Desktop-Virtualisierung

Die Anwender zögern noch

04.11.2009
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Ärger vermeiden

Desktop-Virtualisierung: Hierzulande zeigen die Unternehmen noch Berührungsängste.
Desktop-Virtualisierung: Hierzulande zeigen die Unternehmen noch Berührungsängste.

Das größere Handicap bei der Zurückhaltung vieler Kunden scheint jedoch psychologischer Art zu sein und es liegt beim User: "Der Anwender will seine individuelle Umgebung beibehalten und sieht in der Desktop-Virtualisierung keinen Vorteil", sagt ein Virtualisierungsberater. "Stellt die IT-Abteilung auf Desktop-Virtualisierung um, so bekommt sie größten Ärger vom Anwender, sobald etwas nicht so funktioniert wie zuvor". Das haben inzwischen auch die Anbieter erkannt. In einem Whitepaper ist zu lesen: "Es ist wichtig, dass Endanwender nach der Implementierung einer Lösung für die Desktop-Virtualisierung nicht auf den gewohnten Komfort und Performance verzichten müssen - andernfalls ist mit erheblichen Akzeptanzproblemen zu rechnen". Das bedeutet für die IT einen erheblichen Mehraufwand bei der Umsetzung. Schließlich geht es dabei nicht mehr allein um die Technik, sondern auch um diplomatisches Geschick und Überzeugungsarbeit gegenüber dem User.

Das Schlimmste, was einem IT-Projekt geschehen kann, ist, dass die Anwender die Lösung nicht akzeptieren. Wer eine Umstellung oder Migration plant, sollte darauf achten, die Anwender von Beginn an mit einzubinden und sie für das Projekt zu gewinnen. Andernfalls ist Ärger vorprogrammiert.