"In der IT gehört das nächste Jahrzehnt den Frauen", ist Niklas Spitczok von Brisinski überzeugt. Er ist Leiter der Münchner Geschäftsstelle der adesso SE und Vater von zwei Töchtern. Die überspitzte Formulierung soll einen positiven Zukunftsausblick geben: "In den nächsten Jahren dürften die Voraussetzungen, als Frau in der IT Karriere zu machen, so gut sein wie nie zuvor", betont er.
Die Kampagne "She for IT" von adesso habe dem Unternehmen einen spürbaren Vorteil im Bewerbungsmarkt verschafft. Mit dem Projekt möchte adesso Frauen ermutigen, die Karriere in der IT und vor allem den Weg in Führungspositionen einzuschlagen. Zuerst sei Spitczok von Brisinski stutzig gewesen, doch nach einigen Jahren des Projekts sieht er das anders: "Die Kampagne hebt im Unternehmen Barrieren auf, die mir früher gar nicht bewusst waren." Deshalb sei das Thema auch zuhause präsenter geworden und der Vater kann heute stolz berichten, dass eine Tochter in der Oberstufe Informatik gewählt hat.
- Catalin Barbulescu, bofrost, 1 Tochter
"Als Frau Karriere zu machen, bedeutet nicht, dass man wie ein Mann agieren muss. Behalte deine feminine Seite und verlasse dich auf deine Soft Skills", gibt Catalin Barbulescu, CIO von bofrost, seiner Tochter mit. - Michael Müller-Wünsch, Otto GmbH, 1 Tochter
"Bei allem schulischen Fleiß und persönlichen Ambitionen, soll der Mensch und unsere Gesellschaft trotzdem im Mittelpunkt stehen", so möchte Michael Müller-Wünsch, CIO Bereichsvorstand Technology bei der Otto GmbH & Co. KG, seiner Tochter den Rücken stärken. - Carsten Priebs, Randstad, 1 Tochter
"Sei du selbst und höre niemals auf, zu der zu werden, die du sein willst" ermutigt Carsten Priebs, CIO/CDO von Randstad Deutschland, seine Tochter. - Roger Kehl, ATOS, 1 Tochter
"Die Idee sollte sein, digitale Lösungen für alle Menschen zu entwickeln - Menschen aller Länder, Schichten und Kulturen", gibt Roger Kehl, Head of Manufacturing, Executive Management Board Central Europe bei ATOS, seiner Tochter für die Zukunft mit. - Michael Kollig, Google Cloud, 2 Töchter
"Lasst euch nicht von vermeintlichen Berufsaussichten leiten, sondern geht euren Interessen und Neigungen nach", rät Michael Kollig, Director Customer Engineering North Europe, Google Cloud, seinen beiden Töchtern. - Frank Riemensperger, Accenture, 2 Töchter
"Wenn man in einem Team arbeitet, in dem man sich wirklich wohlfühlt und in dem unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen, kann man gemeinsam viel erreichen", erzählt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture DACH. - Niklas Spitczok von Brisinski, adesso, 2 Töchter
"In der IT gehört das nächste Jahrzehnt den Frauen", ist Niklas Spitczok von Brisinski, Leiter der Münchner Geschäftsstelle der adesso SE, überzeugt. - Peter Kreutter, WHU und CIO-Stiftung, 1 Tochter
"Trau dich in die Führung zu gehen und Verantwortung zu übernehmen - im Kleinen, zum Beispiel im Ehrenamt ist das eine tolle Schule für das Berufsleben", rät Peter Kreutter, Direktor der Stiftung Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung WHU Vallendar und Mitglied im Kuratorium der CIO-Stiftung.
Erkennt Eure Stärken
"Egal in welchem Beruf - ein tiefes Verständnis von relevanten Technologien und dem Wissen, diese Technologie in konkrete Anwendungen zu bringen ist heute ein 'Muss'", so Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture DACH. Riemensperger hat seinen zwei Töchtern stets geraten, ihre eigenen Stärken zu erkennen und sie kontinuierlich aufzubauen. Dies eröffne vielfältige Möglichkeiten und Rollen im Unternehmen.
"Zu guter Letzt braucht es dann noch ein Team, in dem man sich wirklich wohlfühlt, in dem die eigene Stimme zählt und in dem unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zusammenkommen - dann kann man gemeinsam viel erreichen", betont Riemensperger.
Folgt Euren Interessen
"Ich bin mit zwei Töchtern gesegnet und habe mich bemüht sie nicht aktiv in irgendeine Richtung zu drängen", sagt Michael Kollig, Director Customer Engineering Europe North, Google Cloud. Der Vater von zwei Töchtern rät ihnen in erster Linie, sich in der Ausbildung oder im Studium nicht von vermeintlichen Berufsaussichten leiten zu lassen. Sie sollten in die Richtung gehen, die ihren Interessen und Neigungen entspricht und sich nicht von Vorfestlegungen abschrecken lassen.
"Ich werde geleitet von der festen Überzeugung, dass jemand, der mit Liebe und Überzeugung für ein Thema brennt, auch seinen oder ihren beruflichen Weg finden wird." Beide Töchter seien noch im Studium, daher wird sich noch zeigen, wie sich diese These in der Realität zeigt. "Ich habe immer mit Menschen die besten Erfahrungen gemacht, die intrinsisch motiviert waren und nicht mit denen, die vorrangig kamen, weil sie gute Verdienstchancen vermuteten", argumentiert Kollig.
Gestalte Deine Zukunft aktiv mit
Roger Kehls Botschaft an seine Tochter lautet: "Wenn es um deine (digitale) Zukunft geht, dann müssen bei der Gestaltung dieser Zukunft alle Stimmen und Meinungen gehört werden." Damit meint Kehl Menschen aller Geschlechter, Länder, Schichten und Kulturen: "Denn die Idee sollte sein, digitale Lösungen für alle zu entwickeln und nicht nur für wenige. Also gestalte deine Zukunft aktiv mit, durch Feedback oder Mitarbeit. Diese Gedanken können dir bei der Entscheidung für den weiteren beruflichen Weg helfen."
Girls' Day 2021
Der Girls' Day findet dieses Jahr digital statt. Am 22. April können sich Schülerinnen ab der fünften Klasse online Berufsbereiche aus Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und IT ansehen oder lernen weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik kennen. So sollen ihnen Berufe, in denen Frauen eher selten vertreten sind, sichtbarer gemacht werden. Analog findet der Boys' Day statt, an dem Jungen Dienstleistungsberufe aus dem sozialen Bereich, der Gesundheit oder Pflege, kennenlernen sollen.
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