Tag 6: Audio, Video und Netzwerkstreaming

Das Windows-8-Tagebuch

13.03.2012
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Multimedia ist ein fester Bestandteil von Windows. Unser Autor überprüft, wie sich der jüngste Spross des Betriebssystems bei der Wiedergabe von Audio und Video schlägt und was die neuen Apps dabei leisten.
Video: Die Übersicht aller Videos auf dem System.
Video: Die Übersicht aller Videos auf dem System.
Foto: Moritz Jäger

Immer nur arbeiten macht keinen Spaß. Zeit also, die Multimedia-Funktionen mit meinen Testdateien unter die Lupe zu nehmen. Mein Testordner umfasst insgesamt acht Dateien, die normalerweise Smartphones auf ihre Unterhaltungstauglichkeit testen. Der Testparcour besteht aus fünf Videos, die in den Containerformaten AVI, MP4, MKV, M4V und OGG stecken. Dazu gesellen sich drei Musikstücke in den Formaten OGG, FLAC und MP3. Diese Daten kopiere ich in den vorgegeben Audio/Video-Ordner und starte anschließend die entsprechende App aus der Metro-Oberfläche.

Nach dem Start der Metro-Apps fällt bereits auf, wohin Microsoft die Medien-Nutzung wohl gerne verlagern möchte: Sowohl bei den Videos wie auch der Musik zeigt Windows 8 erst einmal kostenpflichtige Angebote aus Zune Marktplatz. Wer zu seiner Sammlung möchte, der muss nach rechts scrollen. Das nervt und bremst mich.

Bei der Video-Codec-Unterstützung schlägt sich Windows 8 nicht schlecht und erkennt drei der fünf Testvideos. Dazu gehören die Dateien mit den Endungen AVI, MP4 und M4V. Die Open-Source-Codecs OGG und MKV werden dagegen nicht erkannt und erfordern zusätzliche Codecs. Ähnlich sieht es bei den Liedern aus: Die Musik-Apps spielen MP3-Dateien problemlos ab, scheitern aber an den OGG- und FLAC-Testdateien.

Verwirrend ist, dass Microsoft in Windows 8 scheinbar eine ganze Reihe verschiedener Multimedia-Player integriert: Die Metro-Oberfläche verfügt über zwei Apps, die sich scheinbar am Zune-Player orientieren (der aber selbst nicht vorinstalliert ist). Dazu kann man über den Desktop auch den Windows Media Player aufrufen. Wer es Bildschirmfüllend möchte, der kann auch das Windows Media Center starten. Leider hat es Microsoft also bislang offensichtlich verpasst, Windows 8 eine moderne, zentrale Multimedia-Steuerung mitzugeben. Der Windows Media Player hat sich seit Windows Vista kaum verändert und wirkt träge und überfrachtet. Das Windows Media Center wurde offensichtlich auch unverändert übernommen, zumindest verfügt die Oberfläche über keinerlei Metro Anleihen.