Software für Audio und Video
Bei der Multimedia-Ausstattung muss sich Linux nicht verstecken. Die vorinstallierten Programme spielen die meisten Formate anstandslos ab oder fordern bei Bedarf die Installation zusätzlicher Codecs an.
VLC ist ein unter Windows häufig eingesetzter Mediaplayer und steht für Linux ebenfalls zur Verfügung. Das Programm enthält alle verbreiteten Codecs und spielt deshalb praktisch jedes Format ab. Für die Wiedergabe kopiergeschützter DVDs benötigen VLC und auch alle anderen Mediaplayer eine zusätzliche Programmbibliothek.
Zu deren Installation öffnen Sie ein Terminal, installieren mit
sudo apt install libdvd-pkg
die Bibliothek und schließen die Einrichtung mit diesem Befehl ab:
sudo dpkg-reconfigure libdvd-pkg
Smplayer (http://smplayer.sourceforge.net) ist eine VLC-Alternative, die teilweise etwas schneller arbeitet und die Oberfläche über mitgelieferte Themes anpassen kann. Alle wichtigen Audio- und Videocodecs hat auch der Smplayer bereits an Bord.
Mit Openshot lassen sich Videos bearbeiten, mit Effekten versehen und in mehreren Formaten speichern. Das Programm bietet eine auch für Einsteiger verständliche Oberfläche.
Konfiguration von Windows übernehmen
Bei Programmen mit komplexer Konfiguration wie Libre Office kann es Zeit sparen, die Daten von Windows zu kopieren. Das betrifft vor allem Nutzer, die nicht nur ein paar Oberflächen-Anpassungen vorgenommen haben, sondern auch Autotext-Bausteine, eigene Wörterbücher oder Makros nutzen. Für eine direkte Übernahme müssen die Programmversionen übereinstimmen.
Schritt 1: Unter Windows beenden Sie Libre Office und tippen in die Adresszeile des Windows-Explorers %appdata% ein und bestätigen mit Eingabetaste. Wechseln Sie dann in den Unterordner "LibreOffice\4" und packen Sie den Ordner "user" in eine ZIP-Datei. Kopieren Sie die Datei in Ihr Linux-Home-Verzeichnis.
Schritt 2: Wenn Sie das Büropaket unter Linux bisher noch nicht verwendet haben, starten Sie Libre Office und beenden das Programm wieder. Im Dateimanager gehen Sie dann in Ihr Home-Verzeichnis, entpacken die ZIP-Datei und kopieren den Ordner "user" mit Strg-C.
Schritt 3: Blenden Sie dann im Dateimanager die versteckten Dateien mit Strg-H ein und wechseln Sie in den Ordner ".config/libreoffice/4". Benennen Sie das Verzeichnis "user" um und fügen Sie den von Windows kopierten Ordner mit Strg-V ein. Wenn Sie jetzt Libre Office starten, erhalten Sie die Konfiguration von Windows.
Firefox: Damit der Datenumzug funktioniert, muss die Linux-Programmversion identisch oder jünger sein als die Windows-Version. Die Versionsnummer erfahren Sie nach einem Klick auf das Hamburgermenü unter "Hilfe -› Über Firefox". Klicken Sie unter Windows in Firefox auf das Hamburger-Menü (drei Striche) und wählen Sie "Hilfe -› Weitere Informationen zur Fehlerbehebung". Unter "Allgemeine Informationen" klicken Sie hinter "Profilordner" auf "Ordner öffnen". Beenden Sie Firefox. Packen Sie den angezeigten Ordner in eine ZIP-Datei, die Sie dann in Ihr Linux-Home-Verzeichnis kopieren und entpacken.
Starten Sie Firefox unter Linux, ermitteln Sie den Profilordner wie für Windows beschrieben. Beenden Sie Firefox. Kopieren Sie alle Dateien aus dem Profilordner des Windows-Backups in den Ordner des Linux-Profils und überschreiben Sie alle vorhandenen Dateien.
Sollte Firefox in englischer Sprache starten, rufen Sie die Adresse about:addons auf. Gehen Sie auf "Languages" und entfernen Sie "Language: Deutsch (German)". Gehen Sie dann zur Seite https://addons.mozilla.org/de/firefox/language-tools und installieren Sie "Deutsch (DE) Language Pack". In den Einstellungen lässt sich jetzt unter "Language" als Sprache "Deutsch" einstellen.
Thunderbird: Auch hier müssen die beiden Programmversionen identisch oder die Linux-Version jünger sein. Ermitteln Sie den Profilordner wie für Firefox beschrieben, beenden Sie Thunderbird und packen Sie den Ordner in einen ZIP-Datei. Entpacken Sie diese unter Linux und ermitteln Sie den Thunderbird-Profilordner. Danach beenden Sie Thunderbird und kopieren die Dateien aus dem Windows-Profil hinein.
Microsoft Office online nutzen Microsoft bietet Word, Excel und Powerpoint kostenlos zur Nutzung im Webbrowser an. Um diese Programme verwenden zu können, ist lediglich die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto bei www.office.com erforderlich, was auch unter Linux funktioniert. Office für das Web bietet jedoch nicht den gleichen Funktionsumfang wie ein installiertes Microsoft 365. Eine Liste mit Unterschieden lässt sich hier abrufen. Trotzdem kann das Online-Office nützlich sein, wenn man unterwegs Microsoft-Office-Dateien bearbeiten oder mit anderen Personen austauschen möchte. Dateien werden in der Cloud auf One Drive gespeichert. Wer offline an einem Dokument arbeiten will, lädt die Datei herunter. Office für das Web kann auch Dateien der Libre-Office-Formate im- und exportieren. |
(PC-Welt)