Was IT-Absolventen suchen

Das Unternehmen muss zu mir passen

30.07.2012
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Junge Informatiker schauen nicht auf Prestige und Privilegien, sondern auf interessante Aufgaben und eine Arbeit, die Sinn macht. Das ergab eine Umfrage auf einer Münchner Karrieremesse.
Generation Digital: Der künftige Arbeitgeber muss zur Wertewelt des Nachwuchses passen.
Generation Digital: Der künftige Arbeitgeber muss zur Wertewelt des Nachwuchses passen.
Foto: Fotolia, A. Rodriguez

Optimismus herrscht unter den Studenten der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT: Im Rahmen der Münchner Karrieremesse IKOM befragte das Softwarehaus BSI Business Systems Integration AG 70 Studienabgänger zu ihren Werten und Perspektiven für ihr künftiges Berufsleben. Das Ergebnis: Die Studenten suchen nach Arbeitgebern, die zu ihrer Wertewelt passen. Ganz nach dem Motto: Das Unternehmen muss zu mir passen und nicht umgekehrt. Für Christian Rusche, CEO von BSI, heißt das: "In Zukunft werden sich Unternehmen bei ihren potenziellen Mitarbeitern bewerben, nicht umgekehrt."

Klare Ziele und Eigenverantwortung

Christian Rusche, BSI: "In Zukunft werden sich Firmen bei Mitarbeitern bewerben, nicht umgekehrt."
Christian Rusche, BSI: "In Zukunft werden sich Firmen bei Mitarbeitern bewerben, nicht umgekehrt."
Foto: BSI

Prestige oder Hierarchien sind Informatiker am Anfang ihres Berufslebens nicht erstrebenswert. Ihr wichtigstes Kriterium bei der Wahl ihres Arbeitgebers ist eine interessante, fachlich herausfordernde und abwechslungsreiche Aufgabe. Guter Teamspirit und Eigenverantwortung sind den Studenten wichtiger als Statussymbole. Fast 83 Prozent der Befragten wollen mit ihrer Arbeit etwas bewegen und sind bereit, dafür Verantwortung zu übernehmen. Klare Ziele bei maximaler Autonomie für den Weg zum Ziel haben für 70 Prozent der Studenten höchste Priorität.

Ehrliches, häufiges Feedback, um sich weiterzuentwickeln wird von über 80 Prozent der Studenten gefordert, allerdings nur von Autoritäten akzeptiert, die fachlich und persönlich Vorbilder sind. Hierarchie allein beeindruckt die Generation Y nicht. Dafür schätzen mehr als zwei Drittel interdisziplinäre Teamarbeit, um andere Sichtweisen, Ideen und Erfahrungen kennen zu lernen.

Für knapp die Hälfte der MINT-Studenten haben flexible Arbeitsmodelle eine große Bedeutung. Büros in Innenstadt-Lage, mit guter Infrastruktur und State-of-the-Art-Ausstattung werden ebenfalls von 38 Prozent der Studienteilnehmer geschätzt..