher kann es vorteilhaft sein, am Heck des Autos eine zweite Cam zu installieren.

Feste Verkabelung

Die meisten Hersteller empfehlen, die Kamera beim Parken nicht eingeschaltet zu lassen, da dies die Autobatterie stark belastet. Zudem wird bei einigen Autos der Zigarettenanzünder nicht mehr mit Strom versorgt, wenn Sie den Motor abstellen. Möchten Sie Ihre Kamera im Dauerbetrieb laufen lassen, sollten Sie sie von einem Techniker fest verkabeln lassen und über eine separate Stromquelle nachdenken.

Benötige ich WLAN?

Bei Dashcams mit integriertem WLAN-Modul können Sie eine App installieren und sich so die Aufnahmen von Ihrem Smartphone oder Tablet aus anschauen. Die Datenübertragung über WLAN kann aber nervtötend langsam sein und zudem sind die Videos nur in der App verfügbar und nicht leicht teilbar.

Oft ist es viel einfacher, die Micro-SD-Karte zu entnehmen (oder gleich die ganze Cam vom Armaturenbrett nehmen) und die Daten so auf einen PC oder Laptop übertragen. In jedem Fall sehen Sie so viel mehr Details, als wenn Sie die Aufnahmen auf dem niedrig auflösenden Display der Dashcams betrachten.

Brauche ich eine SD-Karte?

Da die meisten Kameras über keinen eingebauten Speicher verfügen, werden Sie nicht um den Kauf einer SD-Karte herumkommen. Viele Dashcams sind nur mit 32-GB-Karten kompatibel, da sie SDXC nicht unterstützen. Prüfen Sie dies vor dem Kauf einer größeren Karte. Bei den meisten Kameras reicht eine 32-GB-Karte für vier bis fünf Stunden Aufnahmen.

Zubehör

Das enthaltene Zubehör unterscheidet sich von Cam zu Cam. Sicher enthalten ist jedoch ein langes Stromkabel, das an die 12V-Bordsteckdose angeschlossen wird. Außerdem liegt in der Regel ein Saugnapf zur Befestigung an der Windschutzscheibe bei.

Tipp: Wenn Sie das mitgelieferte Ladekabel für die 12-Voltsteckdose im Auto verwenden, sollten Sie für die Bordsteckdose einen Verteileraufsatz kaufen, damit Sie auch noch ein anderes Gerät wie ein Smartphone aufladen können.

Wichtig: Testen Sie in den ersten Tagen nach Inbetriebbnahme und danach immer mal wieder, ob die Dashcam auch wirklich zuverlässig und lückenlos aufzeichnet. In unseren Tests zeigte sich nämlich, dass es mitunter zu Aussetzern bei der Aufzeichnung kommt.

Zum Teil handelt es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung des Artikels "The best dash cams for 2018" unserer englischen Schwesterpublikation Tech Advisor. (PC-WELT)