VMware vSphere-Umgebungen lassen sich auf drei Arten administrieren, nämlich per vSphere Web Client, mit dem C#-Windows-Client sowie per Kommandozeile (PowerCLI, RemoteCLI, beziehungsweise direkt am der Host.-Shell oder via SSH). Außerdem lässt sich vSphere per vSphere-API steuern. Nichts anderem machen letztendlich die genannten grafischen Clients.
Hat man keinen zentralen vCenter-Server, muss man auf den Web Client verzichten, weil dieser ein vom vCenter bereit gestellter Service ist. Es dürfte aber in der Praxis nur wenige Nutzer geben, die nur einen einzigen ESXi-Host ohne vCenter betreiben. Dies ist zwar bei ganz kleinen Setups und schmalem Budget theoretisch möglich, allerdings verzichtet man dann auf nahezu alle erweiterten Features, die die Server-Virtualisierung beziehungsweise Server-Konsolidierung für Unternehmen überhaupt erst interessant machen. Dazu zählten Funktionen wie Live-Migration (bei VMware "vMotion" genannt) oder Hochverfügbarkeit und Distributed Ressource Scheduling, die allesamt mindestens einen zweiten ESXi-Host (oder mehr) im Cluster voraussetzen.
Oder anders ausgedrückt: wenn das Budget zur Anschaffung eines vCenter Servers ein Problem darstellt, sollte man den Einsatz der Essentials Versionen (mit funktionslimitierten vCenter) erwägen.
Der vCenter Web Client
Hat man einen vCenter Server, hat man auch zwangsläufig den Web Client; trotzdem kann auf den herkömmlichen/traditionellen, in C# geschriebenen vSphere-Client unter Umständen nicht ganz verzichtet werden. Er stellt zum Einem die offiziell einzige Möglichkeit dar, einen einzelnen ESXi-Host direkt per grafischer Oberfläche zu verwalten, sieht man mal vom Host-Client, einem unsupporteten Fling ab. Hierbei handelt es sich um eine HTML5-basierte Web-Anwendung zur Administration eines einzelnen ESXI-Hosts, die man relativ einfach nachinstallieren kann.
Außerdem ist er der vSphere Client z. B. für den Einsatz des Update Manager unerlässlich. Da VMware zudem die Weiterentwicklung dieses nur unter Windows installierbaren Clients mit der Virtual Machine Version 8 (also mit vSphere 5.0) eingefroren hat, fehlen ihm alle seitdem hinzu gekommenen Funktionen.
Zwar ist der vSphere-Client die einzige Möglichkeit zum Verwalten einzelner ESXi-Hosts, nichsdestotrotz spricht natürlich nichts dagegen, sich mit ihm gegen einen vCenter Server zu verbinden. Die weitaus meisten vSphere-Admins ziehen diese Art der Verwaltung dem Einsatz des Web Clients vor, weil der wiederum andere Nachteile ausweist, die aber zum Teil mit der neuen Version 6 beseitigt wurden. VMware ist der Umstand, dass der native Windows-Client auf Grund der Schwächen des Web-Clients von vielen Admins noch immer bevorzugt wird, durchaus bewusst und hat daher bei der neuen Version 6.0 des vSphere-Clients entgegen den ursprünglichen Plänen doch noch einmal nachgebessert. So wurde er so weit überarbeitet, dass er jetzt VMs auf Basis der aktuellen virtuellen Hardware-Version 11 erstellen und verwalten kann. Allerdings bleibt er dabei auf Funktionen beschränkt, die VMware vor vSphere 5.5 eingeführt hat.