Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

Umfrage zu Risk Management

Deutsche Unternehmen zeigen sich wenig krisensicher

01.12.2022
Mehr als ein Viertel der Unternehmen ist von Lieferketten- und Technikproblemen betroffen. Doch systematisches Risikomanagement beitreiben nur wenige.
Nur knapp ein Drittel der Unternehmen, das Risk Management betreibt, erstellt überhaupt Prognosen auf Basis der erfassten Daten.
Nur knapp ein Drittel der Unternehmen, das Risk Management betreibt, erstellt überhaupt Prognosen auf Basis der erfassten Daten.
Foto: fizkes - shutterstock.com

Corona-bedingte Ausfälle, Krieg, Energiepreisschock, Inflation - das Geschäftsklima weltweit verschlechtert sich zusehends. Rezessionen und Krisen gab es in den letzten dreißig Jahren öfter, doch diese hier ist nicht nur in ihrer Größenordnung anders. Auch ihre Charakteristik unterscheidet sich von der anderer Krisen, indem sie Unternehmen auf sehr vielen verschiedenen Ebenen trifft und komplexe Kettenreaktionen auslöst.

Die Kombination aus pandemiebedingten Rohstoffengpässen und steigenden Energiepreisen beispielsweise erschwert die Produktionsmöglichkeiten der Zulieferer wichtiger Komponenten für die Automobilindustrie. Und an letzterer ist bekanntlich das Wohl vieler anderer Branchen verknüpft. Wenn es etwas gibt, das die jetzige Situation wirklich kennzeichnet, dann ist es ihre Unberechenbarkeit.

Eine Umfrage von YouGov im Auftrag von ServiceNow wollte ermitteln, welchen Risiken die deutsche Industrie ausgesetzt ist und wie sie im Sinne eines Risikomanagements mit ihnen umgeht. Es stellte sich dabei heraus, dass Lieferkettenprobleme den größten negativen Einfluss auf das Geschäft deutscher Unternehmen haben. Etwa 27 der Unternehmen sind laut Umfrage davon betroffen, während 26 Prozent über Energieversorgungsengpässe und Software- beziehungsweise Technikprobleme klagen.

Studie: Risikomanagement bei Finanzdienstleistern

Effizientes und wirkungsvolles Risikomanagement setzt die Zusammenarbeit aller Stakeholder des Unternehmens voraus – ein komplexer, langwieriger Prozess. Wie gut Finanzdienstleister aus der DACH-Region dabei sind, erfahren Sie in dieser Studie.

Zur Studie

Ungenutztes Potenzial

"Unternehmen stehen heutzutage vor zahlreichen Herausforderungen und drohenden Gefahren, die Einfluss auf das Geschäft nehmen können," sagt Ulrich Flamm, Director Enterprise Sales und Risk-Management-Experte bei ServiceNow. Es sei wichtig, nicht nur Risiken wie eine anfällige Produktion zu erkennen, sondern proaktiv Maßnahmen zu ergreifen und sich entsprechend abzusichern.

Niederschmetternd ist in diesem Kontext allerdings, dass mehr als ein Viertel (27 Prozent) der befragten Führungskräfte angaben, ihr Unternehmen sei nicht gut oder sogar überhaupt nicht auf einen akut eintretenden Krisenfall vorbereitet. Lediglich 51 Prozent konnten bejahen, dass sie systematisch Risiken erfassen und bewerten, und nur knapp ein Drittel der Unternehmen setzt auf digitale Risk-Management-Lösungen, um strategisch und operativ auf Risiken reagieren zu können. "Welche Chancen ein effektives Risk Management bietet, wird hierzulande leider noch nicht mal ansatzweise erkannt", sagt Ulrich Flamm.

Dieses Potenzial, das eigene Unternehmen besser auf potenzielle Krisen vorzubereiten, bleibt in den von ServiceNow und YouGov befragten Firmen weitgehend unangetastet. Nur knapp ein Drittel der Unternehmen, das Risk Management betreibt, erstellt überhaupt Prognosen auf Basis der erfassten Daten. Etwa genauso viele Unternehmen setzen digitale Tools ein, um strategisch und operativ auf Risiken zu reagieren. Weitere 30 Prozent greifen dafür auf bereits vorhandene Software zurück.

Das in vielen Unternehmen verbreitete Silodenken führt dazu, dass Risk Management nur bereichsspezifisch betrieben wird.
Das in vielen Unternehmen verbreitete Silodenken führt dazu, dass Risk Management nur bereichsspezifisch betrieben wird.
Foto: ServiceNow

Dedizierte Risk-Management-Tools kommen wenig zum Einsatz

"Unsere Studienergebnisse zeigen, dass viele Organisationen in dieser Hinsicht noch nicht optimal aufgestellt sind", stellt Robert Rosellen, Area Vice President Germany & Austria bei ServiceNow fest. Das sei ein gravierendes Ergebnis in Hinblick auf die krisengeplagte Welt, in der sich Unternehmen heute behaupten müssen. "Dabei sind die digitalen Tools bereits vorhanden. Mit einem zentralen und digitalen Risk-Management-System, das auf Prognosen und Automatisierung setzt, könnten deutsche Unternehmen die heutigen Herausforderungen erfolgreich meistern und krisenresistent in die Zukunft blicken." Dedizierte Risk-Management-Tools kommen allerdings laut Umfrage bei weniger als einem Drittel der befragten Unternehmen zum Einsatz.

ServiceNow ist aufgrund des integrativen Charakters seiner Now Platform dazu übergegangen, Risk Management als ganzheitliche, unternehmensweite Disziplin zu betrachten - aus gutem Grund. Das in vielen Unternehmen verbreitete Silodenken führt dazu, dass Risk Management nur bereichsspezifisch betrieben wird. Genutzt wird lediglich die in den ERP- oder Supply Chain Management-Systemen integrierte Lösung. Der Blick auf die jeweilige Bereichsnische verbirgt jedoch oft unternehmensübergreifende Risiken und ist deshalb nur bedingt aussagefähig.

Der Nutzen ganzheitlicher Lösungen ist erwiesen

Den Nutzen einer einheitlichen Lösung für alle Abteilungen erkennen aber momentan gerade einmal 14 Prozent der befragten Unternehmen. Etwa 28 Prozent der befragten Unternehmen, die Risk Management betreiben, setzen hingegen derzeit auf mehrere unterschiedliche Tools innerhalb ihres Unternehmens. Dabei sind die wirtschaftlichen Vorteile einer integrierten Lösung inzwischen erwiesen.

Eine Untersuchung von Unternehmen, die die Governance-, Risiko- und Compliance-Lösung von ServiceNow eingeführt haben, ergab, dass sich die durchschnittliche Arbeitsbelastung der für die Einhaltung der Vorschriften zuständigen Mitarbeitenden um 70 Prozent verringert hatte. Die Effizienzsteigerungen führten zu Einsparungen in Höhe von 3,1 Mio. US-Dollar über drei Jahre. Und die Vorteile der besseren Früherkennung von Risiken sind bei diesen Zahlen noch nicht einmal mit eingerechnet.

"Die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken für den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens, um operative, rechtliche und prozessuale Risiken zu identifizieren und durch vorbeugende Maßnahmen zu vermindern, ist ein umfangreiches Unterfangen", sagt Ulrich Flamm. Gerade deshalb sei es besonders erstaunlich, dass es häufig noch manuell und dezentralisiert durchgeführt wird. "Denn eine digitale Herangehensweise bietet einen entscheidenden Vorteil: Sie erlaubt Unternehmen, Prognosen zu erstellen und potenzielle Schwachstellen deutlich eher zu erkennen."

Was es mit dem Integrated Risk Management auf sich hat und wie Unternehmen davon profitieren können, erfahren Sie hier.