Die moderne Arbeit hat laut Slack einen neuen Wendepunkt erreicht. Während viele Beschäftigte mit wirtschaftlicher Ungewissheit und strengeren betrieblichen Auflagen konfrontiert seien, nähmen gleichzeitig neue Technologien wie generative KI, Zugang zu Automatisierungen mit nur wenig oder gar keinem Programmieraufwand und den Aufschwung von Produktivitätsplattformen an Fahrt auf.
Um aufzuzeigen, welche Faktoren die Mitarbeiterproduktivität beeinflussen und wie sie gefördert werden kann, hat die Salesforce-Tochter eine weltweite Befragung unter mehr als 18.000 Büroarbeitenden, davon mehr als 2.000 in Deutschland, durchgeführt. Wie der "Slack State of Work Report 2023" darlegt, sehen sich Beschäftigte in Deutschland mit zahlreichen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen konfrontiert, die ihre Produktivität bremsen.
So geben deutsche Arbeitnehmer an, dass sie knapp ein Drittel ihrer Arbeitszeit (29 Prozent) mit Aufgaben verbringen, die nicht direkt auf ihre Ziele einzahlen, sondern nur erledigt werden, um produktiv zu wirken. Zudem haben 35 Prozent Schwierigkeiten, ihre Motivation bei der Arbeit aufrechtzuerhalten, sich zu konzentrieren (30 Prozent) oder sich mit ihren Kollegen abzustimmen (27 Prozent).
Besonders schlecht kommen in der Umfrage E-Mails und Meetings weg: Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmenden (37 Prozent) gab an, dass sie zu viel Zeit in Besprechungen verbringen. 37 Prozent der Besprechungen könnten laut Befragten sogar ohne negative Folgen abgeschafft werden.
Mehrheitlich Digitalisierungs-Nachzügler
Während der Einsatz von KI und Automatisierung bei dem einen oder andere Punkt Abhilfe oder zumindest Linderung verschaffen könnte, sieht die Realität in den Unternehmen laut Umfrage noch ganz anders aus: 58 Prozent der Befragten geben in der Slack-Studie an, dass ihr Unternehmen zu den Nachzüglern in der Digitalisierung gehört. Bei lediglich der Hälfte aller Befragten werden überhaupt schon Automatisierungen entwickelt, um Arbeitsabläufe einfacher oder effizienter zu gestalten. Auch KI-Tools wie ChatGPT kommen bisher bei nur 29 Prozent der Befragten zum Einsatz.
Das Groteske: 79 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmen der Aussage zu, dass Automatisierung einen positiven Einfluss auf die Produktivität habe. So rechnet die Hälfte der Befragten damit, durch automatisierte Prozesse zwischen zwei bis vier Stunden pro Woche einsparen zu können. Insgesamt wurden als die größten Vorteile der fortschreitenden Automatisierung die optimierte Nutzung von Zeit und Ressourcen (59 Prozent), ein besserer Fokus auf wichtige Dinge (49 Prozent), eine gesteigerte Work-Life-Balance (33 Prozent), sowie ein höheres Engagement (27 Prozent) genannt.
Mentales Wohlbefinden im Job steigert die Produktivität
Weiter zeigen die Umfrageergebnisse, dass mentales Wohlbefinden und Zufriedenheit im Job wichtige Faktoren für die Produktivität sind. 82 Prozent geben an, dass es ihre Produktivität steigert, wenn sie sich in ihrem Unternehmen wohlfühlen. Jedoch empfinden 39 Prozent der Arbeitnehmenden Druck, ihren Kollegen und Vorgesetzten zu zeigen, dass sie bei der Arbeit produktiv sind. So gibt jeder Zweite an, im Büro darauf zu achten, ob die Kollegen auch tatsächlich arbeiten. Darüber hinaus fühlen sich 41 Prozent der Befragten unter Druck gesetzt, schnell auf Nachrichten antworten zu müssen, auch wenn diese nach Ende ihrer Arbeitszeit eingehen.
Unter den Führungskräften fühlen sich 41 Prozent von ihrer Unternehmensleitung unter Druck gesetzt, die Produktivität ihrer Teams zu verbessern. 35 Prozent der Führungskräfte geben an, dass die Motivation ihres Projektteams die größte Herausforderung für ihre Produktivität ist.
"Unternehmen müssen heutzutage einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Führungskräfte stehen daher in der Verantwortung, das volle Potenzial ihrer Angestellten auszuschöpfen und die Produktivität ihrer Teams mit der passenden Arbeitsumgebung und den passenden Tools zu maximieren", kommentiert Tim Schwietal, Regional Vice President bei Slack, die Ergebnisse der Studie.