Nach vielen Jahren hat sich wieder ein deutscher Supercomputer unter den Top Ten der leistungsstärksten Rechner der Welt platziert. Im aktuellen Top-500-Ranking schaffte es der von Atos/Bull gebaute "Juwels Booster" am Jülich Supercomputing Centre auf Platz sieben. Das System rechnet mit Epyc 7002 "Rome"-Prozessoren von AMD sowie Grafikbeschleunigern von Nvidia (A100) und kommt auf eine Rechenleistung von 44,1 Peta-Flops (Flops – Floating Point Operations per Second) – das sind 44,1 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde.
Top-500-Ranking: Deutschland ist Europameister
Die Rangliste der schnellsten Supercomputer der Welt führt weiterhin "Fugaku" am japanischen Forschungsinstitut Rikagaku Kenkyujo (Riken) in Kobe an. Der Rechner hatte die Pole Position bereits im Sommer 2020 übernommen und für Aufsehen gesorgt, weil damit erstmals ein Rechner mit ARM-Prozessoren das Ranking anführte.
Fugaku arbeitet mit "A64FX"-SoCs (System on a Chip), die Fujitsu auf Grundlage der Entwicklungen des britischen Chipdesigners gebaut hat. Das System kommt zudem ohne Beschleunigerkarten der Grafikspezialisten AMD und Nvidia aus, die in vielen anderen Systemen den CPUs unter die Arme greifen. Die Zahl der Rechenkerne wurde von knapp 7,3 auf über 7,6 Millionen erhöht. So kommt Fugaku auf eine Rechenleistung von etwa 442 PFlops – zehnmal so viel wie der Juwels Booster in Jülich. Auf Platz zwei liegt der IBM-Rechner "Summit" am Oak Ridge National Laboratory (ORNL) mit fast 149 PFlops, gefolgt von "Sierra" am Lawrence Livermore national Laboratory mit knapp 95 PFlops.
Deutschland liegt gut im Rennen. Insgesamt 19 Systeme mit einer Gesamtleistung von 140 PFlops in der Top-500-Liste bedeuten den Spitzenplatz in Europa vor Frankreich (18 – 90 PFlops) und Italien (sechs – 78,5 PFlops). Die meisten Supercomputer stehen in China (212). Es folgen die USA (113) und Japan (34). Im Leistungsranking führt aber Amerika (669 PFlops) vor China (594 PFlops).