Damit Nutzer auch Standorte, für die es weder Straßennamen noch Hausnummer gibt, präzise identifizieren und kommunizieren können, hat das 2013 gegründete britische Start-Up "What3Words" die Welt in ein Raster aus 57 Billionen 3x3 Meter großen Quadraten aufgeteilt. Für jedes dieser Quadrate werden geographischen Koordinaten eindeutige Drei-Wörter-Adressen zugeordnet und umgekehrt. Nutzer finden die Adressen online auf der What3words-Karte oder können sie auf der kostenlosen App für Android oder iOS nachschlagen. Da das What3Words-System auf einem schlanken Algorithmus basiert, funktioniert die Suche auf dem Smartphone auch offline oder bei einer schlechten Datenverbindung.
Die Möglichkeit, mit Hilfe des Geocoding-Systems große Messe- und Ausstellungsgelände oder auch abgelegenste Regionen etwa in Afrika oder Indien präzise anfahren zu können, macht What3Words auch für Transportunternehmen interessant. "In der Logistik können schon wenige Minuten Zeit Millionen Euro sparen und die Kundenzufriedenheit erhöhen", kommentierte Boris Kühn, Geschäftsführer des DB-Investment-Fonds, die Beteiligung an dem Startup. Ab diesem Mittwoch macht die Bahn nun Nägel mit Köpfen: Ab diesem Zeitpunkt können Logistikkunden von DB Schenker über die digitale Buchungsplattform eSchenker bequem ihre Adresse im What3Words-Format eingeben. DB Schenker selbst enthüllt zu diesem Anlass die Zentrale in Essen (beziehungsweise neun Quadratmeter davon) feierlich mit ihren drei Wörtern "Smiling. Always. Seating".
Mit der Deutsche-Bahn-Tochter als Nutzer steigen die Chancen für das Adresssystem weiter, zu einem internationalen Standard zu werden. So wurde What3Words bereits von Mercedes Benz in sein Navigationssystem integriert, das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen nutzen die Lösung in der Katastrophenhilfe. Die Republik Côte d'Ivoire setzt es sogar für die Postzustellung ein.