Mittelstand setzt verstärkt auf Digitalisierung

Deutschland – Digitaler als gedacht?

12.12.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Einer Umfrage zufolge verändern derzeit fast drei Viertel der KMUs in Deutschland ihr Geschäft durch verstärkte Digitalisierung.
Etwa ein Drittel der Entscheidungsträger gibt zwischen zehn und 19 Prozent des Gesamtbudgets für Digitalisierungsinitiativen aus.
Etwa ein Drittel der Entscheidungsträger gibt zwischen zehn und 19 Prozent des Gesamtbudgets für Digitalisierungsinitiativen aus.
Foto: Nuttapong punna - shutterstock.com

Kommt das Thema Digitalisierung zur Sprache, so werden für Deutschland meist schlechte Noten verteilt. Zum Teil wohl zu Unrecht. Das legt zumindest eine GWI-Umfrage im Auftrag des Ausgabenmanagement-Anbieters Pleo unter mehr als 500 Führungskräften in Deutschland nahe. Im Rahmen der Umfrage wurden im November 2023 Entscheider zur Digitalisierung am Arbeitsplatz befragt.

Mehr Effizienz durch Digitalisierung

Demnach verändern fast drei Viertel der KMUs derzeit ihr Geschäft durch verstärkte Digitalisierung. Dabei sind die Unternehmen vor allem daran interessiert, mit Hilfe der Digitalisierung Effizienzgewinne zu erzielen und den Umsatz zu steigern. Das gaben zumindest 61 Prozent, beziehungsweise 51 Prozent der Befragten zu Protokoll.

Hoher Stellenwert

Generell räumen die meisten Top-Entscheider der Digitalisierung einen hohen Stellenwert ein: 64 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass Unternehmen, die die Digitalisierung nicht vorantreiben, langfristig scheitern werden. Und für 62 Prozent ist die Digitalisierung entscheidend für das zukünftige Wachstum des Unternehmens.

Bis zu 19 Prozent des Budgets

Insgesamt haben sich 72 Prozent der KMUs mit dem Thema digitale Transformation auseinandergesetzt. Dabei gibt etwa ein Drittel der leitenden Entscheidungsträger zwischen zehn und 19 Prozent des Gesamtbudgets für entsprechende Initiativen aus - trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds.

Damit ist Deutschland laut Pleo weiter als andere europäische Länder, wo ähnliche Untersuchungen stattfanden. In Frankreich sind es nur 60 Prozent, in Schweden 62 Prozent und in Großbritannien immerhin 68 Prozent, die sich mit der digitalen Transformation auseinandergesetzt haben. Von den anderen befragten Ländern rangiert Deutschland nach Spanien an zweiter Stelle, wenn es darum geht, ob das Unternehmen in irgendeiner Form eine digitale Transformation durchführt. Fast 60 Prozent der Entscheider in Deutschland sehen dabei ihre digitale Transformation als positive Geschäftsentwicklung. Ebenso viele glauben, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Datensicherheit als Herausforderung

Auf dem Weg nennen 45 Prozent der leitenden Entscheider das Thema Datensicherheit als Herausforderung. Mit deutlichem Abstand werden Datensilos (27 Prozent) und die Suche nach dem richtigen Partner (25 Prozent) als Problem genannt.