7. Open Ecosystems
Der erhöhte Grad an IT-Standardisierung in der Private Cloud und vor allem den Provider Clouds führt zu völlig neuen Möglichkeiten der Einbindung von 3rd-Party-Anwendungen und Partnern. Dabei wächst derzeit nicht nur das Angebot in der Breite, sondern auch in der Tiefe. Speziell Nischenlösungen profitieren von Onbording-Tools sowie PaaS und dem Marketing des Plattform-Betreibers. Über die Plattformen erreichen Nischenlösungen viel größere Reichweiten als es ihnen zuvor möglich war. IT- und App-Fremde Unternehmen werden nun teilweise aus der Not heraus gezwungen, eigene Lösungen über moderne PaaS-Lösungen zu erstellen und der eigenen Branche anzubieten.
Die technologische Reife der Datenintegration und App-Modularisierung (bei nativen SaaS Apps) ermöglicht also den Aufbau von digitalen Ökosystemen. Diese Ökosysteme tendieren zur vertikalen Ausrichtung und dem Angebot von IaaS/PaaS und SaaS-Lösungen. Vorreiter waren Salesforce und IT-Service-Provider wie Fujitsu oder die Deutsche Telekom.
Inzwischen sieht die Experton Group viele andere Ökosysteme, die sich aber oftmals noch mit der Akzeptanz und der Nutzung auf User-Seite schwertun. Gründe hierfür sind die unzureichende Standardisierung beim Kunden, fehlende Informationen und Use Cases, unattraktive und nicht lokalisierte Lösungen aus deutscher Sicht sowie fehlende Prozess-Kollaboration auf der Platform-Provider-Seite.
8. Digital & Mobile Corporate Workspace
Der Digital Workspace ist die logische Weiterentwicklung von Mobile Enterprise und die Fusion mit klassischen Workplace-Themen. Mit ihm soll eine IT-Arbeitsumgebung ermöglicht werden, die einerseits die mobilen und stationären Anforderungen der Mitarbeiter erfüllt; andererseits sollen neue Arbeitsumgebungen mit IT-Lösungen ausgestattet werden, um die Grundlage für ein digitales Unternehmen zu legen. Dabei spielt das mobile und digitale Geschäft mit Kunden immer häufiger in diese Disziplin, die zunehmend interdisziplinäre Eigenschaften aufweist.
Der Client ist ein IT-Bereich, der in den letzten 10 bis 15 Jahren immer wieder massivsten Änderungen - sowohl technologischer als auch organisatorischer Art - unterworfen war. Insbesondere die Art und Weise, wie Wissensarbeiter arbeiten wollen, hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Work-Life-Balance spielt hier eine ebenso große Rolle wie die Möglichkeit, in flachen, interdisziplinären Hierarchien zu arbeiten, Home-Office-Regelungen zu nutzen und trotzdem produktiv arbeiten zu können.
Informationen und Systeme müssen heute zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar sein und vor allem den User in den Mittelpunkt stellen. Dies fordert Unternehmen zum einen hinsichtlich der Client-Management-Strategie (Toolauswahl, Information Management etc.), aber vor allem in der individuellen Bereitstellung des digitalen Arbeitsplatzes, das nun auch Lagerarbeitsplätze oder Gabelstapler sowie tendenziell auch Dienstwagen beinhaltet.
Darüber hinaus führen moderne Arbeitsstile - wie von Google und vielen Kreativagenturen vorgelebten Ruhezonen - flexibel nutzbare Einzelarbeitsplätze, Besprechungsecken für ungezwungene Abstimmungen und Arbeitsräume für Meetings ebenso wie IT-basierte Kommunikationslösungen für Telefon-/Videokonferenzen, Chats und Collaboration-Lösungen in das Gesamtkonzept Digital Workspace einbeziehen zu müssen.