Seit dem 1. Juli gibt es in Deutschland keine Home-Office-Pflicht mehr. Doch an der Situation in den deutschen Büros hat dies wenig geändert. Sie stehen fast wie zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie weiterhin leer. Schließlich arbeitet nur ein Fünftel wieder ganz oder meist im Büro. Und das dürfte auch weiterhin so bleiben: Lediglich für 6,5 Prozent gilt wieder eine strikte Präsenzpflicht am Arbeitsplatz, wie eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag von Cisco unter 1.000 Arbeitnehmern in Deutschland ergab.
Für weitere 13,7 Prozent ist Home-Office nur noch in Ausnahmefällen möglich. Ein Viertel (24,7 Prozent) arbeitet einige Tage pro Woche im Büro, den Rest im Home-Office. Ein Drittel (33,4 Prozent) hat dafür immer noch die vollständige Entscheidungsfreiheit über den Arbeitsort.
Kein Home-Office? Dann Kündigung!
Dabei sind die Arbeitgeber gut beraten, in Zeiten des Mangels an qualifizierten und bezahlbaren Mitarbeitern einen möglichst wenig restriktiven Kurs in Sachen Home-Office zu fahren. Wird die Home-Office-Option gestrichen, dann können sich zwei Drittel der Befragten vorstellen, zu kündigen. Zu diesem Ergebnis kommt der erstmals veröffentlichte Global Cisco Hybrid Work Index.
Der anhaltende Trend zum Home-Office hat direkte Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. So finden nach wie vor fast die Hälfte (45,5 Prozent) aller Meetings online über Plattformen wie Webex, Microsoft Teams oder Zoom statt. Lediglich bei rund 15 Prozent der von Civey befragten Arbeitnehmern dominieren persönliche Treffen wieder. Für fast 23 Prozent der Mitarbeiter sind mittlerweile hybride Meetings das neue Normal.
Hybride Meeting-Kultur kommt nicht an
Allerdings stößt diese hybride Meeting-Kultur nicht bei allen Beschäftigten auf Gegenliebe. So fühlt sich lediglich die Hälfte (rund 51 Prozent) als gleichberechtigte Teilnehmer, wenn sie per Video an einer hybriden Besprechung teilnehmen. Ein Drittel (knapp 34 Prozent) fühlt sich sogar benachteiligt, wenn sie remote an einem Meeting teilnehmen.
Die Gründe, warum hybride Meetings bei den Mitarbeitern nicht so gut ankommen, sind mannigfach: So glauben rund 49 Prozent der remoten Teilnehmer, dass sie seltener aktiv einbezogen werden als die Diskutanten vor Ort. Zudem gibt es technische Herausforderungen. Knapp 41 Prozent geben an, dass sie den Sprechenden und Inhalten (rund 32 Prozent) schlechter folgen könnten. Eine unzureichende Bild- und Tonqualität sieht ein gutes Drittel als Manko in hybriden Konferenzen.
Allerdings besteht Hoffnung in Sachen hybriden Meetings, denn fast 46 Prozent vertrauen auf moderne Technik und glauben, dass eine bessere technische Ausstattung für alle zu einer gleichwertig guten Gestaltung hybrider Meetings beitragen würde. Und last but not least: Immerhin ein Fünftel erkennt keine Hürden für hybride Besprechungen.