Cloud-Storage, Open Source-Storage, Automatisierung
Trend 3: Cloud-Storage professionalisiert sich
Laut IDC (Studie „Digital Universe“) werden bis 2020 etwa 40 Prozent aller erzeugten Daten im Lauf ihrer Existenz irgendwie mit der Cloud in Berührung kommen, 15 Prozent sollen sogar ganz dort gehalten werden. Gleichzeitig häufen sich, zumindest in Europa, Sicherheitsbedenken, wenn die Daten „irgendwo“ in der Cloud landen – zum Beispiel außerhalb der deutschen Landesgrenzen oder gar des europäischen Rechtsgebietes. Die Folge: Es entstehen immer mehr an den hiesigen Bedarf angepasste, gut gesicherte und für professionelle oder gar kritische Daten geeignete Cloud-Storage-Geschäftsmodelle. Zwei Beispiele machten in diesem Kontext von sich reden: IDGuard, eine Entwicklung des Startups Uniscon und das neue Cloud-Storage-Angebot Hornetdrive von Antispameurope. Bei solchen und ähnlichen Offerten werden Daten von Ende zu Ende verschlüsselt ausschließlich auf deutschem Boden gehalten; der Provider hat weder auf Daten noch auf die Schlüssel Zugriff. Einziger Nachteil: Verliert der Kunde den Schlüssel, sind die Daten weg.
- Die Top 10 der Online-Speicher
Cloud Computing ist weiter auf dem Vormarsch. In diesem Zusammenhang nimmt auch die Nachfrage nach professionell genutzten Lösungen für Online-Speicher zu. Hier lesen Sie mehr über die wichtigsten Cloud-Services für Online-Storage, Backup und interaktive Nutzung im Business-Bereich. - Livedrive Business von Livedrive
Bereits seit 2008 bietet Livedrive einen Online-Speicher für Privatkunden an, der durch solide Funktionen und großzügigen Speicherplatz bei günstigem Preis überzeugt. 2011 ist Livedrive mit seinem Produkt für Unternehmenskunden gestartet und liefert auch hier ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis sowie umfangreichen Speicherplatz mit mindestens 2000 GB. Alle Daten werden im eigenen Rechenzentren in London gehostet, wo sich auch der Firmensitz von Livedrive befindet. - Folio Cloud von Fabasoft
Fabasoft bietet mit seinem Produkt Folio Cloud eine umfassende Online-Speicherlösung für den Einsatz in Unternehmen. Besonders herausstechend sind der sehr hohe Sicherheitsstandard sowie die Funktionen, um Dokumente zu managen. Folio Cloud ist mehr als nur ein reiner Online-Speicher. Mit den entsprechenden Add-ons versehen, kann das Produkt als umfassendes, revisionssicheres Dokumenten-Management-Tool eingesetzt werden. - SafeSync Business von Trend Micro
Das Produkt SafeSync ist aus der Übernahme von Humyo durch Trend Micro hervorgegangen, dem damaligen Marktführer für Online-Speicher in Deutschland. Trend Micro ist mit seiner jahrelangen Erfahrung eines der führenden Unternehmen im Bereich der Internet-Sicherheit, sowohl für Privat- als auch für Unternehmenskunden. In 2012 wurde ein Rechenzentrum für SafeSync in Deutschland nach SAS-70-Typ-2-Standard eingerichtet, um den Ausbau des Produkts in Deutschland weiter zu fokussieren. Sämtliche Daten werden mit einer 256-Bit-AES-Verschlüsselung übertragen und auf den Servern selbst mit einer 128-Bit-Verschlüsselung gesichert. - SugarSync Business von SugarSync
2008 an den Start gegangen, ist SugarSync einer der aktivsten Verfolger des Marktführers Dropbox. Das Produkt für Unternehmenskunden wurde 2011 auf den Markt gebracht. Die Benutzeroberfläche sowie Teile der Web-Seite sind auf Deutsch übersetzt, Kundenservice wird jedoch nur in englischer Sprache angeboten. Besonders hervorzuheben sind die sehr gute Nutzerführung sowie die umfangreichen Funktionen des Produkts. - DriveOnWeb von abilis IT-Services & Consulting
Bereits in 2003 ist die abilis GmbH mit ihrem Online-Speicher "DriveOnWeb" gestartet. Der Fokus von DriveOnWeb liegt auf dem Einsatz im Unternehmensumfeld. Als mittelständischer, deutscher Anbieter kann das Unternehmen mit hohen Datenschutzstandards sowie einem persönlichen Kundenservice gegenüber der internationalen Konkurrenz punkten. Auch bei abilis werden die Daten mit einer 256-Bit-SSL-Verschlüsselung übertragen. - Box Business von Box
Box ist einer der Marktführer für Online-Speicher im Unternehmenseinsatz und hat eine sehr ausgereifte sowie funktionale Lösung. In Deutschland vertreibt Box seine Cloud seit Kurzem auch in Kooperation mit der Deutschen Telekom. Windows- und Mac-Nutzer können den Online-Speicher über eine Client-Software direkt in den Computer einbinden und beliebige Verzeichnisse synchronisieren. Die Datenübertragung erfolgt über eine mit SSL verschlüsselte Verbindung, auf den Box-Servern werden Dateien 256-Bit AES verschlüsselt abgelegt. - HiDrive Pro von Strato
Seit 2011 gibt es HiDrive Pro, ein spezielles Angebot für den Einsatz in Unternehmen. Strato sichert alle Daten in seinen eigenen, deutschen Rechenzentren und stellt Datensicherheit sowie -schutz in den Vordergrund seines Angebots. Praktisch für große Datenmengen ist der optionale Send-in-Service für DVDs und Festplatten, mit dem alle Daten direkt im Strato-Rechenzentrum in die Cloud geladen werden; bei großen Datenmengen ein sehr sinnvoller Service. Aber auch bei der Online-Übertragung der Informationen sind diese dank der SSL-256-Bit-Verschlüsselung sicher. - Wuala Business von Wuala
Mitentwickelt von der Eidgenössischen Technische Hochschule (ETH) in Zürich ist Wuala 2011 mit seinem Angebot für Geschäftskunden gestartet, bereits seit 2008 können Privatpersonen den Cloud-Service nutzen. Seit 2009 gehört Wuala zu LaCie, einem französisch-amerikanischen Hersteller von Speicherlösungen. Bei dem Angebot ist hervorzuheben, dass Daten zunächst lokal auf dem Computer verschlüsselt werden, bevor diese über eine ebenfalls verschlüsselte Verbindung übertragen werden. Rechenzentren betreibt Wuala in Deutschland, Österreich und in Frankreich. - Dropbox Teams von Dropbox
Mit mehr als 100 Millionen Nutzern ist Dropbox der weltweite Marktführer bei Online-Speichern. Privatkunden können seit 2008 Daten in der Dropbox speichern. Das Produkt für Unternehmenskunden mit dem Namen "Teams" wurde 2011 gestartet. Einen Teil seines Erfolgs verdankt Dropbox sicherlich der einfachen Installation und Bedienung. - Cloud-Safe von Cloud-Safe
Cloud-Safe ist ein unabhängiger, deutscher Anbieter eines Online-Speichers, dessen Lösung speziell auf die Bedürfnisse eines sicheren Dokumentenaustausches ausgelegt ist. Der gesamte Dateiaustausch wird innerhalb sogenannter Safes organisiert, dabei stellt jeder Safe eine in sich geschlossene Einheit mit individuellen Zugriffsrechten dar.
Trend 4: Storage goes Open Source
Die Zeiten proprietärer Storage-Lösungen könnten allmählich zu Ende gehen, denn die Open-Source-Community entdeckt die Storage-Welt. Das gilt für Hardware und Software gleichermaßen. Motor sind wieder einmal Cloud Computing und Social Media, denn die Betreiber der riesigen dafür genutzten Rechenzentren haben genug von dicken Rechnungen. Beispielsweise gab die Western-Digital-Tochter HGST kürzlich bekannt, man werde sich an dem von Facebook initiierten Open Compute Project beteiligen. Auch EMC ist inzwischen mit dabei, um den Zug in die Zukunft nicht zu verpassen. Eine vollständige Mitgliederliste veröffentlicht das Projekt leider nicht. In vielen Storage-Software-Bereichen gibt es inzwischen Open-Ansätze, beispielsweise das Filesystem SDFS (Scalable Deduplicated File System) für Deduplizierungsumgebungen, ein Produkt von Open Dedupe. Dem Speichermanagement widmet sich das Projekt OpenAttic; weitere Open-Ansätze gibt es im Bereich Netzwerk-Backup oder beim Aufbau von NAS-Systemen. Auf der Storage Networking World 2012 präsentierte sich das Startup Inktank mit einer hochskalierbaren Grid-Storage-Lösung, die auf der Open-Source-Software Ceph und Standard-Speicherhardware (Festplatten oder SSDs) aufbaut. Inktank lebt, wie im Open-Source-Bereich üblich, von Support, Wartung und Schulungen und erfreut sich angeblich reger Nachfrage.
Trend 5: Automatisierung und Beschleunigung erleichtern das Storage Management
Immer mehr soll beim Management von Storage-Systemen selbsttätig erfolgen. Was auch immer automatisch ablaufen kann, wird automatisiert und flexibilisiert. Storage-Hypervisor wie die von Datacore sind nur ein Beispiel. So wurde im Januar von Dot Hill ein zum Patent angemeldetes Verfahren zum automatisierten Echtzeit-Tiering von Daten in mehrschichtigen Speicherarchitekturen (RealStor-Technologie) angekündigt, das der Hersteller derzeit mit den Systemen der AssuredSAN Pro 5000 Serie anbietet. Das Verfahren verschiebt Daten gleichmäßig auf mehrere Festplatten derselben Ebene, wenn das sinnvoll ist. Ein weiteres Beispiel sind Selbstheilungsfunktionen, wie sie beispielsweise Fusion-io in seine schon erwähnten Flash-Module integriert. Overland Storage bringt eine Rapid-Rebuild-Funktion für geclusterte Storage-Umgebungen, die nur die beschriebenen Sektoren gestörter Festplatten erneuert, was viel Zeit sparen kann.
In dieselbe Kategorie gehören auch Software-definierte Storage-, Netzwerk- und RZ-Architekturen. Sie verlagern die Konfigurationsmaßnahmen so weit als möglich auf eine softwaregesteuerte Kontrollebene. Damit lassen sich beispielsweise kritische Transporte von Speicherdaten anforderungsgemäß so gestalten, dass an Daten geknüpfte Betriebsabläufe nicht mehr verzögert werden. Dass VMware den SDN (Software-defined Networking)-Spezialisten Nicira und Networking-Hersteller Brocade den SDN-Anbieter Vyatta gekauft haben, ist nur ein Beleg für die Bedeutung solcher Technologien.