Aufgrund des geringen Kaufpreises der Geräte hat Android zumindest in den Diskussionen einen starken Fuß in der Tür. Diese Diskussion ist immer gerne geführt aber inhaltlich nicht vollständig betrachtet. Die geringeren Anschaffungskosten, welche im übrigen netto, abzüglich Rabatt über drei Jahre abgeschrieben werden, reichen für eine TCO-Betrachtung nicht aus. Auch Themen wie RollOut, Betrieb, Schulung, Support, Verlässlichkeit oder Zusatzleistungen müssen Bedarfs- und Anforderungsgerecht einfließen. Die Kosten zur Absicherung sind ebenfalls zu beachten (Vorsorgekosten und Kosten für den Ernstfall).
Der hohe Marktanteil im Consumerumfeld, vor allem auch mit stellenweise alten Release-Ständen machen Android interessant für viele Cyberkriminelle und vor kurzem wurden mehrere gefährliche Fehler in Androids Sicherheitsvorkehrungen entdeckt.Die Stagefright Lücke erlaubt es Angreifern beispielsweise den Zugriff auf ein Android-Gerät mit einer einzigen bösartigen Multimedia Messaging Service (MMS)-Nachricht zu erhalten. Diese Lücke betrifft dabei 95 Prozent der Geräte - angefangen bei Android 2.2 bis 5.1.
50 Prozent aller Android-Geräte schickt der Angreifer mit einer präparieren Mediendatei nicht nur in ein Dauer-Crash-Verhalten, sondern kann auch einen Overflow erzeugen und einen Code einschleusen, der dann mit den Rechten des Mediaserver-Prozesses ausgeführt wird.
Ein Ende derartiger Meldungen ist nicht in Sicht.
Diese stetig empfundene Zunahme von Malware und die seit längerem bestehenden Sicherheitsbedenken lassen nicht nur Anwender sondern auch Unternehmen die Situation kritisch bewerten.
Nun verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Jede Plattform hat Schwachstellen. Es ist unmöglich, sie alle zu beseitigen, bevor die Software in der Wildnis verfügbar ist. Die Kunst liegt jedoch darin Angreifer durch eine hohe aufeinander abgestimmte Sicherheit zu entmutigen und auf erkannte Probleme schnell zu reagieren. Es ist also eine Frage der Architektur und Plattformprinzipien.
Es gab und gibt immer wieder auch für andere Systeme Sicherheitslücken. So haben iOS, Windows Mobile und sogar BlackBerry ebenfalls "Löcher". Aber Maleware trifft im Vergleich viel geringer auf die Anwender direk. Viele schädliche Apps verlassen nie ihre Laborumgebung. In freier Wildbahn sind diese oft nicht direkt zugänglich. Unter iOS finden diese beispielsweise ihren Weg meist nur über Cydia, auf die jailbroken Geräte der Anwender. Das Problem hier ist jedoch nicht die Maleware selbst, sondern der ursprünglich vom Anwender aktiv selbstständig durchgeführte Jailbreak.
- Fünf Anzeichen für eine Malware-Infektion
Insbesondere mobile Endgeräte mit Android-Betriebssystem sind von Schadsoftware betroffen. An diesen fünf Anzeichen können Sie erkennen, ob Ihre Android-Device betroffen ist. - 2. Störungen und Gesprächsabbrüche
Auch vermehrt auftretende Verbindungsprobleme oder Gesprächsabbrüche bei der Nutzung Ihres Android-Gerätes könnten auf Malware zurückzuführen sein. Zunächst sollten Sie sich allerdings bei ihrem Netzbetreiber erkundigen, ob das Problem bei ihm liegt. - 3. Hohe Handy-Rechnung
Wer gedacht hat, die Zeiten der Dialer wären lange vorbei, kann bei einer Infizierung mit SMS-Malware eine böse Überraschung erleben. Diese Art von Schadsoftware sendet automatisiert Kurznachrichten an sogenannte "Premium-Nummern" - was erhebliche Kosten verursachen kann. Sie sollten deshalb immer Ihre Handy-Rechnung auf Ungereimtheiten kontrollieren. - 4. Auffällige Datennutzung
Sollten Sie bemerken, dass auf Ihrem Android-Gerät übermäßiger Datenverkehr stattfindet, könnte das ein Hinweis auf installierte Malware sein. Ein erhöhtes Datenaufkommen durch Malware kann sich auch auf Ihre Handy-Rechnung auswirken - je nachdem, welchen Tarif sie gewählt haben. - 5. Performance-Einbruch
Reagiert Ihr Android-Smartphone auf unerklärliche Weise nur noch sehr träge oder braucht täglich mehrmals einen Reboot? Auch das könnte ein Hinweis auf die Infizierung mit Malware sein. Die Schadsoftware frisst unter Umständen das Gros der Prozessorleistung, was eine normale Nutzung von Apps etc. kaum noch möglich macht.
Um Android steht es jedoch deutlich schlechter. Herstellern und Netz-Providern fehlt jeglicher Anreiz die von Google angebotenen Fehlerbehebungen im Android Ökosystem auszuliefern.Eine Besserung ist dabei aufgrund der nach wie vor vorherrschenden Fragmentierung und schlechten Updatepolitik der OEMs nicht in Sicht, eher das Gegenteil. Das Ganze wird von Dienstanbietern noch weiter verschärft. So unterscheidet beispielsweise Facebook die Android-Geräte nicht mehr nach ihrer Betriebssystemversion, sondern an den tatsächlichen Hardware-Spezifikationen.
Dabei war das schon mal anders. Viele von Ihnen erinnern sich sicherlich noch an die "Google Play edition" (GPe). Endgeräte mit unverändertem Android war, bei diesem Programm, das Zauberwort. Systemupdates und fixes waren hier sofort adaptierterbar. Nach nur sechs Android-Geräten in knapp zwei Jahren ist dieses Programm am Ende gewesen - nach Deutschland hatten es die Geräte gar nicht erst geschafft.
Mir der "Android Update Alliance" hat Google einen neuen Versuch gestartet, die OEMs zu Zertifizieren, wenn diese sich zu zeitnahen Updates verpflichten. Meiner persönlichen Meinung nach hat kein OEM wirklich nachhaltig hier mitgemacht.
Google hat keine Kontrolle mehr über Android, wie der Tech-Journalist Ron Amadeo es in einem umfangreichen Bericht beschrieben hat.
Unterschiedliche Sichten auf das Ökosystem.
OEMs wollen Geräte verkaufen und so viel Gewinn wie möglich mit ihrer Hardware machen. Ein stetiger Preiskampf sorgt dabei für gefühlt "viel Hardware fürs Geld", drückt die Margen aber zusätzlich. Updates stellen für bereits verkaufte Endgeräte nicht unerhebliche Aufwände dar. Das blockieren oder verzögern Updates von neuen Softwareversionen wird stellenweise als ein möglicher Weg interpretiert die Anwender zu ermutigen, einen neues Smartphone zu kaufen, um damit Zugriff auf die neueste Funktionen von Android zu erlangen: Mehr Geräte -> Mehr Aufwand zur Produktpflege -> Weniger Geld.
Google auf der anderen Seite hat ein Interesse seine Dienstleistungen auf so vielen Geräten wie möglich anzubieten. Zusätzlich bekommt Google mit dem Android System die Möglichkeit seine Position an der Spitze der Suchmaschinen zu behalten. Die großen Daten der Android Anwender helfen-dabei. Das Geschäftsmodell ist somit einfach: Mehr Geräte -> Mehr Werbung -> Mehr Geld.
- Top-Liste aus dem Google Play Store
Die Reihenfolge der beliebtesten kostenlosen Android-Apps ist eine Momentaufnahme vom 16.06.2015, basierend auf den Download-Zahlen von Googles App-Store. - Platz 15: Twitter
Mit der App können Sie direkt von Ihrem Android, tweeten, Statusmeldungen aktualisieren und die Tweets Ihrer Freunde lesen. - Platz 14: DU Battery Saver & Akku Doctor
Battery Doctor (Battery Saver) erhöht die Lebensdauer der Smartphone-Battery durch einen speziellen 3-Phasen-Ladezyklus. Zusätzlich lassen sich „stromfressende“ Tasks ermitteln und beenden. Die App bietet zahlreiche Informationen über den aktuellen Status der Hardware- und Software sowie mögliche Auswirkungen auf die Akkulaufzeit. - Platz 13: Firefox
Den bekannten Internetbrowser Firefox von Mozilla gibt es neben der Desktopvariante auch als App für Android-basierte Mobilgeräte. Dieser besitzt viele der Funktionen des großen Bruders. So lässt sich zum Beispiel das Tab-Browsing nutzen. Auch die Funktionen Chronik und Lesezeichen stehen dem Anwender zur Verfügung genauso wie das Verwalten von Passwörtern des Browsers. Zusätzlich kann der User seine Privatsphäre durch verschiedene Sicherheitseinstellungen individuell bestimmen, unübersichtliche Internetseiten automatisch in lesefreundliche Seiten umwandeln und den Browser durch Add-ons erweitern. - Platz 12: Battery Doctor
Battery Doctor (Battery Saver) erhöht die Lebensdauer der Smartphone-Battery durch einen speziellen 3-Phasen-Ladezyklus. Zusätzlich lassen sich „stromfressende“ Tasks ermitteln und beenden. Die App bietet zahlreiche Informationen über den aktuellen Status der Hardware- und Software sowie mögliche Auswirkungen auf die Akkulaufzeit. - Platz 11: Adobe Reader
Sehr viele Dokumente werden im PDF-Format verteilt. Dementsprechend fällt ein schlechter PDF-Reader auf dem Smartphone ins Gewicht. Der Adobe Reader für Android gehört zu den besseren Leseprogrammen - insbesondere was die Bedienung angeht. Überfrachtete Menüs gibt es nicht, gesteuert wird über bekannte Android-Gesten. Dateien werden direkt vom Smartphone-Speicher oder E-Mails geladen. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten was die Darstellungsqualität auf dem Smartphone angeht sollen helfen, auch lange PDF-Dokumente gut lesen zu können. - Platz 10: AVG AntiVirus Free
Die AVG AntiVirus App in der Free-Version schütz das Smartphone und Tablet in Echtzeit vor Virusattacken. Darüber hinaus bekämpft es Malware sowie Spyware und verhindert, dass schädliche Textnachrichten das mobile Gerät kompromittieren könnten. Auch das Aufbewahren von persönlichen Daten wird von der App unterstützt. Ein besonders Feature ist die Anruf- und Nachrichtenblockierung. Damit kann sich der Anwender vor Spam, Scam und Hacker-Angriffen schützen. So warnt zum Beispiel die Anruf- und Nachrichtenblockierung den User nicht nur vor verdächtigen Textnachrichten sondern ermöglicht auch durch Setzen von Filtern das Blockieren unerwünschter Anrufe und Nachrichten. Darüber hinaus bietet eine Widget-Funktion, dass der Nutzer auf die wichtigsten Optionen der Security-App direkt vom Startbildschirm zugreifen kann. - Platz 9: Google Übersetzer
Die Google Übersetzer-App unterstützt bis zu 90 Sprachen. Das Tool ist in der Lage, sowohl geschriebene als auch gesprochene Worte und Sätze direkt in die gewünschte Sprache zu übersetzen. Zusätzlich können Übersetzungen aus Kameraaufnahmen oder direkt aus handschriftlichen Aufzeichnungen erfolgen. Laut Hersteller ist bei den Übersetzungsarbeit eine Internetverbindung nicht notwendig. - Platz 8: DB Navigator
Unabhängig ob Sie ICE, S-Bahn, Bus oder Straßenbahn nutzen, Sie haben immer Zugriff auf den aktuellen Fahrplan in ganz Deutschland und Europa. Die App versorgt Sie mit Echtzeit-Informationen, Reiseplan und sogar mit einem DB Handy-Ticket. Darüber hinaus informiert Sie der DB Navigator über den aktuellen Streckenverlauf und mögliche Störungen oder Verspätungen. - Platz 7: Viber - Free Messages & Calls
Über die Gratis-App Viber Free Messages & Calls für Android-basierende Smartphone und Tablets lassen sich kostenlos SMS verschicken sowie Telefonate führen. Auch der Versand von Fotos und das Führen von Videogesprächen sind kostenfrei möglich. Allerdings wird vorausgesetzt, dass das mobile Gerät eine 3G- beziehungsweise WLAN-Verbindung ins Internet besitzt und die Gegenstelle ebenfalls die Viber-App auf seinem Gerät installiert hat. Viber nutzt dabei die Rufnummer des Smartphone oder Tablets als ID-Nummer. Die App synchronisiert sich mit der Kontakteliste des mobilen Gerätes und erkennt automatisch die Kontakte, die ebenfalls Viber zur Kommunikation nutzen. - Platz 6: Skype
Der populäre VoIP und Instant-Messenging-Dienst Skype findet nun mit einer eigenen App den Weg in den Android Market. Das Programm bietet alle Möglichkeiten des Dienstes an, wozu hauptsächlich die VoIP-Telefonie über WLAN und 3G zählen, genauso wie der integrierte Instant Messenger. Zusätzlich lassen sich auch Videogespräche führen. Auch eine direkte Anrufe und SMS an Handys oder Festnetztelefone sind möglich. - Platz 5: Instagram
Die kostenlose Android-App Instagram ermöglicht, komfortabel Fotos aufzunehmen und diese über die sozialen Kontakte des Anwenders zu verteilen. Dazu bietet die Software zahlreiche Filtereffekte oder verwende Tilt und Shift, um die Smartphone-Fotos ins rechte Licht zu rücken. So lassen sich zum Beispiel wichtige Momentaufnahmen aus dem Berufsleben mit den Kollegen teilen. Dazu können die Fotos direkt auf die sozialen Netzwerkangebote wie Facebook, Twitter, Flickr, Tumblr und Foursquare weitergeleitet werden. Laut Hersteller stehen dem Anwender stehen Uploads in unbegrenzter Menge zur Verfügung. - Platz 4: Clean Master
Clean Master ist eine Optimierungs-App und Sicherheitssuite. Mit dem Tool lassen sich App rückstandsfrei aus dem Speicher entfernen. Darüber hinaus bietet es Schutz gegen Viren, Trojaner und Malware. Gerade wenn der Speicher auf dem Smartphone knapp bemessen ist, soll der Optimierungsmanager gute Dienste leisten. - Platz 3: Facebook
Mit der Facebook App für Android ist der Anwender in der Lage, das eigen Profil und die Kontakte bequem über das Smartphone zu verwalten inklusive Statusupdates der Freunde. Zusätzlich lassen sich Nachrichten samt Fotos direkt mit den Freunden austauschen. Auch die Verwaltung von Gruppen und Veranstaltungen ist kein Problem. Eine einfach zu bedienende Suchfunktion vereinfacht das Auffinden von Personen. Über 3G/4G oder WLAN kann der User auch seine Facebook-Freunde per integrierter Internet-Telefonierfunktion direkt kontaktieren oder ihnen sogennate Sticker zukommen lassen. - Platz 2: Facebook Messenger
Der Facebook Messenger ermöglicht es, jederzeit mit seinen Freunden per Smartphones, Handys oder auf dem Computer n Kontakt zu treten. Über ein Chatsymbole werden die Nachrichten und SMS immer im Vordergrund gehalten, um jederzeit darauf zugreifen zu können. Der Clou: Der User kann mit seinen Kontakten chatten und gleichzeitig seine Hauptanwendungen bedienen beziehungsweise nutzen. - Platz 1: WhatsApp Messenger
Der WhatsApp Messenger ist ein Messaging-Programm nicht nur für Android-basierende Smartphones oder Tablets. Mit der App kann der Anwender kostenfrei Nachrichten, Bilder, Videos und Sprachnotizen verschicken. Allerdings muss der Empfänger der Nachricht ebenfalls die WhatsApp-Software auf seinem System besitzen. Der WhatsApp Messenger nutzt dabei eine Internetverbindung, sodass keine Kosten für den Nachrichtenversand entstehen. Die App ist auch für iPhone- und BlackBerry-Plattformen verfügbar.
Leidtragend ist der Anwender. Nur mit ein bisschen Glück erhält der Anwender, zumindest auf aktuellen Geräten einen passenden Bugfix. Eine Garantie dafür, dass klaffende Sicherheitslücken überhaupt geschlossen werden, gibt es nicht.Sicherlich ist dies nicht für alle Anwender gleichgewichtig in der Wahrnehmung. Die WhatsApp-Generation kann ihre Bedürfnisse mit günstigen Handys auch dann befriedigen, wenn Updates nicht angeboten werden. Den Unternehmen reicht dies nicht.
Aber nicht nur die mangelnde Verteilung von Updates durch OEMs ist ein Problem. Auch Google selbst entscheidet sich manchmal (selten) gegen das beheben von Sicherheitslöchern. So gab Google Anfang 2015 bekannt, keine eigenen Sicherheitsupdates für die WebView-Komponente von Pre-KitKat-Geräten - Android 4.4, eingeführt im Oktober 2013, mehr anzubieten.iOS-Anwender kennen das so nicht. Wenn ein Anwender ein iOS-Gerät kauft, unabhängig davon, ob es sich um ein iPhone oder iPad handelt, hat er die nicht ausgesprochene Garantie, dass das Produkt über die nächsten drei Jahre von Neuigkeiten profitieren wird. Apple bemühte sich auch sehr alte Geräte noch auf eine neue Major Version ihres Betriebssystems mitzuziehen beziehungsweise Fixes bereit zu stellen.
Im Vergleich zu Android ist Apple somit sehr gut mit dem Fokus auf Anwender und Unternehmen aufgestellt, da die Produkte attraktiver sind und die Kundenbindung höher ist. Apple bietet eine sehr robuste Roadmap für seine Produkte und Dienste. Im Gegensatz zu Google sind zwar weniger Dienste wie Google Wave oder Google Reader verfügbar, diese aber langlebiger.
Apples Erfolgsrezept: Hardware + Software aus einer Hand -> Mehr Kundenzufriedenheit -> Mehr Geld.